Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 09.06.1989

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Sexualmord an Melanie P. (Anhaltermord)

Arbeitstitel: „Lüne-Bach“

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Lüneburg
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Ulrich Gaertner
  • Tattag: 22. August 1988
  • Belohnung: 5.000 Mark
  • Details: Bauer findet an der Wümme unbekleidete Leiche = vermisste Melanie Pf. aus Stemmen. Schnitt.Opfer besucht Schule in Lauenbrück. Bus hält vor Elternhaus an der B 75. Natur- und Tierliebend. Strenger Vater. Schnitt. Opfer muss nach Scheeßel gefahren sein. Vermutlich per Anhalter. Gegen 17:30 Uhr wollte sie dort Freundin besuchen. Diese ist nicht da. Opfer hält sich in Grilllokal auf. Gegen 19:00 Uhr sehen Zeugen sie am Ortsausgang beim Trampen. Steigt in roten Mercedes. Sexuell missbraucht, stranguliert und ertrunken. Gürtelschnalle des Täters. Auto wurde umgespritzt.
  • Musik: „I’m on Fire“ (1984) von Bruce Springsteen
  • Bewertung: **
  • Status: geklärt

Nachspiel

Quelle: Hamburger Abendblatt Nr. 77 vom 31.03.1992

Der grausame Tod einer 13-Jährigen

Prozess um Mord und Vergewaltigung

Von FOLKE WIEGERS

Wegen Mordes und Vergewaltigung muß sich seit gestern der Kranführer Hans-Otto B. (54) aus Tostedt vor dem Landgericht in Stade verantworten. Der rechtskräftig verurteilte Triebtäter wird beschuldigt, im August 1988 die Anhalterin Melanie Pf. (13) aus Stemmen (Landkreis Rotenburg) mißbraucht und in der Wümme ertränkt zu haben.

Hans-Otto B., ein bieder aussehender Mann mit Stirnglatze und Goldrandbrille, war im Oktober 1989 festgenommen worden, weil er die damals 15-jährige Anhalterin Julia aus Buchholz in seinem Wagen vergewaltigt hatte. Die Schülerin überlebte, weil sie beruhigend auf ihren Peiniger eingeredet und ihm neue Sexabenteuer in Aussicht gestellt hatte. Der Witwer und Vater von zwei Kindern verriet Julia seine Anschrift.

Die Schülerin ging nach der Tat sofort zur Polizei, die B. festnahm. In seiner Wohnung fanden Polizisten einen Gürtel, der später von Kriminalexperten dem Besitz der ermordeten Melanie Pfrenger zugeordnet werden konnte.

Wegen der Vergewaltigung von Julia hatte das Stader Gericht Hans-Otto B. im April 1990 zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Trotz erdrükkender Beweise hatte B. damals die Vergewaltigung der Buchholzer Schülerin bestritten.

Auch den Mord an Melanie bestreitet der Kranführer. Er sagte gestern: "Ich habe mit den Vorwürfen nichts zu tun, ich bin unschuldig." Die Eltern von Melanie berichteten vor Gericht, daß es am Tattag Streitigkeiten mit ihrer Tochter gegeben habe. Melanie sei darauf vom elterlichen Bauernhof weggelaufen.

Auf Befragung des Vorsitzenden Richters Peter Kleberger berichtete die Mutter Angelika Pf. (34): "Ich habe leider erst hinterher erfahren, daß meine Tochter trampt. Ich habe sie immer gewarnt und gesagt, daß das zu gefährlich ist."

Der Prozeß wird morgen fortgesetzt.

Im Übrigen wird dieser Fall in der Sendung vom 01.12.1989 noch einmal aufgegriffen. Ebenso in der Sendung vom 07.07.1995.

KFZ Diebstahl (Dublettenfahrzeuge)

Arbeitstitel: „Dubletten“

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Hamburg
  • Kommissar im Studio: Kriminalkommissar Jürgen Meyer
  • Tatzeitraum: 17. November 1987 bis 6. März 1988
  • Tatort: zum Teil unbekannt; Diebstähle im Großraum Hamburg, Auffindeort der Fahrzeuge ist jeweils Hamburg-Rahlstedt
  • Belohnung: 2.000 DM
  • Details: Anfang des Jahres 1988 werden im Hamburger Stadtteil Rahlstedt im Abstand weniger Wochen zwei geparkte Mittelklasse-Pkw mit eingeschlagener Scheibe entdeckt. Als die Polizei die vermeintlichen Halter informieren will, die sie anhand der angebrachten Kennzeichen ermittelt hat, stellt sich heraus, dass die beiden beschädigten Fahrzeuge so genannte Dubletten sind. Das sind gestohlene Kraftfahrzeuge, deren Typ, Farbe und Kennzeichen mit anderen, legal betriebenen Fahrzeugen exakt übereinstimmen. Sie werden von „hochprofessionellen Kriminellen“ (O-Ton) benutzt, um bei Polizeikontrollen im Straßenverkehr nicht aufzufallen. Das erste Fahrzeug ist ein dunkelgrauer BMW 520i (E28) mit Kennzeichen CE für Celle. Das Fahrzeug wurde am 17. Dezember 1987 in Hittfeld gestohlen und am 1. Februar 1988 aufgefunden. Das Fahrzeug wurde 7.000 Kilometer bewegt. Außerdem wurden 19 Euroschecks, die im Wagen lagen, innerhalb von zwei Tagen nach dem Diebstahl auf Postämtern eingelöst. Ansonsten finden sich keine Spuren am Fahrzeug. Das zweite Fahrzeug ist ein hellblauer 190er Mercedes (Baureihe 201) mit Hamburger Kennzeichen. Das Fahrzeug wurde am 17. November 1987 in Ottersberg, Kreis Verden gestohlen und am 6. März 1988 aufgefunden. In dieser Zeit wurde der Wagen 20.000 Kilometer gefahren. Im Fahrzeug finden sich zudem mehrere Gegenstände, die auf schwere Verbrechen schließen lassen. Solche Dublettenfahrzeuge wurden früher auch von der RAF genutzt.
  • Zitat: „Hören Sie, wollen Sie mich verscheißern?“ – vermeintlicher Halter des BMW (Büromensch) im Gespräch mit der Polizei
  • Bewertung: *
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Raubüberfall auf Geldboten (weißer Opel Omega)

Arbeitstitel: „Lärchen-Opel“

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Kassel
  • Kommissar im Studio: Kriminalhauptkommissar Wilfried Wagner
  • Tatzeit: 15. November 1988
  • Tatort: Kassel
  • Belohnung: insgesamt 8.000 DM
  • Details: Zwei unbekannte Männer stehlen am 3. November 1988 einen weißen Opel Omega A Caravan vom Hof eines Autohauses in Marburg an der Lahn. Dieser Wagen wird eine Woche später in der Nähe der Kasseler Universität geparkt, wo er einigen Zeuginnen auffällt. Im Laufe der Zeit gelangt eine große gestohlene Holzkiste in den Kofferraum; außerdem muss der Wagen einmal woanders unter Lärchenbäumen gestanden haben. Die Täter haben es auf die Tageseinnahmen eines großen Supermarktes im Kasseler Süden abgesehen. Sie überfallen am Abend des 15. November 1988 gegen 18:35 Uhr den Geldboten, der gerade aus dem Personaleingang kommt. Die Tat spielt sich direkt vor knapp einem Dutzend Zeugen ab, die sich gerade vor dem Eingang aufhalten. Ein Zeuge nimmt mit seinem Wagen die Verfolgung auf, muss aber aufgeben, als die Täter quer durchs Gelände auf die Autobahn brettern. Der Omega wird später ein paar Kilometer weiter auf einem Autobahnparkplatz aufgefunden. Die Polizei vermutet, dass der Raubüberfall von Kassel zu einer ganzen Serie von Straftaten gehört, die im Laufe von etwa fünf Jahren vorwiegend in Hessen verübt worden sind.
  • Zitat: „Im allgemeinen Geschäftsbetrieb fällt zunächst nicht auf, dass sie sich mit unlauteren Absichten für einen brandneuen weißen Opel Omega Caravan interessieren.“; „Geld ausgeben ist die stille Leidenschaft aller Frauen.“
  • Bewertung: *
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Die Studiofälle der Sendung:

  • SF 1: Kripo Heppenheim - Suche nach den unbekannten Mörder(n) von Geldboten Walter M. & Ehrfried R. – Waren für die Volksbank Heppenheim tätig; auf dem Weg nach Bensheim verschwanden sie – Ihre Leichen wurden später im Wald in der Nähe von Biblis gefunden; sie waren aus nächster Nähe in ihrem Auto erschossen worden. Tattag: 24. April 1989; Tatort: Autobahnraststätte Bergstraße an der A 5; Belohnung: 20.000 Mark; dieser Fall kam am Ende der Sendung nochmal wegen der Tennisübertragung.
  • SF 2: Interpool Wien – Suche nach Trickbetrüger Karl M. – Erschwindelte sich 1 400 000 Schilling die als Kaution für den Verkauf von Goldmünzen gedacht waren

Geklärt: Der Gesuchte war nach Neuseeland geflüchtet; bevor die Polizei ihn festnehmen konnte ging es nach Australien, danach Kalifornien; danach die Festnahme. Darüber wird in der Sendung vom 10.01.1992 berichtet.

  • SF 3: Stadtpolizei Zürich – Suche nach unbekannten Diebe(n); Einbruch in eine Züricher Kunstgallerie und Raub von Kunstgegenständen – Gesamtwert der Beute: 1 200 000 Franken
  • SF 4: Kripo Darmstadt – Suche nach Thomas M. wegen Totschlags – Erstach einen Amerikaner

Geklärt: Der Gesuchte konnte in der Schweiz festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 05.04.1991 berichtet.

  • SF 5: Kripo Karlsruhe – Suche nach professionellen Serieneinbrecher Christian B. – Floh während eines Hafttermins im Offenburger Amtsgericht; danach erneut in Diebstählen und Einbrüchen verwickelt
  • SF 6: Kripo Krefeld – Suche nach Bankräuber Peter M. – Teil von einer Bande die Banken und Geldboten überfallen und ausrauben – Wurde kurz zuvor erst aus langjähriger Haft entlassen

Geklärt: Der Gesuchte konnte schlussendlich in Mönchengladbach festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 10.04.1992 berichtet.

  • SF 7: Kripo Dortmund – Suche nach Rauschgifthändler Destan A. – ‚Gilt als hochkarätiges Mitglied der internationalen Drogenszene‘ – Wird auch mit internationalen Haftbefehl durch die Behörden in Anchorage, Alaska gesucht; hatte sich nach der Zahlung von einer Kaution von 300 000 CAD abgesetzt.

Geklärt: Der Gesuchte konnte in Kanada festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 15.02.1991 berichtet.

  • SF 8: Kripo Herford: Suche nach unbekannten Bankräuber; Fotos von Überwachungskamera – Hinterließ eine Maske mit eingenähten Topflappen; eine ‚kriminalistische Rarität‘ – Beute: 50 000 DM

XY Gelöst - der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:

  • FF 1 der vorherigen Sendung: Die meisten der vielen Hinweise zu dem Wiener Doppelmord Mord an Friedrich R. und Brigitte H. für Oberrat Dr. Josef Siska und seine Kollegen vom Wiener Sicherheitsbüro betrafen das Phantombild, das von Peter noch einmal gezeigt wird. Die Auswertung der Informationen der XY-Zuschauer ziehen jetzt lange und sorgfältige Ermittlungen nach sich, für konkrete Aussagen ist es deshalb zu früh.
  • SF 3 der vorherigen Sendung: Werner E. wird weiterhin von der Stadtpolizei Zürich gesucht. Er soll mit einem Komplizen eine Galerie überfallen und ausgeraubt und dabei insgesamt 21 Gemälde mitgenommen haben.
  • SF 3 der Sendung vom 06.11.1987: Konrad berichtet von Neuigkeiten des in der Novembersendung 1987 von der Kantonspolizei Thurgau gesuchten Scheckbetrügers Andreas M. Nach seiner damaligen Festnahme in Nordfrankreich, über die in der Sendung vom 19.02.1988 berichtet wurde, gelang ihm später die Flucht und er setzte sich daraufhin nach Brasilien ab. Er tauchte schließlich 1989 erneut in der Schweiz auf und ergaunerte mit derselben alten Masche im Kanton Graubünden über 100.000 Franken.
    Deshalb jetzt die erneute Fahndung nach ihm mit drei verschiedenen Fahndungsfotos. Zuletzt ist er ohne Brille und ohne Bart aufgetreten.

XY Gelöst:

  • SF 5 der vorherigen Sendung: Bereits 13 Stunden nach der letzten Sendung klickten die Handschellen und der von der Kripo Bochum gesuchte Wirtschaftsbetrüger Manfred B., wurde am Düsseldorfer Hauptbahnhof festgenommen. Er wollte sich nach Österreich absetzen. Er soll als Eigentümer mehrerer Diskotheken im Ruhrgebiet Brauereien, Lieferanten und potentielle Käufer seiner Diskos um ganze 1,5 Mio. DM geprellt zu haben. Die XY-Sendung hatte Manfred B. in seinem Versteck in der Wohnung einer Bekannten selbst gesehen. Als seine Fahndung ausgestrahlt wurde verlies er panikartig sein Versteck.
    Dazu die eingeblendete Schlagzeile einer Zeitung mit unbekannten Datum und unbekannter Herkunft: "Für den „Disko-König“ war Zug ins Ausland abgefahren.
  • SF 3 der Sendung vom 13.01.1989: Nach langwierigen umfangreichen Ermittlung konnte die Polizei jetzt den von der Kripo Albstadt wegen Betruges gesuchten Karl-Heinz R. in Jugoslawien verhaften.

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätsendung)

Filmfälle:

  • FF 1: Mord an Melanie P.; Ede beschreibt den Fall nochmal, da er ja nicht ganz gezeigt werden konnte wegen der Tennisübertragung; er zeigt auch nochmal die Gürtelschnalle. Auch der Mercedes wird nochmal gezeigt.
  • FF 2: Dublettenfahrzeuge; 50 Hinweise; der Mercedes und der BMW werden gezeigt; Hinweise müssen nun überprüft werden.
  • FF 3: Überfall bei Kassel; 50 Hinweise; Hinweise auf die Kiste; der Opel wird nochmal gezeigt;

Studiofälle:

Bemerkungen

  • Die Chaos-Sendung wegen der Tennisübertragung B. Becker gegen S. Edberg. Langes Schweigen und Schauen am Beginn der Sendung.
  • Wieder warnt Ede bei der Einleitung zu FF1 nachdrücklich vor dem Trampen. Die Luftaufnahmen des angeblichen Tatortes am Rande der Lüneburger Heide in FF 1 sind von der Regierung von Oberbayern freigegeben, also auch dort aufgenommen worden. Gutes Zitat von Ede dazu: "Gegen diese gefährliche Unsitte scheint kein Kraut gewachsen zu sein."
  • Kleine Ungereimtheit: Im Film von SF1 wird behauptet das die Beute 43 000 DM war; der Artikel von der BA allerdings beziffert es auf 25 000 DM

Vorherige Sendung: Sendung vom 12.05.1989

Nächste Sendung: Sendung vom 07.07.1989

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