Sendung vom 01.06.1990
Sendung Nr. 226 | Moderation: Eduard Zimmermann |
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Sendung Nr. 226 |
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Filmfälle:
Mord an Beatrix H. ("Parterrewohnung")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Trier
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Bernd Michels
- Tatzeit: 13. August 1989; gegen 3 Uhr
- Details: 32-jährige kaufmännische Angestellte; sitzt auf einen Plausch mit der Nachbarin am Abend in ihrer Wohnung; telefoniert noch mit ihrem Verlobten; schickt anschließend den Sohn zu Bett; Nachbarin verlässt gegen 22 Uhr die Wohnung; Beatrix ist ein "unängstlicher Typ", lässt die Balkontür offenstehen; Mörder gelangt des Nachts durch die offene Balkontür in die Wohnung; das Opfer wird gegen 3 Uhr morgens im Bett überrascht, es findet ein "Kampf um Leben und Tod" statt; Beatrix H. wird mit mehreren Messerstichen tödlich verletzt; der Sohn bemerkt zunächst nichts, wird vom Kampf geweckt; sieht seine Mutter verbluten; weckt einen Nachbarn; Nachbar findet das Opfer blutverschmiert und sterbend im Zimmer wieder; alle Wiederbelebungsversuche des Notarztes misslingen; Mörder hinterlässt eine blutverschmierte Lederjacke sowie ein T-Shirt des Sohnes, an welchem er sich die blutverschmierten Hände geputzt hatte; brutal. Zuerst wird der Verlobte verdächtigt, dieser hat jedoch ein Alibi (Schutzpolizisten haben ihn an anderer Stelle gesehen) und andere Blutgruppe als der Täter.
- Zitate: „Mama! Mama! Was ist denn?“ / „Meine Mama! Meine Mama! Alles ist voll Blut!“ / „Komm mal her! Hier liegt noch was!“ - „'ne Lederjacke. Schwarz.“ - „Lass' lieber auch liegen.“ - „Ja ja, ich pass' schon auf. Aber leucht' doch noch'n bisschen genauer! Hierher! Ja, so. Oh Mann - auch alles voller Blut.“ / „Und dann? Wo sind Sie denn dann hin?“ - „Zu meinem Auto.“ - „Und weiter?“ - „Was heißt «weiter»? Ich bin nach Hause gefahren!“ - „Direkt?“ - „Ja natürlich!“ - „Herr Kögel: denken Sie mal genau nach. Das ist sehr wichtig: gibt es irgendwelche Zeugen dafür, dass Sie die Wohnung um die Zeit verlassen haben und nach Hause gefahren sind?“
- Sprecherin: Isolde Thümmler
- Musik: "Didn't we almost have it all" (Whitney Houston)
- Darsteller: Christian Alexander Beck, Torsten Buchsteiner, Bertram Edelmann, Wolfgang Feustel, Edith Krüger, Halina Agnes Lander, Dorothee Rogall, Nicolai Stefanovics (auch Niki Stefanovics), Norbert Wendler
- Belohnung: 3.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Der Fall wurde später noch einmal aufgerollt und als FF 2 der Sendung vom 14.06.2017 abermals in XY als Filmfall ausgestrahlt. Er ist jedoch nach wie vor ungeklärt.
Siehe auch:
- Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen 42: Ungelöst: Der Mord an Beatrix Hemmerle – Podcast vom 28.02.2024
Diebstahl und Bankraub auf die Sparkasse Minden ("Helmspinne")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Minden
- Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Rainer Bruckamp
- Tattag: 28. September 1989
- Details: routinierter Täter; entwendet ein Motorrad vor einer Schule, sowie einen Sturzhelm mit Spinnenbild vor einer zweiten Schule; wird nach dem Diebstahl vom Schüler des Sturzhelms bemerkt, und verfolgt; Täter kann fliehen; es kommt zu einer weiteren Begegnung mit dem Besitzer des Motorrads; Handgreiflichkeiten; Räuber bedroht den Schüler mit einer Waffe und flieht erneut; Raubüberfall auf die Sparkasse Minden; erbeutet 45.000 DM und britische Pfund, darunter die Geldtasche eines Kunden; wird von der Überwachungskamera gefilmt; zwei Zeugen der Sparkasse versuchen den Räuber zu verfolgen, er entkommt an einer Sackgasse über einen Fußweg;
- Zitate: „Sag' mal, spinn' ich? Ich hab' doch den Helm nicht mit reingenommen, oder?“ - „Nee.“ / „Verdammte Schweinerei!“ / „Hey du, halt' an!“ / „Schöne Scheiße. Die haben gesagt, ich soll da hinkommen. Für die Anzeige.“ - „Wie war das? Vollgetankt hast du grad noch.“ - „Erinner' mich bloß nicht. Ich weiß gar nicht, wie ich das meiner Schwester beibringen soll!“ / „Ey, hast du sie noch alle, meine Maschine zu klauen?“ - „Was ist los?“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Peter Bamler, Sebastian Fischer (1), Ronnie Janot, Ulrike Soldat, Marc Stachel, Beate Wanke
- Belohnung: 2.000 DM
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Raubmord an Ivan P. ("Mörderpärchen")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Aachen
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Jakob von Thenen
- Tattag: 10. Dezember 1989
- Details: "unkritische Kontaktaufnahme" – lernt junges Pärchen am Kölner Bahnhof kennen und nimmt dieses mit heim, es wird zusammen getrunken, nach sexuellen Handlungen wird das Opfer schließlich von den Tätern erstochen. Die Tat bleibt längere Zeit unentdeckt, da das Opfer eigentlich in den Urlaub fahren wollte. Erst im Januar kommt es einem Kollegen das unentschuldigte Ausbleiben des Opfers seltsam vor und der Tote wird in der Wohnung gefunden.
- Zitate: „ ..und der Daum, was der sich da erlaubt hat am Wochenende…“ / „ …dann kam es zu sexuellen Handlungen…“ / „Aus dem Auto steigt ein junges Pärchen und entfernt sich, ohne das Fahrzeug abzuschließen.“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Peter Baumgardt, Hans-Martin Breisinger, Stefan Grassmann, Wolfgang Klein, Anatol Kobylinski, Gundis "Dschungelcamp" Zambo
- Besonderheiten: Zoom-in auf Zapfsäule mit verbleitem Superbenzin / Der Fall diente Ferdinand von Schirach als Vorlage für das Kapitel "DNA" in seinem Buch "Schuld" (2010). Er verlegt das Geschehen nach Berlin, ändert die Tatausführung und ließ die Täter vor der Verurteilung Suizid begehen.
- Belohnung: 8.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: geklärt (am 17. Juni 2009)
Nachspiel
Über die Klärung des Falls wird in der Sendung vom 24.06.2009 berichtet.
"Das heute 35 und 40 Jahre alte Kölner Paar Andrea und Manfred K. wurde nach Jugendstrafrecht zu viereinhalb (sie) und fünf Jahren Haft verurteilt. Sie seien schuldig, stellte die Große Jugendkammer am Aachener Landgericht (Vorsitz Richter Gerd Nohl) fest, am 10. Dezember 1989 den 61-jährigen Ivan P. getötet zu haben. Der Tatbestand des gemeinschaftlichen Totschlags sei verwirklicht, der angeklagte Diebstahl sei verjährt."
(Quelle: Aachener Zeitung vom 18.01.2010, siehe unten)
Siehe auch:
- Aktenzeichen XY Retro 48: Verhängnisvoller Besuch – Beitrag aus der ZDF-Sendung "hallo deutschland" vom 04.08.2022
- Fall P.: Zigarettenkippe führt nach 20 Jahren zum Mörder-Paar – Artikel aus der Aachener Zeitung vom 18.06.2009
- Ehepaar 20 Jahre nach Mord in Nörvenich zu Haftstrafen verurteilt – Artikel aus der Aachener Zeitung vom 18.01.2010
Die Studiofälle der Sendung
- SF 1: – Suche nach dem Trickbetrüger Reinfried S. – Hatte insgesamt 200 000 Schilling vom Sparbuch einer Bekannten abgehoben; außerdem einer Freundin ihren Pelzmantel im Wert von 90 000 DM gestohlen – In der Vergangenheit involviert in Einbrüchen, Zuhälterei und weiteren Betrügereien.
Geklärt: Der Gesuchte meldete sich schlussendlich bei seinem Untersuchungsrichter; behauptete dass er sich seit der Fahndung durch Aktenzeichen XY nicht mehr sicher fühle; kehrte danach nach Österreich zurück. Darüber wird in der Sendung vom 02.11.1990 berichtet.
- SF 2: Kantonspolizei Bern – Untersuchungen bzgl. vergangener Strafdelikten von zwei Inhaftierten: ,Einem alten Bekannten‘, dem Ausbrecherkönig Walter Niklaus St. und seinem Mithäftling Eduard R. – Die Kantonspolizei ermittelt gegen sie in zahlreichen Einbrüchen und Raubüberfällen mit einer Gesamtbeute von 2 400 000 Franken sowie Fragen bzgl. einem Audi mit dem die Beiden unterwegs waren – Weitere Strafdelikte werden ihnen mit hinzu angerechnet. Außerdem wurden Hausschlüssel von den beiden beschlagnahmt; Adresse der Wohnung ist allerdings unbekannt.
Geklärt: In der Sendung vom 11.01.1991 wird berichtet, dass der Audi in Frankreich gefunden wurde; komplett ausgebrannt. 1992 wird Walter Niklaus St. zu 12 Jahren und Eduard R. zu 9 Jahren Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass beide für drei bewaffnete Banküberfälle zuständig waren, obwohl es Zweifel an den Aussagen mehrere Zeugen gab. Die Schlüssel passten zu einem Chalet in Mostelberg; angeblich wurden dort weitere Beweismittel gefunden.
- SF 3: Kripo Zweibrücken – Suche nach dem Sexualstraftäter Manfred B. – Als Arzt verordnete er seinen weiblichen Patienten, sich einer ‚Schlafheilkur‘ zu unterziehen; vergewaltige seine Opfer dann während der Narkose. Wurde in 13 Fällen schuldig gesprochen; floh jedoch, bevor er die Haftstrafe antreten musste.
Geklärt: Der Gesuchte wurde in Südfrankreich festgenommen. Bekanntgabe in der Sendung vom 11.06.1993.
- SF 4: Kripo Hamburg – Suche nach dem Mörder und Gefängnisausbrecher Uwe Z. – Er hatte in Elmshorn seine Freundin erwürgt und wurde rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt; konnte während einer Ausführung allerdings fliehen
Geklärt: Der Gesuchte lebte fünf Jahre in Frankreich, wurde danach festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Im Lübecker Gefängnis erhängte er sich schlussendlich.
Siehe auch: Die Eltern von Z.s Mordopfer klagen an – Wer denkt an uns und unsere Tochter? – Artikel aus dem Hamburger Abendblatt vom 20.01.1998
- SF 5: Interpol Wien – Suche nach einem unbekannten Bankräuber – Sparkasse Inzing; Gefundene Kleidungsstücke; Phantombild
- SF 6: Kripo München – Suche nach Jovica M. – Teil einer Einbrecherbande; verurteilt zu vier Jahren Haft; weiteres Verfahren wegen ähnlicher Delikte ist eingeleitet – Er konnte während einer Tatortbesichtigung fliehen.
- SF 7: Kripo Mannheim – Rätselhafter Mord an einem 51-jährigen Italiener; auf offener Straße erschossen, keine Kontakte zu "kriminellen Kreisen". Tatwaffe wird gezeigt; wo stammen die einzelnen Teile her? Colt Verschlussstück #2818, Essex Griffstück #25386, Lauf und Schalldämpfer von unbekannten Firmen; Magazin "Pachmayr", Western Cartridge Munition, Kaliber.45
Geklärt: Die Klärung des Falles wird in der Sendung vom 08.05.2013 berichtet. Hinter dem Mord an Calogero C. steckte ein kompliziertes Familiendrama. Die Tochter von C. hatte ihren damaligen Liebhaber zum Mord an ihrem despotischen Vater angestiftet. Doch erst im Jahr 2011 reichten die Beweise aus, beide wurden zu lebenslanger Haft verurteilt.
XY gelöst – der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen
- FF 3 der vorherigen Sendung: Im Doppelmord an Erna M. und Johannes K., die in ihrem Tabak- und Zeitschriftengeschäft in Pinneberg brutal erstochen wurden, ist die Kripo zumindest ein Stück weitergekommen Nach der letzten XY-Sendung meldete sich eine Zeugin, die einen Junger Mann gesehen hatte, als er den Tante-Emma-Laden verließ. Sie hatte dabei nicht den Eindruck, dass er auf der Flucht sei. Deshalb hatte sie sich bisher auch nicht bei der Polizei gemeldet. Nach der XY-Sendung meldete sie sich dann aber doch bei der Polizei und konnte der Kripo mit einer genauen Beschreibung des Mannes weiterhelfen.
- SF 2 der vorherigen Sendung: Die Gefängnisausbrecher Ahmet T. & Abdullah C., die noch langjährige Haftstrafen wegen Heroinhandels absitzen müssen, sollen in Verbindung zu türkischen Landsleuten im Raum Freiburg stehen und könnten sich auch dort oder in der Nähe aufhalten.
- SF 2 der Sendung vom 06.04.1990: René F. alias René S., einer von drei gesuchten Bankräubern, wurde in der Nähe von Günzburg verhaftet. Er gestand insgesamt Banküberfälle mit einer Gesamtbeute von 114.000 DM und war gesucht worden von der Kripo München.
XY gelöst
- SF 7 der vorherigen Sendung: Die von des österreichischen Behörden gesuchten Mörder des 25-jährigen Stefan F. in der Nähe von St Pölten, die danach mit dem Honda Civic des Opfers verschwanden, konnten bereits kurz nach der Sendung am österreichisch-italienischen Grenzübergang Arnoldstein in Kärnten festgenommen werden. Die beiden Männer haben die Tat gestanden.
- SF 8 der vorherigen Sendung: Für die Kripo Aachen erledigte sich die Fahndung nach Wolfgang W., der einen Hafturlaub zur Flucht benutzte und dabei einen Polizisten tötete. Er konnte kurz darauf im südfranzösischen Perpignan festgenommen werden.
- SF 4 der Sendung vom 09.02.1990: Der von der Kripo Bad Dürkheim wegen umfangreicher Betrügereien verurteilte Pharma-Großhändler Peter B. wurde in Kanada festgenommen. Er war von einem Hafturlaub nicht zurückgekehrt.
- SF 6 der Sendung vom 06.05.1988: Ein seit langem gesuchter Serienbankräuber ist der Kripo Berlin ins Netz gegangen, nachdem ein Zeuge das Kennzeichen des Fluchtwagens ablesen konnte. Er hatte insgesamt 13 Banküberfälle begangen. Seine Familie wusste davon nichts.
Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)
Filmfälle:
- FF 1: Mord an Beatrix H.; 50 Hinweise; die meisten Anrufe zu Jacke und Tatwaffe
- FF 2: Banküberfall; 20 Hinweise
- FF 3: Mord an Ivan P.; wenige Hinweise
Studiofälle:
- SF 1:
- SF 2:
- SF 3:
- SF 4: Fahndung nach Uwe Z.: Hinweise auch aus Wien
- SF 5:
Bemerkungen
- Zum sechsten Mal wird nach Walter Niklaus St. gefahndet. Zuvor in folgenden Sendungen: Sendung vom 15.11.1974, Sendung vom 08.10.1976, Sendung vom 13.07.1979, Sendung vom 24.04.1981 und Sendung vom 13.01.1984
- FF1 ist einer der brutalsten Fälle in der "Zimmermann-Ära".
- Weiterer Darsteller: Hans E. Haybach
Vorherige Sendung: Sendung vom 04.05.1990
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