Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 169 (Sendung vom 18.05.1999)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Türöffner Tierliebe

  • Details: Junges Trickdieb-Pärchen ist in gutbürgerlicher Wohnsiedlung unterwegs und späht in Bankfiliale nach geeignet erscheinendem Opfer. Eine Frau mit Einkaufstasche lasst sich am Schalter größeren Betrag auszahlen und wird als solches erkannt. Das Pärchen geht auf ihrem Heimweg auf sie zu und tischt die Geschichte auf, ihr Wellensittich sei entflogen und sie hätten ihn auf den Balkon der Frau in der ersten Etage zufliegen sehen. Deshalb würden sie gern dort nachschauen. Die Frau willigt nach etwas Skepsis ein, so betritt das Pärchen mit ihr das Haus. Der Mann begibt sich mit der Bewohnerin planmäßig auf den Balkon zum Schauen, die junge Frau meint derweil im Parterre, sie würde sich vor der Terrasse in Stellung bringen, falls der Vogel gerade vom Balkon herunterfliegen sollte. Bevor sie dies tut, entwendet sie mit geübtem Griff das Portemonnaie aus der Handtasche der Bewohnerin, welche dies eine Etage weiter oben nicht sehen kann. Der Mann meint kurz darauf, er könne den Wellensittich auf dem Balkon nicht finden. Sie bedanken sich und begeben sich nun rasch aus dem Haus.
  • Darsteller: Peter Raab als Bankangestellter, Jutta Bunk als Opfer, Vanessa Jeker als junge Frau
  • Zitate: Sabine: "Als ich von diesem Trick hörte, da dachte ich: Hundsgemein und superschlau! Wie soll man sich gegen so etwas wehren?"
  • Bewertung: *
  • Besonderheit: Sabine mahnt, bei Geldgeschäften in Bank auf Diskretion zu achten und Fremde in eigener Wohnung nicht aus den Augen zu lassen

Schwindel-Verlag nimmt Hobbyautoren aus

  • Details: Der Beamte Bernhard Spohrleder befasst sich als Hobby mit lyrischer Dichtung. Auf einer öffentlichen Lesung wird er von Jasmin Göller kontaktiert, welche zunächst sein Werk lobt und ihn dann auch nach seinem Buch fragt. Als der Hobbyautor entgegnet, er habe überhaupt keins, trägt sie vor, sie arbeite seit kurzem bei einem Magdeburger Verlag, in welchem seine Gedichte gute Chancen hätten. Kurz darauf wird er dort bei Leiterin Manuela Hölsgen vorstellig. Diese gibt sich von den Gedichten überzeugt und meint, man müsse ein Band herausgeben von zunächst 1000 Exemplaren. Da die meisten davon erst mal gratis an diverse Medien gingen und der Verlag kaum verdiene, müsste der Autor selbst 7900 DM zuschießen; ab der zweiten Auflage würde er aber 30% vom Verkaufspreis seines Buches mitverdienen. Spohrleder nimmt den Autorenvertrag an und bezahlt. Der betrügerische Verlag hat indes nicht vor, je mehr als die dem Autor zugesagten 20 Freiexemplare des Buches herstellen zu lassen. Auf Nachfragen der Autoren werden diese hingehalten und vertröstet. Derweil bewirbt Herr Spohrleder sich und sein baldiges Werk auch noch im Buchhandel. Als er seine Freiexemplare hat, stellt der Buchhändler jedoch fest, dass die Bindung nicht hält und es sich um Mängelexemplare handelt. Herr Spohrleder kontaktiert diesbezüglich Jasmin, kann die Chefin des Verlages dazu aber nicht erreichen. Nachdem er mit der Angestellten immerhin einen Termin an einer nächsten Lesung ausmachen konnte, serviert ihn diese vor Ort dann eiskalt ab. Sie umgarnt dort bereits den nächsten Hobbyautor, der an jenem Abend aus seinem Werk gelesen hat.
  • Darsteller: Klaus Haderer als Bernhard Spohrleder, Eva Maria Bayerwaltes als Moderatorin, Michaela Amler als Manuela Hölsgen, Hans-Michael Schmidt als Buchhändler
  • Zitate: Spohrleder beim Dichten: "Vogelschwarm aus Wasser geboren. Schiffe aus Laub."; in Verhandlung mit Buchhändler: "Lyrik? Das läuft nicht."; "Sagen Sie das nicht. Meine Verlegerin meint, die erste Auflage dürfte ziemlich schnell weggehen und die zweite ist fest geplant!"; "Das behaupten die immer, und bei uns liegen die tollen Werke dann 'rum!"; Damen im Verlag: "Übrigens, der Spohrleder hat gestern angerufen. Er möchte wissen, wann die erste Auflage endlich erscheint!"; "Gar nicht."; "Nur die 20 Bücher?"; "Jasmin, das will doch keiner lesen, wer soll denn sowas kaufen? Hauptsache, der Autor sieht sich gedruckt!"
  • Bewertung: ***
  • Besonderheit: Schwindelverlage resp. das Ausnutzen der Hoffnungen, Sehnsüchte und durchaus auch Eitelkeit etwas verklärter Hobby-Autoren waren in früheren Sendungen auch bereits ein Thema, so bspw. in VF 049 (Sendung vom 26.11.1975), die Schadenssummen für den einzelnen Betroffenen waren aber weitaus kleiner als die hier abgeschwindelten 7900 DM.

Gebührenvorschussbetrug mit angeblichem Kredit aus dem Ausland

  • Details: Der langjährige Fernfahrer Jens Bode strebt nach der Selbstständigkeit als Busunternehmer mit eigenem Fernreisebus. Fahraufträge bekäme er vom Reisebüro eines guten Bekannten. Er packt das Ziel konkret an, was natürlich kapitalintensiv ist. Neben etwa 5000 DM für den Kraftomnibus-Führerschein und die IHK-Unternehmerprüfung wird vor allem der Kauf des ausgesuchten Buses mit 565'000 DM zu Buche schlagen. Er benötigt demnach eine halbe Million als Darlehen, den die Banken jedoch nicht ohne weiteres geben wollen, da das Risiko bei einem Unternehmen mit einem einzigen Bus zu hoch sei. Der Bekannte im Reisebüro zeigt ihm den Anzeigenteil einer Zeitung, in dem für alle möglichen Vorhaben Kapitalgeber gesucht werden. Dem Ehepaar Bode kommt das zwar verrückt vor, aber da es "anscheinend funktioniert", platzieren sie ebenfalls ein solches Inserat. Tatsächlich meldet sich ein vermeintlicher deutscher Rechtsanwalt aus Spanien, welcher die 500'000 DM Darlehen zu fairen 6% p.a. auf den gewünschten Termin in Aussicht stellt. Dies nehmen sie an und fahren mit den Vorbereitungen zur Selbstständigkeit fort. Zwei Tage vor dem Auszahlungstermin ruft der Kreditgeber unerwartet an und führt Devisenausfuhrgebühren auf, die nach spanischem Export-Recht vom Darlehensempfänger zu entrichten seien. Herr Bode ist unter Zeitdruck, da der erste Auftrag vom Reisebüro bereits steht. So entrichtet er die verlangten 7750 DM Gebühren per Blitzüberweisung und verlässt sich auf die Zusage, dass der Darlehensbetrag zwei Tage danach gutgeschrieben wird. Sodann kauft er den Bus und bezahlt mit Scheck. Am Abreisetag der ersten Auftragsfahrt arbeitet das Ehepaar am Putzen und Bereitmachen des Buses. Da erscheint der Busverkäufer bei ihnen vor Ort und kündigt an, den Bus wieder mitzunehmen, da der Scheck nicht gutgeschrieben werden konnte. Obwohl Herr Bode kurze Zeit später wartende Touristen abholen müsste, hat er auf Grund Eigentumsvorbehalt am Bus keine andere Wahl, als ihn herauszugeben. Er versteht vor Ort nicht, weshalb die Gutschrift nicht funktionierte.
    An- und Abmoderation zeigen den Betrüger, der es sich auf Tereriffa gutgehen lässt und mit dem Schwindel Dutzende Geschäftsleute hereingelegt hat. Eine tatsächliche Kreditvermittlung war natürlich von Anfang an nie vorgesehen. Die Polizei kann ihm nicht folgen, da er sehr häufig seine Falschnamen und Aufenthaltsorte wechselt und die erschwindelten Gebührenzahlungen über Strohmänner entgegennimmt.
  • Darsteller: Roland Astor als Sebastian Holtbecker, Carola Wegerle als Elke, Hans-Jürgen Stockerl als Jens Bode, Thomas Franz als Herr Dirks, Detlev Moreau als Führerscheinprüfer, Ferdinand Fischhaber als Fahrlehrer, Horst Weinmann als Busfahrer
  • Zitate: ; "Tja - bis die Angelegenheit geklärt ist, müssen Sie den Bus zurückgeben. Darf ich um den Schlüssel bitten?"; "Ja ...der ...der, der steckt!"; "A-a-aber ... a-a-aber das ist doch nicht möglich, ich hab' Verträge abgeschlossen - es handelt sich sicher nur um ein kleines Missverständnis!" "Oder um ein großes. Tut mir sehr leid, Herr Bode. Müssen Sie noch irgendwas rausholen?"
  • Bewertung: ***
  • Besonderheit: Vom Vorgehen gleichartiger Gebührenvorschussbetrug auch in der Sendung VF 069 (Sendung vom 02.11.1980) vorgestellt, sogar die Darlehenssumme ist identisch. Im damaligen Fall bekam der Geschädigte immerhin einen Flug nach Zürich und Bewirtung mit Champagner spendiert, für Herrn Bode war jedoch außer Spesen nichts gewesen.

Der Trick mit dem Laserpointer

  • Details: Im Mehrparteienhaus, in welchem auch das betagte Aussiedler-Ehepaar Prosowksi wohnt, kommt eines Tages ein vermeintlicher Oberkommissar Lehmann in Zivil vorbei, welcher angibt, zunächst bei einem anderen Bewohner vorzusprechen. Die Aussiedler zeigen Interesse und er gibt an, des öfteren mit Aussiedlern aus Russland zu tun zu haben. Es sei ein Einbrecher im betreffenden Mehrparteienhaus unterwegs, welcher so geschickt die Wohnungen betritt und Wertsachen mitgehen lässt, dass die Betroffenen es nicht merkten. Als er durchscheinen lässt, dass möglicherweise auch ihre Wohnung "besucht" wurde, bittet Herr Prosowski ihn herein, um das zu prüfen. Als sie ihn nach dem Dienstausweis fragen, zeigt dieser ein Badge mit der Aufschrift "Spezial-Polizei" und dem Landeswappen vor. Der angebliche Einbrecher hätte sich auf Russlanddeutsche spezialisiert. "Kommissar" Lehmann beginnt seine Arbeit mit der scheinbar fachmännischen Prüfung des Wohnungstürschlosses. Dieser sei kein ernstes Hindernis für Einbrecher. Dann fährt er mit dem Strahl eines Laserpointers an der Türkante entlang und schließt daraus, dass der Täter anwesend war. Dazu gibt er dem Ehepaar pseudo-wissenschaftliche Erklärungen. Frau Prosowski wird panisch wegen des Haushaltsgelds in der Wohnung. So erfährt der vermeintliche Kommissar, wo dieses im Wohnzimmer ist. Das Ehepaar müsse für die Prüfung aber den Raum verlassen, da der Detektor durch Körperwärme gestört würde. Nachdem Prosowskis das tun, stiehlt er 600 DM aus dem Bargeldbestand. Nachdem die Eheleute wieder hinein dürfen, erzählt der "Kommissar" von vorhandenen Einbruchsspuren und fordert sie auf, zu prüfen, ob alles Geld noch vorhanden sei. Sie entdecken, dass 600 DM fehlen. Der vermeintliche Herr Lehmann findet es ungewöhnlich, dass ein Teil des Geldes nicht mitgenommen wurde. Dies würde wahrscheinlich bedeuten, dass der Täter irgendwo noch größere Bestände gefunden hätte. Auf die diesbezügliche Nachfrage antwortet Frau Prosowski, dass sie noch 11'000 DM Ersparnisse hätten, die im Schlafzimmer seien. Als sie das zu dritt überprüfen, ist dieses Geld noch vorhanden. Der "Kommissar" fährt nun auch über diese Geldtasche mit dem Laserpointer. Wieder müssen die Eheleute den Raum verlassen wegen der Störung durch Körperwärme. Der Kommissar steckt darauf kurzerhand die 11'000 DM ein. Dann meldet er, der Detektor sei wohl defekt und die Kollegen von der Spurensicherung müssten kommen, was etwa eine halbe Stunde dauere. Der Raum dürfe in dieser Zeit nicht betreten werden. Nach anderthalb Stunden meldet sich Herr Prosowski bei der Kriminalpolizei und erfährt, dass er wohl von einem Trickdieb heimgesucht wurde.
  • Darsteller: Gerd Kroll als Herr Prosowski, Ralf Willmann als Oberkommissar Lehmann, Natala Hordijenko als Frau Prosowski
  • Zitate: "... Herr Lehmann, aber, Sie haben doch sicher Ausweis?"; "Ja, selbstverständlich!"; "Спаси́бо - entschuldigen Sie, aber man hört immer so viel, dass man muss sein vorsichtig!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheit: KHK Detlev Puchelt (BLKA) weist sich im Studio aus, um Aussehen von echtem Dienstausweis samt Polizeimarke vorzuführen. Entscheidend für Ausweis sind Lichtbild, Dienstsiegel, Landeswappen im Polizeistern und Angabe der Dienststelle. Auf Rand der Polizeimarke sind Worte "Bundesrepublik Deutschland" eingeprägt. Neben Landeswappen ist auf Marke individuelle Nummer angegeben, die mit Ausweis übereinstimmen muss.

Bemerkungen

Sendung ohne Experiment

Vorherige Sendung: VF 168 (Sendung vom 30.03.1999)

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