Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 093 (Sendung vom 06.12.1985)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Arbeit gibt es auch mit Pass nicht

  • Details: Scheinfirma "Euro Drive" ist auf der Suche nach Privat-Chauffeuren mit der Besonderheit, dass Bewerber ihren deutschen Reisepass zum Vorstellungsgespräch mitbringen müssen. Letzteres findet als Gruppenveranstaltung in einem Café statt. Ihr Einsatz wären Fahrten ins Ausland, vor allem in die Ostblockländer. Angestellte Fahrer der Unternehmen würden wegen der Unterhaltskosten immer mehr abgebaut, stattdessen würden die Unternehmen Wagen und Fahrer bei Euro Drive mieten. Bewerbern wird Verdienst von 15-20.000 DM brutto pro Monat für "harten Einsatz" in Aussicht gestellt. Reisepässe werden eingesammelt mit der Begründung der erforderlichen Visumanträge für den Ostblock; anschließend würden die Pässe postwendend zurückgeschickt. Auf die Pässe oder den lukrativen Einsatz warten Bewerber danach vergeblich. Eine Firma Euro Drive existiert überhaupt nicht. In der Abmoderation wird ausgeführt, die Pässe würden an Autoschieber weitergegeben, die dort ihre eigenen Fotos hineinmontieren. Da sie Fahrzeuge unter Umgehung der Verzollung in bspw. die Türkei importieren, "benötigen" sie das falsche Dokument für die Einreise mit dem Fahrzeug. Mit ihrem echten reisen sie dann ohne Fahrzeug wieder aus. Stellt der türkische Zoll fest, dass das unverzollte Fahrzeug nicht wieder ausgeführt wurde, schreibt er das Delikt auf den Namen im Einreisepass. Dem echten Passinhaber können aus ebendiesem Grund Probleme an der Grenze drohen, wenn er später mit einem wiederbeschafften Dokument nichtsahnend in die Türkei reist.
  • Darsteller: Christian Mey als Vertreter Fa. Euro Drive, Hans Joachim Heist als Klaus-Peter Schmidt
  • Zitate: "Tja, und gute Umgangsformen, das sollte eigentlich eine selbstverständliche Voraussetzung sein, denn schließlich haben Sie's mit den Leuten aus den Chefetagen zu tun."; "Es wird natürlich auch ein harter Einsatz verlangt ... Tag und Nacht abrufbereit, auch mal schon eine ganze Woche unterwegs ... tja, da gibt's natürlich keinen 8-Stunden-Tag!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten: Zeitungsinserat des vermeintlichen Stellenangebots mit Titel "Männer 35-40". Damals war die Angabe des Wunschalters und -geschlechts der Bewerber nicht als "Diskriminierung" interpretiert worden.

Die Rente kommt per Post ins Haus - nicht immer geht das gut aus

  • Details: Rentnerin Anna Christmann lässt sich die Rente monatlich vom Postboten in bar ausbezahlen, da sie wie zahlreiche Altersgenossen dem bargeldlosen Zahlungsverkehr nicht vertraut. Weder sie noch der Postbote merken, als eines Tages zwei fremde Männer den Auszahlungsvorgang beobachten. Sie versorgt das Bargeld wie üblich in einer Kassette im Schrank. Die zwei Männer läuten kurz darauf bei ihr und geben sich als Oberkommissare Winkler und Schumann von der Kripo aus. Sie drängen auf Einlass und tragen vor, bei der Post wäre viel Falschgeld beobachtet worden. Aus diesem Grunde müssten sie die an Frau Christmann frisch ausbezahlten Banknoten prüfen. Sie kooperiert, die vermeintlichen Polizeibeamten scheinen Falschgeld zu wittern und nehmen dann das gesamte Papiergeld zur angeblich notwendigen genauen Untersuchung im Labor mit. Stellen eine Quittung aus und machen sich davon. Anna Christmann wurde so ihre ganze Monatsrente abgeschwindelt.
  • Darsteller: Pit Krüger als Postbote, Änne Nau als Anna Christmann, Bernhard Bötel als Oberkommissar Winkler, Friedrich Briesemeister als Herr Schumann
  • Zitate: "Tja - der ist eindeutig falsch! Hier ..."; "'so von dem kann man's nicht genau sehen! Das Papier fühlt sich komisch an. Den müsste man nochmal im Labor untersuchen."; "Da haben Sie ja nochmal Glück gehabt, dass wir rechtzeitig gekommen sind. Sie hätten sich ja strafbar gemacht, wenn Sie das Geld weitergegeben hätten!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheit: Rente von Frau Christmann beträgt 1234,80 DM / Einmal mehr die Vorsicht-Falle-Oma geschädigt

Nebenjobangebot mit Kosmetikverkauf ("ABC Kosmetik")

  • Details: Vertreter von "ABC-Kosmetik" präsentiert potentiellen Vertriebspartnern ehemaligen "Mister Nobody", der jetzt als Gruppenleiter "mal eben dreieinhalbtausend nebenbei" verdient; als Direktionsassistent endgültig "gemachter Mann", Applaus aus dem Publikum; ABC-Kosmetik habe in den USA alteingesessene Produkte schon fast ganz aus dem Markt verdrängt; Direktabsatz Schlüssel zum Erfolg; neues Zeitalter; über 60 Prozent der Kosmetika würden in Amerika schon so abgesetzt; Kauf nicht mehr bei Fremden, sondern bei Freunden am Arbeitsplatz; Textilgroßhandels-Sekretärin Angelika Bauer lauscht Vortrag gebannt; wurde von früherem Schulkamerad kontaktiert, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte; will ihr zu lukrativem Nebenjob verhelfen; Schulkamerad applaudiert demonstrativ; Kaffeepause mit Dudelmusik; Schulfreund schwärmt von Verdienstmöglichkeiten und 700 DM Provision für jede angeworbene neue Vertreterin; Gruppenleiter verdienten an den Umsätzen der Vertreter mit; zückt Beratervertrags-Formular, nachdem Angelika erst mal 5.000 DM Kaution und 3.850 DM Erstausstattung zahlen muss; Kaution sei für das "Know-How" und Absicherung für die Firma, damit mit ihrem Namen kein "Schindluder" getrieben werde; Kaution habe Angelika nach ein paar Monaten wieder drin; über die Summe könne man problemlos Bankkredit für "persönliche Anschaffung" aufnehmen; Angelika unterschreibt und nimmt Kredit auf; erste Verkaufsversuche mit Musterkoffer im Kreise anderer Sekretärinnen am Arbeitsplatz; Chef beschwert sich über Gemüffel, will den Kauf von Kosmetika lieber seiner Frau überlassen; Blick in Preisliste lässt Angelikas Kolleginnen das Interesse schnell wieder verlieren; gehen zurück an die Schreibmaschinen; Angelika packt Musterkoffer enttäuscht wieder zusammen. Ede: Kosmetika durchweg zu teuer und damit praktisch unverkäuflich. Vertriebsfirma habe nur Interesse daran, ständig neue Vertreterinnen anzuwerben und Kautionen sowie Geld für Erstausstattung zu kassieren. Rückzahlung der Kaution werde in der Regel verweigert, da Firma vorgebe, wegen "mangelnder Aktivitäten" der Vertreterinnen selbst geschädigt worden zu sein.
  • Darsteller: Folker Bohnet als Vertreter Fa. ABC Kosmetik, Paul E. Frielinghaus als Werner Friedrichs, Marina Lehnert als Angelika Bauer, Brenda Wolff als Kollegin #1, Aart Veder als Chef, Inge Amodé als Kollegin #2
  • Zitate: "Und dann darfst du die Provision nicht vergessen, die du für jeden neuen Mitarbeiter kriegst, den du wirbst. Immerhin 700 Mark." – "Ach so, die kriegst du auch, wenn ich unterschreibe?" – "Klar, das gehört zum System."; "Ey, was is'n hier los? Das stinkt ja hier!" – "Das stinkt nicht, das duftet!"; "Also ehrlich gesagt, für den Preis ... da krieg' ich bei uns in der Parfümerie was Besseres."
  • Bewertung: *
  • Besonderheiten: Gleichartiger Fall wie "Karriere zu verkaufen" aus VF 062 (Sendung vom 25.03.1979).

Falscher Finanzbeamter

  • Details: Betrüger kauft an Kiosk eine Packung Marlboro, wirft Blick auf Inhaber-Schild ("Magda Wiemer"); zündet sich Fluppe an und stellt sich als Mitarbeiter des Finanzamtes vor, der für den Buchstaben "W" zuständig sei; Finanzbeamte keine Unmenschen, daher freundlicher Hinweis auf anstehende Betriebsprüfung; Inhaberin unbegeistert und befürchtet Umstände; angeblicher Finanzbeamter bietet an, Betriebsprüfung vielleicht abzuwenden; mit 185 DM "Unkosten" verbunden, die aber als Betriebskosten in der nächsten Steuererklärung geltend gemacht werden könnten; Betrag müsse aber gleich gezahlt werden; Magda nimmt Geld aus der Kasse, Schurke stellt wertlose Quittung aus und zieht mit dem Geld von dannen.
  • Darsteller: Hans Künster als Finanzbeamter, Gisela Keiner als Magda Wiemer
  • Zitate: "Ich sag' doch... wir sind auch Menschen." / "Ich hab' da auch ein paar Unkosten." - "Unkosten? Wieso? Ach... ich verstehe." / "Die Betriebsprüfung, ist das denn sicher, dass die dann aufgeschoben wird?" - "Das geht schon in Ordnung. Sonst könnt' ich ja vorher gar nicht kassieren."
  • Bewertung: *
  • Besonderheiten: Filmfall nur rund 2 Minuten lang. Schleichwerbung für Marlboro und Licher Bier.

Aktuelle Kurzwarnung

  • "Verkaufte Hoffnung": Metall-Schlüsselanhänger eines Rücksendedienstes. Würden für 30 DM verkauft, inklusive einer 30-Jahre-Garantie, seinen verlorenen Schlüssel wiederzuerhalten, wenn ihn der Finder in einen Briefkasten wirft. Schlüsselrücksendedienst hat laut Ede vor ein paar Jahren aber nur 3 Monate lang existiert, seitdem komme die Post mit dem Hinweis "Firma erloschen" zurück. Schlüsselanhänger werde aber immer noch von Haushaltsgeschäften vertrieben, die seinerzeit größere Posten der Anhänger gekauft hätten. Foto eines Schaufensters mit entsprechendem Werbeplakat als Beweis.
  • Geräte zur Abwehr von angeblich gesundheitsgefährdenden Erdstrahlen. Ede stellt als Nachtrag zu früherer Sendung zwei neue Variationen vor: Eine Holzlatte, um die ein teilweise abisoliertes Elektrokabel gewickelt ist. Da muss Ede lachen: "Preis 70 Mark - ich glaube, die Expertise erübrigt sich heute". Für 100 DM gebe es eine Plastiktüte mit einem Pfund Kieselgranulat: "Das Päckchen soll man an gefährdeten Stellen ablegen, dann braucht man auf Besserung nur noch zu hoffen. Dass sie irgendwann aber einmal eingetreten sei, konnten wir allerdings nicht in Erfahrung bringen."

Experiment: Tricks der Taschendiebe

  • Details: Beamte der Münchner Taschendiebfahndung sind in die Rolle ihrer "Kundschaft" geschlüpft und haben, passend zur Adventszeit, die typischen Diebstahltricks auf der Straße gezeigt. Sehr häufig machen sie unerkannt fette Beute, nur einmal wird eine Bestohlene von einer Passantin auf den Diebstahl aufmerksam gemacht.
  • Zitate: "Taschendiebe machen's mit Gefühl im Gewühl."
  • Bewertung: **

Bemerkungen

Vorherige Sendung: VF 092 (Sendung vom 11.10.1985)

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