Die nächste Sendung läuft am 27. März 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 15.12.1972

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Vermisstenfall Christoph K. ("Südfrankreichreise eines jungen Mannes")

Inhalt

  • Dienststelle: Kapo Zürich
  • Beamter im Studio: Oberleutnant Rutschmann
  • Tattag: 28. / 29. Juni 1972
  • Details: In Monte-Carlo/Monaco fällt Polizisten ein seit Tagen abgestellter roter DKW mit Züricher Nummernschild auf; Nachfrage in der Schweiz ergibt, dass Fahrer vermisst wird. Rückblick: Christoph K. macht Führerscheinprüfung in Winterthur; "Lappen" fest eingeplant, da kurz nach Prüfung schon Südfrankreichurlaub mit geschenktem DKW ansteht; Christoph besteht und bricht wenige Tage nach Zusendung des Führerscheins zu Urlaubsreise auf; komplette Rüblitorte als Reiseproviant; Road-Trip-Musik; Christoph fährt mit DKW entlang des Genfer Sees; Tagebuch-Eintrag zu Rüblitortenkontrolle an Grenze; nimmt holländisches Studentenpaar bis Campingplatz mit; komponiert an unheimlich flackerndem Lagerfeuer Lied für Freundin Heidi; Gitarrengriffe und Text in Tagebuch niedergeschrieben; Schwenk über Rüblitorte; schreibt aus Le Puy en Velay an Eltern und Freundin Postkarte; nimmt offenbar wieder Anhalter mit; erwähnt zwei Tage später auf Postkarte an Eltern, dass er mit "Bieler Tramper (Häftling)" umherreise; Christophs Spur verliert sich in Saintes-Maries-de-la-Mer; roter DKW wird nach 29. Juni nach Monte-Carlo gefahren; Kupplung defekt und Batterie leer.
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Alice Bruengger (auch Alice Brüngger), Andreas Jenny
  • Besonderheiten: Der im Filmfall dargestellte DKW war der Originalwagen; viel instrumentale Gitarrenmusik; Arbeitstitel: "Frankreichurlaub".
  • Belohnung: 5.000 SFR
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

Der verdächtige "Bieler Tramper" wurde bereits in den Tagen nach der Sendung durch Hinweise von zwei deutschen Urlauberinnen ermittelt. Die Urlaubsbilder eines gemeinsamen Bekannten führten schließlich zur Identifizierung und, nach eindeutigen Hinweisen aus der Schweiz, zur Festnahme des "Trampers", der zwischenzeitlich auf einem Jahrmarkt in Deutschland als Schausteller unterwegs war. Die Vernehmungen des Verdächtigen führten zu einer Ruine in Südfrankreich. Die örtliche Gendarmerie hatte dort schon unmittelbar nach dem Verschwinden des Opfers eine männliche Leiche gefunden und als unbekannten Toten auf dem Dorffriedhof beerdigt. Die Exhumierung ergab, dass es sich um den Gesuchten handelt.

Der Tatverdächtige, der sich gern "Wilhelm Tell" nannte, blieb bei der Version, dass er versehentlich einen Stein durch die Gegend warf, der zufällig das Opfer tödlich traf. Zuvor erklärte er den Beamten, er habe dem Opfer nur ein Bein gestellt, wodurch er unglücklich gestürzt sei, was sich nach Obduktion der Leiche als Lüge herausstellte, denn K. wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Da das Gegenteil nicht nachweisbar war, wurde schließlich eine Haftstrafe von drei Jahren wegen fahrlässiger Tötung sowie Diebstahls ausgesprochen. Der Mordverdächtige durfte sofort freigelassen werden, da ihm die Zeit der Untersuchungshaft angerechnet wurde. Dem Urteil wurde hinzugefügt, dass erhebliche Zweifel an den Schilderungen des Angeklagten bestehen.

Diese Informationen stammen aus der der Jubiläumssendung "Eduard Zimmermann - Meine größten Fälle" vom 08.10.1997. Der Fall soll laut Ede in der 200. XY-Sendung vom 06.11.1987 innerhalb von vier Sendungen aufgeklärt worden sein. Das würde bedeuten, dass die Aufklärung vermutlich in der sogenannten "verschollenen" Sendung vom 11.05.1973 berichtet wurde, die bislang einzige XY-Folge, von der es leider keine Magnetaufzeichnung (MAZ) zu geben scheint. Eine Sendung davor, in der Sendung vom 13.04.1973 wurde ein Foto des mutmaßlichen Täters gezeigt.

Einbruch in Schwangau ("St.-Coloman-Kirche")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Kempten
  • Beamter im Studio: Kriminalamtsrat Vierling
  • Tatzeit: Nacht von Samstag, 1. August auf Sonntag, 2. August 1970
  • Details: Schwangau; barockes Kirchenschiff mit vielen Kunstwerken, Fremdenführer verschweigt mit Absicht besonders wertvolle Figuren, sakrales Diebesgut; Touristen wollen Kirche besuchen, geschlossen, Einbruch entdeckt, Anrufer beim Pfarrer legt auf; Polizei in Lörrach findet Figuren im Jute-Sack und Brief in Sütterlinschrift; Kommissar-Brille schwarz
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Zitat: „Do schau her. Jo, was is'n des“.
  • Darsteller: Ossi Eckmüller, Maria Ettmüller, Hans Goguel, Hans Pössenbacher
  • Belohnung: wird nicht erwähnt
  • Bewertung: **
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Mord an Elfriede Sch. ("Ausbruch aus dem Alltag")

Inhalt

  • Dienststelle: LP Würzburg
  • Beamter im Studio: Oberinspektor Komender
  • Tag des Verschwindens: Freitag, 07. April 1972
  • Fundtag der Leiche: Dienstag, 18. April 1972
  • Details: Brave Schülerinnen aus Speicherz in der Rhön nutzen schönen Frühlingstag zum Gassigehen mit Hund "Bimbo"; artiger Knicks vor Lehrerin, die mit ihrem Freund auf einer Bank chillt; Bimbo findet kurz darauf Frauenleiche hinter Holzstapel; nackt, mit 41 Messerstichen getötet; trägt seltene "Capri"-Armbanduhr und ist mit Mantel bedeckt, an dem ein auffälliger Metallknopf "(Équipment militaires") fehlt. 50 Kilometer entfernt finden hessische Autobahnpolizisten Damentasche und Metallknopf auf der Standspur der Rhön-Autobahn Fulda-Kassel, wenige hundert Meter hinter Raststätte Großenmoor; in der Tasche unter anderem rätselhafte Notizzettel und Fotos, wahrscheinlich von Bekanntschaften. Rückblick: Elfriede wohnt in kleinem Dorf in der Lüneburger Heide; überfordert mit sechs Kindern und unzufrieden; gelegentliche Ausbrüche aus dem Alltag; Fahrt nach Hamburg; Vorliebe für bayerische Gemütlichkeit; hängt in entsprechendem Lokal auf der Reeperbahn ab; auch stundenlang im "Wartesaal 1. Klasse"; letztmalig gesehen am Montag, 17. April 1972 gegen 07:30 Uhr; hatte vorher mit kennengelerntem Griechen die Nacht in Reeperbahn-Hotel verbracht; Elfriedes Leiche wird in Speicherz, rund 400 km von Hamburg entfernt gefunden; Hupe; teilweise Adresse einer Anita M. bei den Notizzetteln; auch von Metzgerei und Blumenladen im Saarland
  • Zitate: "Der Tascheninhalt eröffnet eine große Zahl kriminalistisch interessanter Spuren. Gleichzeitig führt er in eine Welt voller Ungereimtheiten und nur schwer verständlicher menschlicher Probleme." / "Die starke materielle Abhängigkeit und die Belastung durch die sechs Kinder, mit der robustere Frauen durchaus fertig geworden wären, scheinen Elfriede Sch. überfordert zu haben."
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Sonja Böckstiegel, Hans-Werner Bussinger, Herbert Chwoika, Dörthe Mahraun
  • Belohnung: 4.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

In einem Artikel der Main-Post von 2020 wird der Fall noch einmal als ungelöst erwähnt.

Die Studiofälle der Sendung:

  • SF 1: Kripo Köln - Fahndung nach Walter S. (33), gesucht wegen Autodiebstahls und mehrerer Einbrüche. Er ist aus einem Gefängnis ausgebrochen und spricht Kölner Mundart.

Geklärt: Der gesuchte Autodieb, Einbrecher und Juwelenräuber wurde in Hamburg verhaftet. Er fiel einem Zeugen auf, als er an einem Auto die Nummernschilder auswechselte und wurde nach einer Verfolgungsjagd mit Schussversuch auf einen Polizisten schließlich doch überwältigt und festgenommen. Bekanntgabe in der Folgesendung.

  • SF 2: Kripo Neuwied - Fahndung nach Ulf L. (22) und Hans Jürgen Sch. (20), gesucht wegen Scheckbetrugs, Unterschlagung und illegalen Waffenbesitzes.

Geklärt: Die Gesuchten konnten in Groningen in Holland verhaftet werden. Auch hier die Bekanntgabe in der Folgesendung.

  • SF 3: Bayerische Landespolizei - Kirchendiebstahl. Frage nach nach Herkunft von vier sichergestellten Figuren, Neugotische Madonna, Mönch, zwei weitere Madonnen.
  • SF 4: Kripo Ravensburg - Fahndung nach Julius R. (30), verdächtigt, eine Schlüsselfigur in Sachen Kunst- und Kirchendiebstähle zu sein, verkehrt in Landfahrerkreisen, dort sein Spitzname "Duschani"
  • SF 5: LKA Koblenz - Fahndung nach den vier Ausbrechern Hans -Jürgen B., August K., Igor S. und Bernhard S. Ausbruch aus Gefängnis in Diez/Lahn, bereits wieder Überfall nach der Flucht.

teilweise geklärt: Igor S. wurde in Bündigen festgenommen. Klärung im Rückblick der Sendung vom 16.02.1973.

XY Gelöst - der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:

  • SF 1 der vorherigen Sendung: Der unbekannte Tote von der Müllhalde bei Dettingen konnte als Hans Ludwig M. aus Dortmund identifiziert werden. Gesucht wird von der Kripo Aschaffenburg nach seinen mutmaßlichen Mördern Brigitte H. und Mario Ernst K. Sie waren zuletzt mit dem späteren Opfer zusammen und sind vermutlich mit dessen Ford Capri geflohen. Eine gezielte Fahndung nach dem Fahrzeug in ganz Deutschland blieb erfolglos und die Gesuchten könnten sich nach Österreich oder in die Schweiz abgesetzt haben. - Wenig später konnten sie dann schließlich in Dortmund festgenommen werden. Klärung in der Folgesendung.
  • SF 2 der vorherigen Sendung: Die Zuschauerhinweise ergaben, dass der mutmaßliche Betrüger Anton E., der als Buchhalter eines großen Hotels eine Mio. Schweizer Franken unterschlagen haben soll, unter falschem Namen in einem Hotel in Zürich wohnte und sich dann kurz vor der Sendung nach Amerika absetzte. Das berichtet Werner Vetterli aus Zürich. Da sein Aufenthaltsort in Amerika inzwischen bekannt ist wird geprüft, ob er er von den amerikanischen Behörden an die Schweiz ausgeliefert werden kann und Ede meint, dass wenn nicht alles täuscht dieses Kapitel bald abgeschlossen sein dürfte.

XY Gelöst:

  • SF 3 der vorherigen Sendung: Eduard Zimmermann konnte die Festnahme des von der Kripo Flensburg gesuchten Arnold K. verkünden. Er wird verdächtigt, die Serviererin Edeltraut S. aus Westerland auf der Insel Sylt umgebracht zu haben. Zuschauer erkannten in Singen am Hohentwiel unmittelbar nach der Sendung seinen Wagen. Der Gesuchte hatte die Sendung selber gesehen und war geflohen. Er kam aber in der Nacht wieder zurück, wo er von der Polizei schon erwartet wurde.
  • SF 2 der Sendung vom 29.10.1971: Der Österreicher Franz B. (20), der in Starnberg versucht haben soll, ein junges Mädchen zu vergewaltigen und außerdem gesucht wird wegen mutmaßlichem Rauschgifthandel und Diebstahl, wurde durch Zufall bei einer Kontrolle in Duisburg erwischt und durch seine Fingerabdrücke identifiziert.

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätsendung)

Filmfälle:

  • FF 1: Der Vermisstenfall Christoph K. hat die XY-Zuschauer besonders bewegt und es kamen auch aus Deutschland ganz besonders viele Hinweise; darunter einer zu einem Mann, der ein Zelt, eine Kamera und eine Gitarre angeboten hat; der Mann soll die Gitarre gestohlen haben und als Anhalter in Frankreich unterwegs gewesen sein; auch ein konkreter Name wurde genannt, zu dem Ede aber noch nichts sagen möchte, um die Ermittlungen nicht zu gefährden; in Österreich hat ein Landwirt beim Mähren einer Wiese eine beschädigte Kamera entdeckt; es ist unklar, ob er etwas mit dem Vermisstenfall zu tun hat; der DKW von Christoph K. wurde von Zuschauern noch Ende Juni bzw. Anfang Juli in Frankreich gesehen.
  • FF 2: Einbruch in die St.-Coloman-Kirche in Schwangau und weiteren Kirchen mit Diebstahl von Heiligenfiguren; auch hier viele Hinweise zu dem Jutesack, dessen Aufschrift auf Wunsch der Zuschauer noch einmal gezeigt wird; aber wenig Hinweise zu den gestohlenen Heiligenfiguren; die ebenfalls alle noch einmal gezeigt werden.
  • FF 3: Sehr viel Hinweise auch zum Mord an Elfriede Sch., besonders zu den rätselhaften Notizzetteln mit Teilen von Adressen in ihrer Tasche und zu einer Anita M. in Berlin; Kombination aus Namen Anita M., gezeigter Straße und Telefonnummer könnte es aber auch in anderen Orten geben; viele weitere Hinweise müssen aber erst noch genau überprüft werden.

Studiofälle:

  • SF 1: Zur Fahndung nach Walter S., der wegen Autodiebstahls und mehrerer Einbrüche gesucht wird, laufen zur Zeit einige Überprüfungen; er könnte sich in Österreich aufhalten.
  • SF 2: Auch einige Hinweise zu Ulf L. und Hans Jürgen Sch., denen Scheckbetrug, Unterschlagung und illegalen Waffenbesitz vorgeworfen wird, aber noch nichts konkretes dabei.
  • SF 4: Einige bemerkenswerte Hinweise zu Julius R., mutmaßliche Schlüsselfigur in Sachen Kunst- und Kirchendiebstähle, werden zur Zeit überprüft; auf besonderem Wunsch eines Zuschauers wird sein Fahndungsfoto noch einmal gezeigt.
  • SF 5: Ein Taxifahrer hat mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit die vier Ausbrecher aus dem Gefängnis in Diez/Lahn, Hans-Jürgen B., August K., Igor S. und Bernhard S. in Bonn gesehen; ihre Fahndungsfotos werden erneut eingeblendet; sie dürften demnach weiterhin zusammen unterwegs sein und Ede ermahnt zu besonderer Vorsicht; eine Frau sowie der Wirt und der Kellner eines Wiener Lokals und sind sich einig, Bernhard S. dort gesehen haben.
  • SF 1 der vorherigen Sendung: Und auch die Fahndungsfotos der von der Kripo Aschaffenburg gesuchten mutmaßlichen Mörder Brigitte H. und Mario Ernst K. werden erneut gezeigt; der Ford Capri des Opfers, mit dem sie wahrscheinlich unterwegs sind, wurde in den letzten letzten vier Wochen mit ziemlicher Sicherheit in Bukarest gesehen und ist jetzt vermutlich wieder in Deutschland; entsprechende Hinweise müssen aber noch überprüft werden; ein österreichischer XY-Zuschauer will den Ford Capri in der Nähe von Wien gesehen und dabei auch Brigitte H. erkannt haben; möglicherweise könnten die beiden Gesuchten von Rumänien nach Österreich gekommen sein; auch in der Schweiz wollen Zuschauer sie gesehen haben.

Bemerkungen

  • Filmfall 1 war Bestandteil der Best-Of-Sendung von 1997. Der Fall hat einige bemerkenswerte Parallelen zum wenige Jahre später besprochenen Mordfall Luciana F. (Filmfall 1 der Sendung vom 01.06.1979).
  • Beim Filmfall 1 werden die Namen der französischen Ortschaften eingeblendet. Der Ort des Geschehens wird dabei falsch Les-Saint-Maries de-la Mer geschrieben. Gemeint ist Les Saintes-Maries-de-la-Mer, ein kleiner aber relativ bekannter Wallfahrtsort in der südfranzösischen Camargue.
  • Böse Wolfgang-Texte in Filmfall 3.
  • Sendung hat Überlänge (70 min.).
  • Edes Panne beim Telefonieren... „So, jetzt habe ich das kaputtgemacht, Entschuldigung. Der Umgang mit dem Telefon ist mir nicht immer gegeben ...“
  • Ede am Anfang der Zuschauerreaktionen: Es sind so viele Hinweise eingegangen, „dass wir noch gar keinen rechten Überblick haben.“
  • Kein Fall aus Österreich in dieser Sendung.

Vorherige Sendung: Sendung vom 17.11.1972

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