Die nächste Sendung läuft am 27. März 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 06.03.1970

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Raubmordserie im Raum Frankfurt ("Mordserie Frankfurt")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Neu-Isenburg
  • Beamter im Studio: Bezirkskomissar Scheidt
  • Tattage:
    1. Tat: 4. September 1969
    2. Tat: 25. Oktober 1969
    3. Tat: 3. November 1969
  • Details: 7. April 1969, die Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag, 0:30 Uhr: Vier "sogenannte Rocker" hängen auf Bank in Frankfurter Gallusanlage ab und warten auf Opfer; harte Riffs im Transistorradio; gucken sich brav aussehenden 30-jährigen aus, der Weg entlang läuft; kurz Frage nach Feuer für Zigarette, dann Nackenschlag; 30-jähriger zieht Pistole, schießt Rocker nieder und flieht; Kumpels nehmen Verfolgung auf, werden ebenfalls beschossen; Passant Horst W. sieht fliehenden Mann mit Waffe und ruft über Notrufsäule Polizei; Tat gerät alsbald in Vergessenheit.
    • Fall 1: 56 Jahre alter Gelegenheitsarbeiter Stefan M. in fröhlicher Nachmittags-Stammtischrunde; stammt aus Ungarn, 1948 mit Ehefrau nach Deutschland gekommen; wohnt am Rande von Neu-Isenburg; plant Reise in Heimat, um Unterlagen für Lastenausgleich zu besorgen; vermutlich mehrere hundert DM dabei, von denen er in Gaststätte auch erzählt haben dürfte; erzählt grundsätzlich gerne von beachtlichen Ersparnissen, die Ehefrau in Strumpf versteckt halte; Paar lebt abgeschieden in Behelfswohnung in ehemaliger Flakstellung; Schafe, Kühe und Hühner, die er als gelernter Metzger selbst schlachtet. In der Nacht: Unbekannter leuchtet mit Taschenlampe M.s Haus aus und schlägt Scheibe ein; Eheleute wachen nicht auf; Schranktürknarzen; tötet beide durch fast aufgesetzte Kopfschüsse; Täter stiehlt Reisegeld und Sparstrumpf; verliert bei Rückzug Lastenausgleichsformular, das bei Geld gelegen haben dürfte.
    • Fall 2: 7 Wochen später wird ein Tankstellenbesitzer ebenfalls brutal ermordet;
    • Fall 3: Ein weiterer Tankstellenbesitzer stellt sich bei der 3. Tat tot und überlebt den Angriff
  • Zitate: „Feuer?“ - „Nix.“
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Raimund Harmstorf als Rocker, Thomas Härtner, Hartmut Kollakowsky
  • Besonderheiten: Spannungsmusik "Rad rütteln"
  • Belohnung: 17.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Ein lesenswertes Review mit Hintergrundinformationen zu diesem bis heute ungeklärten Fall findet man auf dieser Seite

Tresoreinbrüche ("Gesprengte Fluchtfahrzeuge")

Inhalt

  • Dienststelle: LGK Linz
  • Beamter im Studio: Rittmeister Scherleitner
  • Details: Einbrecherbande; Kürzen von Holzleiter; auf Strommast steigen und sämtliche Telefonleitungen kappen; Zeuge nimmt die Täterverfolgung auf; Sprengung des Fluchtfahrzeugs; zweifacher Einbruch in die Raiffeisenbank; Schüsse auf ein Fenster der Bank; Tresor von 12 Zentner Gewicht spurlos verschwunden.
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Gerd Croll (auch Gerhard Croll), Ferdinand Kaup
  • Belohnung: 15.000 österreichische Schilling
  • Bewertung: *
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

In der Sendung vom 11.09.1970 wird als Filmfall 3 ein weiterer Film gesendet, bei dem die Polizei einen Zusammenhang mit diesem Fall sieht. Vermutlich ist es die gleiche Tätergruppe.

Mord an Ernst d'A. ("Musikbox-Mord")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Iserlohn
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptmeister Herzbruch
  • Tattag: Donnerstag, 23. Oktober 1969
  • Details: Der Sparkassenbeamte Ernst d'A. aus Iserlohn kommt um 15:30 am Amsterdamer Zentralbahnhof an; 55-jähriger verbringt seit 18 Jahren Jahresurlaub in Holland; wohnt immer bei befreundeter Familie in Zaandam; Abchecken von jungen Männern am Bahnhof; "ausgedehnte Spaziergänge in immer wieder interessanter Stadt"; Ernst durch Oberschenkelbruch vor einem Jahr noch leicht gehbehindert; Haarkranz; schreibt in Café Ansichtskarten nach Iserlohn, gegen 18:30 Uhr in Bahnhofskneipe Bier bestellen; nimmt jungen Mann ins Visier, der sich seit Dreiviertelstunde mit "einem sogenannten Flipperautomaten" und Musicbox beschäftigt; wählt an Rock-Ola nonstop Procol Harums "A Whiter Shade of Pale"; junger Typ ebenfalls aus Deutschland; 3 Gulden 20 für vier Bier; Perso zeigen; Ernst lädt Typen auf Steaktoast ein; angeregtes Gespräch; dazwischen immer wieder Procol Harum nachlegen; gegen 19:45 Uhr angeschäkert; Ernst d'A. im Zug nach Zaandam gut gelaunt; kurzes Gespräch mit holländischer Frau; eigenartige Frage des Jüngeren ("Wie schreibt man 'Oststraße 13' auf Holländisch?"); notiert sich Antwort auf Handfläche und zeigt sie Ernst; Männer in den nächsten zwei Stunden in drei Gaststätten; Ernst schwer zugelötet; Freund wird als 'Johnny' vorgestellt; preisen Stadt Wuppertal; Johnny abgetörnt, dass "Whiter Shade of Pale"-Single auf dem Tresen liegt und nicht in Musicbox einsortiert werden kann; zahlt Bierchen mit letzten Cents und legt zehn Pfenning obendrauf; kennt Wechselkurs genau, was laut Ermittlern auf Ankunft am selben Tag schließen lässt; Ernst voller Vorfreude auf weiteren Verlauf des Abends in Wohnung der Bekannten, die erst nach Mitternacht zurückkommen; Singen beim Händewaschen; Johnny schlägt ihm schwere Blumenvase auf den Kopf, erdrosselt ihn mit Schal und sticht noch mehrmals mit Schere zu; klaut wahllos Gegenstände (Ranzentasche, Plexiglas-Feuerzeug, aufladbare Taschenlampe) und Jacke des Hausherrn; alles Massenware; heimkehrende Familie entdeckt Ernsts Leiche halbe Stunde später; Johnny versucht erfolglos, mit Zug aus Zaandam wegzukommen; keine Verbindungen mehr; treibt sich fünf Stunden in Zaandam herum; wäscht sich in Aufenthaltsraum für Rangierarbeiter Blut aus Gesicht; Arbeiter halten ihn für Opfer von Schlägerei und bieten Kaffee an; Johnny fährt unerkannt mit erstem Zug zurück nach Amsterdam.
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Musik: "Sugar, Sugar" (1969, Archies), "A Whiter Shade of Pale" (1967, Procol Harum)
  • Darsteller: Diana Dobbelman (auch Diana Marlet), René Genesis, Cok Henneman, Annemarie Schlaebitz, Wolfgang Zerlett
  • Besonderheiten: "Whiter Shade of Pale"-Motiv läuft auch unheilvoll verkündend aus dem Off während des Durchwühlens der Wohnung und der Abfahrt des Täters mit dem Zug; die Marken Heineken und Peter Stuyvesant sind deutlich, teils mehrmals, zu sehen; dem Zeitgeist entsprechend wird nicht erwähnt, dass Ernst d'A. schwul ist und in Amsterdam homosexuelle Abenteuer sucht; dies wird nur durch die Einstellungen (mehrere Gruppen junger Männer, Ernsts abcheckender Blick; Arm um Johnny) angedeutet. Kommissar Herzbruch erwähnt nach dem Filmfall zumindest, dass der Täter "mit großer Wahrscheinlichkeit ein sogenannter Strichjunge [ist], der in homosexuellen Kreisen verkehrt."
  • Belohnung: 6.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Die Studiofälle der Sendung:

  • SF 1: Im Zusammenhang mit einem Brandanschlag auf ein jüdisches Altenheim wird nach der Herkunft eines Ölkanisters der Firma ARAL gefahndet.
  • SF 2: Fahndung für die Schweizer Behörden - Im Zusammenhang mit einem Anschlag auf eine Swissair-Verkehrsmaschine wird versucht, die Herkunft des Höhenmessers japanischer Herkunft zu klären, der in der Schweiz unter anderem bei Optikern und in Warenhäusern verkauft wird. Außerdem gesucht: Personen, die in München Luftpost nach Israel aufgegeben haben. Für den Anschlag musste sich bis heute (2023) niemand vor Gericht verantworten, obwohl mehrere mutmaßlich Beteiligte ermittelt werden konnten. Beim Absturz der Swissair-Maschine kamen 47 Menschen ums Leben. Siehe Wikipedia
  • SF 3: Kripo Hannover - Fahndung nach Siegfried A. (27), gesucht wegen Betrugs, einem sogenannten Umschuldungsbetrüger.
  • SF 4: Polizeipräsidium München - Fahndung nach Johann T. (47), gesucht wegen Betrugs. Er und seine Komplizen sollen mit Baugrundstücken mehrere Opfer um ihre Ersparnisse gebracht haben.

XY Gelöst - der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:

  • SF 3 der vorherigen Sendung konnte teilweise geklärt werden: Zwei der vier Pelze konnten den früheren Besitzern zugeordnet werden.

XY Gelöst:

  • FF 2 der vorherigen Sendung: Mathilde K. ("Likör-Hilde") wurde wenige Minuten nach der letzten Sendung von der Kripo Dortmund in der Wohnung eines Rentners, mit dem sie zusammenlebte, verhaftet.
  • SF 5 der vorherigen Sendung: Hans-Peter K. wurde eine Woche nach der Sendung in Hamburg festgenommen.
  • SF 6 der vorherigen Sendung: Zwei Männer, die einen Millionär umbringen sollten, wurden in der Nähe von Frankfurt gefasst. (Dies war vermutlich die zusätzliche Fahndung in der Spätsendung).

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

Filmfälle:

  • FF 1: Raubmordserie im Raum Frankfurt; Kurz nach der Sendung schon 150 Hinweise bei der Kripo Neu-Isenburg und im Aufnahmestudio; auch einige gute dabei; die Überprüfungen dauern an.
  • FF 2: Tresoreinbrüche und gesprengtes Fluchtfahrzeug; Hinweise auf Rechenmaschine;
  • FF 3: "Musikbox-Mord" an Ernst d´A.; Weit über 150 Mittteilungen bei der Kripo Iserlohn und im Aufnahmestudio; Der Schlüsselanhänger, den der Mörder mitgenommen hat, ist möglicherweise gefunden; Sehr interessanter Hinweis von einer westdeutschen Kriminaldienststelle; Daraus könnte sich eine heiße Spur zu einem Mann ergeben, auf den einige der gefragten Merkmale zutreffen; Auch aus Hinweis aus Wien zu einen Mann, den ein österreichischer Zuschauer in den Niederlanden gesehen hatte und von dem er nur seinen Vornamen kennt; Der Bruder dieses Mannes wohnt in Wien; Unter der von den Mördern auf die Hand geschriebenen niederländischen Adresse soll in einer westdeutschen Stadt ein von Homosexuellen besuchtes Lokal geben.

Studiofälle:

  • SF 1: wird nicht erwähnt
  • SF 2: wird nicht erwähnt
  • SF 3: Fahndung nach Fahndung nach Siegfried A.; ca. 30 Hinweise; eine Fahndung ist eingeleitet, weitere Überprüfungen folgen.
  • SF 4: Fahndung nach Johann T.; Überprüfungen an zwei Orten sind eingeleitet; Einmal trat er dabei wieder einmal, wie schon früher, als "Konsul von Burundi“ auf.

Bemerkungen

  • Im brutalen Filmfall 1 ist bereits die Spannungsmusik "Rad rütteln" zu hören!
  • Kommissar nach Filmfall 2 stöpselt heftig herum.
  • Grandios auch Filmfall 3 samt Texten!!!
  • Weitere Darsteller Hans Andersen, Serge Burghardt und Wolfgang Schellemann

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