Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 170 (Sendung vom 03.08.1999)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Neue Variante beim Autodiebstahl

  • Details: Einleitend wird ausgeführt, dass die traditionelle Form des Autodiebstahls mittels Aufbrechen und "Kurzschließen" des Fahrzeugs durch die immer weitere Verbreitung von elektronischen Wegfahrsperranlagen erschwert und teils verunmöglicht würde. Diebe passten sich jedoch trickreich den neuen Gegebenheiten an.
    Friseurkundin unter Zeitdruck parkiert ihre 5er BMW-Limousine im öffentlichen Parkhaus der Kaufhausgalerie, was ihrerseits unbemerkt von zwei als Handwerker getarnten Männern in der Nähe beobachtet wird. Diese notieren sich das Fahrzeugkennzeichen. Sie folgen ihr in etwas Abstand in die Einkaufsgalerie und beobachten ihr Ziel. Einer der vermeintlichen Handwerker mit einer Holzleiter betritt dann, scheinbar unschlüssig suchend, den Coiffeursalon. Auf Frage der Friseurin gibt er sich als "von der Hausverwaltung" zu erkennen und meint, eine Neonröhre hätte Wackelkontakt, wovon die Angestellte jedoch nichts weiß. An einem Informationsschalter legt derweil der Komplize das Kennzeichen des BMW vor und erklärt, am Wagen brenne das Licht. Die Info-Mitarbeiterin tätigt daraufhin eine Durchsage. Diese hört auch die Kundin, welche sich aber mitten beim Haare machen nicht zum Auto begeben kann. Der scheinbar zufällig anwesende Handwerker bietet seine Hilfe an, da er sowieso nach unten in den Schaltraum müsse. Die zunächst misstrauische Kundin händigt ihm dann den Schlüssel aus und gibt den Standort des Wagens an. An diesem brennt sodann auch das Licht - nachdem die beiden Diebe einsteigen und ohne Verzug wegfahren. Die Halterin sah das Auto nicht wieder, und ihre Versicherung wollte unter Berufung auf ihr Verhalten den Schaden nicht ersetzen.
  • Darsteller:
  • Zitate: "Bei Ihnen soll 'ne Röhre flackern!"; "Vielleicht flackert ja bei Ihnen 'ne Röhre, aber bei mir flackert nix!" / "Fiedrich - Hackenberg, zweitausend-dreihundert-siebenundachtzig - dat is meine Waache'!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheit:

Der zu schnell unterschriebene Vertrag

  • Details: Der Filmfall stellt einen schneeballsystemartigen Nebenbeschäftigungsschwindel vor. Student Jens Kieselbach ist auf der Suche nach einem Nebenjob. Sein Kommilitone und Mitbewohner Rainer führt ihn dazu in eine Drogerie und zeigt ihm dort eine Packung des Energiegetränkpulvers "Mega Power". Als Jens stutzt, erklärt sein Kommilitone, mit dem günstigen Einkauf und anschließendem Vertrieb des Pulvers dort, wo es konsumiert wird, ließe sich viel Geld verdienen. Er kenne die Firma, die das Pulver günstig zum Einkauf anbietet. Alleine hätte er auf das Geschäft keine Lust, aber zu zweit soll es Spaß machen.
    Szenenwechsel zeigt Büro der dubiosen Firma hinter "Mega Power", welche den Nebenverdienst im Vertrieb in Form von Subunternehmer-Verträgen anbietet. Es wird gerade der nächste publikumswirksame Auftritt geplant, wonach der Chef mindestens 20 unterschriebene Verträge angeworbener Subunternehmer sehen will und dem Moderator dementsprechend den Tarif durchgibt. Der Auftritt findet statt, Jens und Rainer sind ebenfalls zugegen. Zu trinken nur Mega Power, kein Bier. Moderator reißt einen markigen Spruch nach dem anderen, die Stimmung steigt. Als Rainer Detailwissen über den Vertrieb preisgibt, fragt Jens überrascht, woher er das alles wisse, woraufhin ersterer auf "einen Kumpel" verweist, der sich auskenne. Nach Ende des Vortrags rechnet das Duo die Zahlen für den Vertrieb pro Wochenende durch; laut Rainer könnten 250 Packungen am Tag abgesetzt werden, gäbe pro Wochenende einen Gewinn von 900 DM. Zu Beginn müssten aber mindestens 400 Packungen bezogen werden, zu einem Einkaufspreis von knapp 7000 DM. Soviel hat Jens zwar nicht flüssig, dennoch begeben sich beide zum Vertriebs-Consultant Michelle und wollen einsteigen. Während Jens den Subunternehmer-Vertrag ausfüllt, unterhält sich Rainer kurz mit Michelle und erklärt, Jens sei Erstsemester und hat beim Vertrieb "vielleicht mehr Glück". Michelle bekräftigt, die Provision von 1000 DM sei Rainer sicher, sobald Jens unterzeichnet hat. Das erfolgt auch, und für Jens überraschend gibt ihm Rainer danach bekannt, er könne nicht einsteigen, da er völlig pleite sei. Etwas enttäuscht macht sich Jens alleine an das Geschäft. Mit Michelles Hilfe bekommt er ein Bankdarlehen für die 400 Packungen, die prompt, inklusive Werbeplakaten, geliefert werden. Der Verkauf läuft jedoch überhaupt nicht, da alle, die sich für das Pulver interessieren, es anderweitig günstiger beziehen. Als Jens das erkennt, gibt er die Bemühungen auf und will einen Notverkauf unter Preis in der Drogerie versuchen. Da kommt Rainer auf ihn zu und fragt, wie das Geschäft laufe. Er macht zunächst auf mitfühlend, und als Jens dann die Frage stellt, ob er eine bessere Idee hätte, hat er eine: Jens könne versuchen, für Mega Power neue Vertriebsleute zu werben. Dies lohne sich. Dann verabschiedet sich Rainer rasch. Jens geht unmittelbar danach ein Licht auf: sein eigener Einstieg war eine Anwerbung durch Rainer mittels dessen utopistischer Angaben zum möglichen Absatz pro Abend.
    Die Abmoderation führt aus, dass Jens auf dem Pulver sitzen blieb und gleichwohl nicht bereit war, aus seinem Bekanntenkreis weitere Vertriebler für die Firma zu werben. Er erstattete Anzeige wegen Betrugs, welcher zunächst nachgegangen wurde. Der Tatbestand konnte der Firma jedoch nicht rechtsgenüglich nachgewiesen werden, woraufhin die Einstellung folgte.
  • Darsteller:
  • Zitate: "Willst du'n bisschen Mega Power in'n Tee?"; "Du sollst das Zeug verkaufen, nicht verschenken." / "Eyyy was is'n das?"; "Mega Power Fitnessdrinks. Macht müde Mädchen mächtig munter."; "Ich bin munter."; "Total!"; "Aber kannst mir trotzdem was reintun."; "Super"; "Mir auch!"; "OK. Hier ist das erste ..."; "... iiih"; "OK - macht zwei Mark für jeden von euch." (Schallendes Gelächter) "Wir müssen zum Klo!"; "Ja, was is'n mit meinem Geld?!"
  • Bewertung: ***
  • Besonderheit: Der DJ in der Disko tätigt auf Bitte von Jens die Werbeansage zu "Mega Power" mit soviel Enthusiasmus, als würde er ein umgefallenes Fahrrad ankündigen.

Aus dem Haus gelockt

  • Details: Ehepaar Rossbach in Franken will eine antike, einwandfrei laufende Wanduhr verkaufen, welche es nach mehreren Jahrzehnten durch eine andere ersetzt hat. Auf ihre Anzeige meldet sich bald ein Interessent, der beiläufig auch nach "weiteren Antiquitäten" fragt, worauf die Frau verlauten lässt, dass noch einige wertvolle Taschenuhren vorliegen, von welchen sie sich jedoch nicht trennen wollten. Zunächst will der Anrufer für die Wanduhr in zwei Tagen vorbeikommen, da er zufällig in der Nähe eine Veranstaltung besuche. Unterwartet meldet er sich an jenem Tag erneut und richtet aus, seine Tagung dauere länger. Er fragt an, ob Rossbachs nicht mit der Uhr in sein Hotel nach Nürnberg kommen könnten. Da er der einzige Interessent ist, willigen sie trotz des längeren Weges ein, zumal der vermeintliche Käufer namens Dr. Schneider sie auch zum Essen einladen will. Er würde das Ehepaar vor Ort an der Wanduhr erkennen. Dieses trifft später dann wie angegeben im Sheraton ein. Der Kaufinteressent erkennt sie zwar tatsächlich, nutzt das aber nicht zur Kontaktaufnahme, sondern zur Weitergabe dieser Information an Komplizen am Wohnort des Ehepaars. Eigens wird auf die wertvollen Taschenuhren hingewiesen. Während Rossbachs in der Hotellobby ungeduldig warten, leisten Einbrecher in ihrem Haus ganze Arbeit. Als Herr Rossbach die Geduld verliert und an der Réception nachfragt, ist dort weder eine Belegung noch eine Reservierung unter dem Namen Dr. Schneider bekannt. Hungrig und frustriert über die vergebliche Reise verlassen sie das Hotel und fahren nach Hause. Dort offenbart sich ihnen, weshalb sie für den Abend weggelockt wurden. Weder Beute noch Täter wurden bis zum Sendezeitpunkt gefunden.
  • Darsteller:
  • Zitate: "Ihr könnt loslegen, sie sind hier. Und denkt an die Taschenuhren!" / "Tut mir leid, ein Dr. Schneider ist hier nicht abgestiegen."; "Sind Sie sicher?"; "Ja. Es gibt auch keine Reservierung unter diesem Namen."; / "Und, was is'?"; "Komm, mir gehen! Ich glaub', da will uns jemand verschaukeln!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheit:

Solidarität unter Landsleuten wird ausgenutzt

  • Details: Dieser Fall ist u.a. durch die sehr hohe Betrugsschadenssumme gekennzeichnet. Türkisch-deutsches Ehepaar Yusuf Özel und seine Frau betreiben in Berlin einen Gemischtwarenladen. Eines Tages betritt ein alter Türke den Laden, zunächst als gewöhnlicher Kunde wegen eines Batteriewechsels für den Wecker, wonach er jedoch unübersehbar erblicken lässt, viel Geld mit sich zu führen, da er gerade einen Wagen kaufen wolle. Er fragt auch nach einem Mercedes-Händler in der Nähe. Hier kann Herr Özel mit einer Adresse helfen. Damit verlässt der Kunde den Laden und nickt auf der Straße einem deutschen Komplizen namens Schmitt zu. Kurz darauf ist letzterer im Laden, zunächst auch als Kunde, der ein Spielzeugkeyboard kauft. Tags darauf ist erneut der vermeintliche Mercedes-Kaufinteressent im Geschäft, erzählt von gut geglücktem Autokauf, wo lediglich noch die Bezahlung ausstünde, und will sich mit einer Einladung in eine nahegelegene Schenke erkenntlich zeigen. Dort unterhalten sie sich und scheinbar zufällig kommt Herr Schmitt hinzu. Sie sind dann zu dritt am Tisch, wobei die beiden Komplizen auf das Thema Juwelen zu sprechen kommen, da der alte Türke ein kleines Juwelengeschäft in der Innenstadt von Ankara sein eigen nennt und der Deutsche in einem Auslandseinsatz ein paar Diamanten eingekauft habe. So kommt scheinbar ein Handelsinteresse zwischen beiden zustande. Im gut beleuchteten Laden von Herrn Özel prüft und begutachtet der "Juwelenhändler" die Steine und bietet sogleich 40'000 DM. Dies steigert er auf 60'000, da der Deutsche sich dort angekommen langsam verkaufsbereit zeigt. Mündlich wird der Kauf so gut wie abgeschlossen, und da der Mercedes noch nicht bezahlt ist, hat der Käufer die Summe in bar auch dabei. Herr Schmitt zählt bereits das Geld, als plötzlich ein inszenierter Streit über seinen vorangegangenen Alkoholkonsum vom Zaun bricht. Er tritt vom Verkauf scheinbar beleidigt zurückt und schließt Geschäfte mit dem alten Türken fortan aus. Letzterer spannt nun seinen Landsmann Herrn Özel ein: dieser bekäme 3000 DM Provision, falls er das Geschäft mit Herrn Schmitt abschließe und so den vermeintlich guten Deal rette. Herr Schmitt wird von der Straße zurückgerufen und ist auch bereit, allerdings akzeptiert er nur Geld von Herrn Özel und nicht das seines Landsmanns, der ihn ja schließlich "beleidigt" hätte. Als Herr Özel zögert, springt Herr Schmitt fast ab, so dass er sich etwas unter Druck gesetzt fühlt und sich die Provision nicht entgehen lassen will. Die Handelspartner gehen daraufhin zusammen zur Bank, da ein Kredit aufgenommen werden muss. Dies gelingt Herrn Özel auch, und gleich draußen auf der Straße wechseln 60'000 DM Bargeld und die vermeintlichen Diamanten die Besitzer. Danach verabschiedet sich Herr Schmitt sehr rasch. Bei Herrn Özels Rückkehr im Laden ist auch der alte Türke nachrichtenlos verschwunden. Sogleich drängt sich dem Ehepaar eine üble Vermutung auf, welche sich am gleichen Tag bei einer Überprüfung der Ware in einem echten Juwelenfachgeschäft bestätigt.
  • Darsteller:
  • Zitate: "Sie haben 'n Juweliergeschäft?"; "Nur ein kleine. Aber - mitten in die Stadt."; "Na sowas! In Delhi hab' ich grad' mit'm Kollegen von Ihnen zusammengesessen und nach'n paar Gläschen -Schwuppps!- hat er mir 'ne Handvoll Diamanten verkauft. -- Noch 'n Cognac bitte, 'n doppelten!"
  • Bewertung: ***
  • Besonderheit:


Bemerkungen

Vorherige Sendung: VF 169 (Sendung vom 18.05.1999)

Nächste Sendung: VF 171 (Sendung vom 15.09.1999)

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