Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 088 (Sendung vom 01.02.1985)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Wechselfallenschwindler

  • Details: Tankstellenkunde bezahlt einen Tankvorgang von etwa 12 DM mit einer Hunderternote. Danach kommt eine vermeintliche Kundin und fragt nach einer Tafel Schokolade, welche sie unmittelbar mit einer Zehnernote bezahlt. Während der Kassierer das Wechselgeld abzählt, fragt sie unmittelbar auch noch nach einer Schachtel Zigaretten, wofür sich der Angestellte kurz von der Kasse abwenden muss. Anschließend behauptet die Kundin, noch 90 DM Wechselgeld erhalten zu müssen, da sie mit einem Hunderter bezahlt habe. Der Tankstellenangestellte erinnert sich aber zutreffenderweise nur an einen Zehner. Die Kundin bleibt hartnäckig und behauptet, sie wüsste es genau, da es "ihr letzter Hunderter" war, auf dem sie gar handschriftlich eine Telefonnummer vermerkt hätte. In der Kasse findet sich dann tatsächlich eine Hunderternote mit einer Nummer, die die Kundin auch sofort aufsagen kann, ohne sie abzulesen. Der Angestellte ist verwirrt, da er immer noch überzeugt ist, nur einen Zehner von der Kundin bekommen zu haben. Unter den Umständen muss er aber annehmen, ihm sei doch ein Irrtum unterlaufen und zahlt der Kundin Wechselgeld auf 100 DM aus. Nach dem Filmfall bestätigt Ede die sich aufdrängende Vermutung: Der vor der Betrügerin tatsächlich mit einer Hunderternote bezahlende Kunde ist ihr Komplize und so kommt der mit Vermerk präparierte Geldschein in die Kasse. Abmoderation informiert auch über das richtige Verhalten bei derartigen Wechselgeld-Beanstandungen: Angebot des sofortigen Kassensturzes vor den Augen der Kundin, da sich damit einwandfrei feststellen läßt, ob nun tatsächlich 90 DM zu viel in der Kasse sind oder nicht. In einem bekannt gewordenen Fall suchte die betreffende "Kundin" daraufhin schnell das Weite.
  • Zitate: "Doch, sehen Sie, da steht doch 'ne Nummer drauf! Ich kann sie Ihnen sogar sagen. 231711. Is'n Bekannter von mir."; "231711, das stimmt!"; "Sag' ich Ihnen doch!"; "Also da hätte ich jetzt geschworen ..."
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten:

Fragwürdige Hilfe für junge Familien

  • Details: Mutter Helga Neuß legt ihren Säugling schlafen und bekommt zu dieser ungewöhnlichen Zeit überraschend Besuch an der Haustür. Eine seriös wirkende Frau namens Reichenbach gibt an, von der „Familienhilfe“ zu kommen. Sie gratuliert zum Neugeborenen und will spontanen Besuch machen, der ihr auch gewährt wird. Die Mutter ist überrascht, dass es einen solchen „Dienst“ überhaupt gibt. Die Besucherin geht aber nach kurzer Begrüßung des Babys zum Wesentlichen über: eine Art Sparplan für das Kind. Eine Sparbüchse soll über die Zeit regelmäßig mit Kleingeld gefüttert werden, das dann durch die Familienhilfe auf ein Konto zu Gunsten des Kindes einbezahlt würde. Diverse Formulare, stets mit dem Stempel „Kinderversorgung“, werden ihr vorgelegt, welche sie auch allesamt unterschreibt. Sie vertraut der Besucherin und erinnert sich auch an einzelne Brocken, die sie über öffentliche Förderprogramme für Familien gehört hat. Einige Tage darauf kommt Post ins Haus, hierbei stellen sich die unterschriebenen Dokumente als Abschluss einer Ausbildungsversicherung mit einer Prämie von 50 DM monatlich heraus. Auch der Kontoauszug zeigt bereits erfolgte Abbuchungen dazu. Bei der späteren Auseinandersetzung in der Sache stand Aussage gegen Aussage, womit der Nachweis einer arglistigen Täuschung schwierig ist. Der Ausgang dieses Falls wird in der Abmoderation nicht bekanntgegeben.
  • Darsteller: Michaela Wendt als Helga Neuß, Roswitha Benda als Frau Reichenbach
  • Zitate: "So, dann bräuchten wir noch Ihre Unterschrift, dass Sie einverstanden sind. Bitte, hier!" – "Alle drei?" – "Ja!"
  • Bewertung:
  • Besonderheit: Im Anschluss wird noch eine Kurzwarnung aus dem gleichen Bereich abgegeben: Stadtjugendamt München informiert, dass sich Versicherungsvermittler als Mitarbeiter desselben ausgeben und auf diese Weise "Jugendschutzbrief-Versicherungen" an die Eltern verkaufen. Dazu Zeitungsbericht eingeblendet.

Geschäft mit den Träumen

  • Details: Filmfall handelt von dem Wunsch vieler Frauen nach einer (Neben-)Karriere als Fotomodell, Mannequin, Schauspielerin und dergleichen, was auch von Gaunern ausgenutzt wird. Claudia Sternberg, alleinstehende Angestellte, spricht – auf ein Inserat hin – bei der Modellagentur "Marylin" persönlich vor, welche angeblich Leute für Aufnahmen sucht. Der Inhaber der Agentur legt ihr die Honigschnur mit Verdienstperspektiven aus, verweist dann auf einen ihm bekannten Fotografen "Mike", da für die Sedcard entsprechend gute Fotos von ihr benötigt würden und ohne Sedcard in der Branche nichts laufe. Claudia schluckt kurz, als sie erfährt, dass sie zum Einstieg 385 DM für die Fotos und Sedcard investieren müsse. Kurzerhand begibt sie sich dann aber zum genannten Fotografen, der diverse Bilder anfertigt. Für sie überraschend will er nach den Aufnahmen sein Arbeitshonorar von 180 DM einkassieren. Sie hatte angenommen, dies würde von der Agentur übernommen, aber Mike erklärt ihr leicht genervt, dass er nur der Fotograf ist und mit der Abrechnung über die Agentur nichts zu tun hat. So kommt die Sedcard mittlerweile auf fast 600 DM, wobei sie beim erneuten Treffen in der Agentur vertröstet wird, dass nach den ersten Aufträgen diese Anfangskosten bald vergessen seien. Als sich später eine Arbeitskollegin einmal mehr nach dem Fortschritt im geplanten Nebenerwerb erkundigt und Claudia einräumen muss, dass sie wochenlang nichts mehr von der Agentur gehört hat, beschließt sie, diese nach Feierabend wieder aufzusuchen. Das Firmenschild ist dann jedoch bereits abmontiert, und ein Nachbar gibt bekannt, die "Herrschaften" wären ausgezogen. Diverse Besucher, darunter die Polizei, hätten sie ebenso vor Ort noch antreffen wollen.
  • Darsteller: Gundy Grand als Claudia Sternberg, Bernd Ripken als Agenturinhaber, Hubertus Petroll als Nachbar
  • Zitate: "180 Mark mit Entwickeln und Vergrößern."; "Was – 180 Mark? Ja, aber das geht doch von den Gesamtkosten ab, ich meine, von diesen 385 Mark?"; "Sie, da bin ich überfragt, ich bin doch bloß der Fotograf. Was die Agentur mit Ihnen verrechnet, das weiß ich nicht."
  • Bewertung: *
  • Besonderheiten:

Ganoven an Geldautomaten

  • Details: Werner Jordan bekommt zuhause Anruf von vermeintlichem Deutsche-Bank-Mitarbeiter. Der habe Werners ec-Karte vor sich, die ihm ein unbekannter Finder zugeschickt habe. Karte aber leider defekt; neue müsse ausgestellt werden. Um die Daten im System zu löschen, müsse Werner Codenummer der Karte durchgeben. Werner nennt PIN und Mann am anderen Ende der Leitung stellt ihm neue ec-Karte innerhalb von 14 Tagen in Aussicht. So lange dauere es aber auf jeden Fall, daher brauche er sich vorher gar nicht bei der Bank nach der neuen Karte erkundigen. Im Laufe der Woche leert der Betrüger mit ec-Karte und PIN nach und nach Werners Konto. Ede: ec-Karte hatte Werner Jordan natürlich nicht verloren, sie war ihm gestohlen worden.
  • Zitate: "Die Karte ist auch gar nicht mehr brauchbar, der Magnetstreifen ist kaputt. Offensichtlich jemand draufgetreten, als Sie die Karte verloren haben. Da müssen wir Ihnen eine neue ausstellen. Aber dazu brauchen wir erst mal Ihre alte Codenummer, die muss vom Computer gelöscht werden. Könnten Sie mir die mal schnell durchgeben?"
  • Bewertung: *
  • Besonderheiten: Ede erklärt erst einmal, was es mit den "immer häufiger anzutreffenden" Geldautomaten auf sich hat. Dort könne man auch nach Geschäftsschluss noch Geld abheben, wenn man für seine ec-Karte eine Codenummer habe.

Aktuelle Kurz-Warnungen

  • Betrügerische Versicherungsvertreter wie im Filmfall 2 geben sich auch als Mitarbeiter des Jugendamts aus, die unter dem Deckmantel der Fürsorge Eltern zum Abschluss einer "Jugendschutzbrief-Versicherung" überreden wollen. Ede hat entsprechenden Zeitungsartikel dabei.
  • Gewinn-Benachrichtigung im Briefkasten: Entweder habe man zwei Goldbarren, eine Traumreise, 60.000 DM in bar, ein neues Auto oder einen echten Diamantring gewonnen. Um seinen Gewinn zu erhalten, müsse man allerdings Waren im Wert von 30 DM aus einem Katalog bestellen oder 5 DM einschicken. Ede: Gewinn sei immer der Diamantring. Er bestehe aus einem hundertstel Karat Diamantsplitter und einem Ring aus unedlem Metall. Wert laut Gutachter: 90 Pfennige. Immerhin: Auf dem Werbeflyer heißt es "Natürlich kein hochkarätiger Diamant wie Liz Tailor [sic] ihn trägt, aber immerhin ein Hundertstel von 1 Karat. Dies wird auch vom Hersteller durch ein Echtheitszertifikat bestätigt.
  • Tee aus Fernost zum Rauchen abgewöhnen. Enthält laut Ede Nikotin, sodass der Entwöhnungseffekt eher unwahrscheinlich sei. Nikotin sei auch nicht deklariert und so dürfe der Tee gar nicht nach Deutschland eingeführt werden.

Experiment: Falscher Kabelkontrolleur

  • Details: In einer Straße, die wegen laufender Verlegung von Fernsehkabeln durch die Bundespost teils aufgerissen ist, begeben sich die Tester zu den Privathaushalten. Sie tragen jeweils vor, im Auftrag der Post an den Antennenbuchsen im Haus Prüfungen vornehmen zu müssen. Die technisch wirkende Begründung ist frei erfunden, was ein Laie jedoch typischerweise nicht auf Anhieb erkennen oder widerlegen kann. Während der Prüfung müsse die elektrische Sicherung getrennt werden, wodurch die Bewohnerin im ersten Versuch durch den Weg zum Sicherungskasten einige Zeit die Besucher aus dem Blickfeld verliert. Das nutzen letztere zum Entwenden von kleinen Wertsachen und dem Portemonnaie, welche in der Monteurstasche Platz finden. Danach verlassen sie scheinbar regulär das Haus. Im nächsten Fall sind zwei Personen, betagte Mutter und Sohn, anwesend. Spaziergang zum Sicherungskasten erfolgt auch hier gemäß Vorstellung, die Mutter wird dem Sohn einfach hinterhergeschickt. Im Wohnzimmer liegender Schmuck wird subito als geeignete Beute entdeckt. Im dritten Testfall ist eine junge Frau an der Reihe, auch hier klappt die Ablenkung. Beute: ein Zinnaschenbecher. In den meisten Versuchsfällen kamen die Tester zum Erfolg. Die Abmoderation wiederholt den ewigen Rat, Fremde nicht unbeaufsichtigt in privaten Räumlichkeiten walten zu lassen.
  • Bewertung: **

Bemerkungen

  • Es gibt wieder eingeblendete Titel der Filmfälle.

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