Sendung vom 09.10.1992
Sendung Nr. 249 | Moderation: Eduard Zimmermann |
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Filmfälle
Mordversuch an Taxifahrer (Taxi-Irrfahrt)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Böblingen
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Kohlruß
- Tatzeit: 16. August 1991, gegen 18:00 Uhr
- Tatort: Verbindungsstraße zwischen Warmbronn, einem Ortsteil von Leonberg, und Magstadt
- Details: Selbstständiger Taxifahrer Herbert V. hat relativ ruhigen Tag; höflich und hilfsbereit; Ehefrau möchte sich mit ihm in den Garten setzen; V. fährt pfeifend auf dem Heimweg noch am Stuttgarter Halteplatz "Bubenbad" vorbei; nimmt dort Mann mit nach Renningen (30 Kilometer entfernt); Täter sucht angeblich Aussiedlerhof; Fahrgast will erst nach Stuttgart zurück, überlegt es sich dann aber anders und lässt V. einsam gelegenen Bauernhof ansteuern; Täter unterhält sich dort halbherzig mit Landwirten, die ihm helfen wollen; "komischer Kauz"; V. hat eigentlich guten Eindruck von Fahrgast und ist ihm weiter behilflich; klappern zwei Stunden lang Bauernhöfe ab; Landkarte auf Motorhaube; Täter setzt sich nach hinten; weiße Tennissocken mit Schlappen, Fersenriemen abgetrennt; Messerattacke aus heiterem Himmel; Täter flüchtet mit Taxi; Beinahekollision mit entgegenkommendem Auto; Opfer kann diesen Wagen noch anhalten, bevor er zusammenbricht; stabile Seitenlage
- Tatverdächtig: ein Verdächtiger von dem ein Phantombild existiert
- Zitat: „Na, den nehme mer noch mit!“ / „Mann, ist der wahnsinnig?“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Musik: "Lass die Sonne in dein Herz" (Wind)
- Darsteller: Alexander Ertelt (auch Alexander Paul Ertelt), Elfi Helfrich, Ute Hertz, Oscar Müller (auch Oskar Müller), Jürgen van Overstraaten (auch Joa van Overstraaten), Sebastian Sash, Günther Weber
- Besonderheit: Täter war laut Ede für die Jahreszeit ungewöhnlich blass, was auf einen Aufenthalt in einer Anstalt (Psychiatrie o.ä.) zurückzuführen sein könnte. Dafür spreche auch das Fehlen eines offensichtlichen Motivs
- Belohnung: 3.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Vorbeugung - Mord an Rudolf B. und Michael R. (Blauer Opel Kadett)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Celle
- Beamtin im Studio: Oberstaatsanwältin Siegrid Kindervater
- Tattage: Fall 1: Mittwoch, 18. März 1992, nach 18:45 Uhr; Fall 2: 30. Mai 1992 nach 19:15 Uhr
- Tatorte: nicht bekannt
- Tatverdächtig: Thomas E. aus Hambühren bei Celle.
- Details:
- Fall 1: Celler Stadtteil Altencelle; Rudolf B. ist deutschstämmiger Übersiedler aus der ehem. Sowjetunion; fußballbegeistert; hat schnell Anschluss gefunden; lebt seit zwei Jahren in Deutschland und spricht akzentfrei Deutsch; Rudi, Jens und Rainer fahren oft gemeinsam vom Fußballtraining heim; brechen um 18:15 Uhr auf; Wege trennen sich; nach Jens' Verabschiedung hat es Rudi nur noch 300 Meter bis nach Hause; kommt aber nicht an. Ede: vier Tage später Leiche in Wald gefunden. Brutal misshandelt, gewürgt und mit mehreren Messerstichen getötet.
- Fall 2: Sanne/Sachsen Anhalt; Michael R. hat Durst und bekommt Limo am Fenster; dreckiges Gesicht; drei Mädchen wollen ohne ihn alleine spielen; Michael fährt mit Rennrad weg; beim Ballspielen sehen Mädchen blauen Opel Kadett mit Celler Kennzeichen, in dem offenbar Michael sitzt; PKW wird in der nächsten halben Stunde noch mehrmals gesehen mit Kind auf Beifahrersitz; Autofahrerin in Salzwedel fällt "rüde Fahrweise" auf; Zeugin bemerkt außerdem, dass der Kadett-Fahrer mit dem Kind sehr grob umgeht. Ede erwähnt nach dem Film, dass Michaels Leiche nach zehn Tagen bei Celle gefunden wurde.
- Zitate: „Der Celler ist auch nicht schneller.“ (Bemerkt Autofahrerin in Salzwedel trocken, nachdem sie vom blauen Kadett überholt wurde, der dann aber doch an einer roten Ampel halten muss) / „Du, ich glaub der Michael war in dem Auto dadrin.“ / „Ich will endlich nach Hause.“ - „Halt's Maul!"
- Sprecherin: Isolde Thümmler
- Darsteller: Sabine Hart, Christiane Heinemann, Thomas Hock, Ronnie Janot
- Besonderheiten: Filmfall war offenbar für ganz normale Fahndung gedreht worden, wurde dann aber nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters kurz vor der Ausstrahlung in "Vorbeugung" umgemünzt.
- Oberstaatsanwältin Kindervater hält es für falsch, Kinder als Konsequenz solcher Verbrechen nicht mehr vor die Tür zu lassen. Besser sei "kindgerechte Vorbeugung" seitens der Eltern.
- Täter, die es auf Kinder abgesehen hätten, nutzten deren Hilfsbereitschaft, Arglosigkeit und Neugierde aus. Eltern sollten ihre Kinder früh, aber altersgemäß aufklären - und darauf hinweisen, dass es nicht alle Menschen gut meinen, die das vorgeben.
- Man sollte sich als Eltern davor hüten, Angst und Hysterie zu verbreiten. Aber: Nicht in fremde Autos einsteigen und nicht mit Fremden mitgehen.
- Auch hilfreich: Kindern gewisses Maß an Pünktlichkeit anerziehen, denn es vergehe oft zu viel Zeit zwischen Verschwinden und Suche.
- Kinder sollten mit ihren Eltern über ihre Tageserlebnisse sprechen können. Dafür Zeit nehmen und Vertrauensverhältnis pflegen.
- Bewertung: ***
- Status: geklärt
Nachspiel
Der Täter wurde eine Woche vor der Ausstrahlung bei XY festgenommen. Eduard Zimmermann geht darauf auch in seiner Einleitung zum Filmfall ein.
Der 25-jährige Thomas E. wird beschuldigt, zwei Jungen ermordet und weitere sieben Kinder sexuell missbraucht zu haben. Es könnte ein kurzer Prozess werden. Das Gericht hofft, mit sieben Verhandlungstagen auszukommen, weil der Angeklagte nahezu alle Verbrechen, die ihm zur Last gelegt werden, gestanden hat.
Die "Magdeburger Volksstimme" befasst sich im Rahmen einer Kriminalserie mit dem Fall (11. Juli 2001: "Spur 214 war der Kindermörder"). Demnach entpuppte sich die Zeugin, die mit ihrem Wagen neben dem Kadett an einer roten Ampel gehalten hatte, als Schlüsselfigur. Dank ihrer Angaben kannten die Ermittler den genauen Fahrzeugtyp, das Celler Kennzeichen und einige markante Merkmale des Täters (u.a. einen auffälligen Ring). Das Celler Kennzeichen hatte sie sich übrigens tatsächlich gemerkt, weil ihr spontan der Reim in den Sinn kam, der auch im Filmfall erwähnt wird. Nach einem Abgleich mit den KFZ-Halterdaten sprachen Kripo-Beamte auch zwei Mal mit Thomas E., der sich später als Täter entpuppte. Er konnte aber ein Alibi vorweisen, dass ihm seine Freundin gegeben hatte.
Der Täter wurde erst im Oktober 1992 gefasst, als er sich im bayerischen Hof einen weiteren Jungen geschnappt hatte und mit ihm nach München gefahren war. Da sich der Junge heftig wehrte und wegen des Oktoberfests viel Polizei unterwegs war, setzte der Täter den Jungen an einer Telefonzelle ab und rief dessen Eltern an, um ihnen zu sagen, wo ihr Sohn war. Dann wartete er in der Nähe, um zu sehen, was passiert. Doch die Polizei riegelte die Straße ab und nahm den 24-jährigen fest.
Im Filmfall nicht erwähnt: Der Täter hatte Rudolf B. und Michael R. mit Diazepam ruhiggestellt, dass er ihnen durch eine Rektiole eingeführt hatte. Zu beidem hatte er Zugang durch seine Arbeit als Pfleger in einem Heim für schwer erziehbare Kinder.
Mord an Stefan J. (Der Maskenmann 1)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Verden/Aller
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Uwe Jordan
- Tag des Verschwindens: 31. März 1992, zwischen 01:00 - 05:00 Uhr
- Fund der Leiche: 03. Mai 1992
- Tatort: nicht bekannt
- Details: 13-jähriger Stefan J.; Schüler in einem Internat in Scheeßel, westlich der Lüneburger Heide; die meisten Schüler des Internats verbringen das Wochenende zu Hause bei ihren Eltern; werden am Sonntagabend wieder nach Scheeßel zurückgebracht; so auch Stefan J. aus Hamburg; 13-Jähriger ist seit August 1991 auf dieser Schule; gilt bei den Lehrern als recht passabler Schüler; am Sonntag, dem 29. März 1992, fährt in sein Vater wie üblich ins Internat; Internatsschüler wohnen verteilt auf mehrere Gebäude in recht komfortablen Zwei-Bett-Zimmern; Stefans Zimmer liegt im Haus "G"; besucht die 6. Klasse; sein Zimmergenosse bereits die 7. Klasse; verstehen sich gut; Stefan besitzt nach dem Verkauf des "Gameboy" genau 27 Mark; am nächsten Tag, dem 30. März 1992, missglückt Stefan J. eine schwierige Mathematikklausur; Haushälterin macht gegen 21:30 Uhr ihren abendlichen Rundgang; Zimmer abgeschlossen; Verweis; muss Zimmerschlüssel abgeben; rätselhafte Beobachtung gegen 01:00 Uhr: Lehrer sieht einen jungen Mann, der zwischen den Wohnhäusern umherschleicht; Zusammenhang zu Stefans Verschwinden unklar; 13-Jähriger holt zwischen 01:00 Uhr und 05:00 Uhr frische Kleidung aus seinem Schrank; verlässt unbemerkt das Zimmer; klettert über ein Fenster ins Freie; Ziel und Vorhaben vollkommen unklar; vier Wochen später, am 03. Mai 1992, in den Verdener Dünen, 40 km von Scheeßel entfernt: ermordet aufgefunden; Täter hatte wohl Ortskenntnisse; Hände gefesselt; vergraben;
- Tatverdächtig: junger Mann
- Zitate: „Den könnt ihr euch ja am Mittwoch bei mir abholen und die Abendverlängerung für morgen fällt auch flach!“
- Sprecherin: Isolde Thümmler
- Darsteller: Dieter Kettenbach, Marietta Meade, Nicolai Stefanovics (auch Niki Stefanovics)
- Belohnung: 25.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: geklärt
Nachspiel
1992 begann eine Missbrauchsserie an Jungen, vorwiegend in Norddeutschland. Der Täter, der als groß und kräftig beschrieben wurde, drang stets nachts und maskiert in Schullandheime, Zeltlager und Jugendheime ein, um sich an Jungen zu vergehen. Ab 1994 brach er auch in Einfamilienhäuser ein. Zu der Serie wurden neben etwa 45 versuchten oder vollendeten Missbrauchsdelikten auch drei Morde in Norddeutschland gezählt. Neben dem Mord an dem 13-Jährigen Stefan J. (†13), fallen darunter noch die Mordfälle Dennis R. (†8) aus SF 7 der Sendung vom 01.12.1995 und Dennis K. (†9) aus FF 1 der Sendung vom 05.04.2002.
Bei seinen Taten trug der Mann jeweils dunkle Kleidung, eine Maske und Handschuhe, was ihm durch die Presse das Pseudonym "Maskenmann" einbrachte. In allen Fällen gelang es ihm durch sein äußerliches Erscheinungsbild, die Kinder einzuschüchtern. Der anfangs als sportlich beschriebene Täter legte im Laufe der Jahre an Gewicht zu. Er war meist mit dem Auto unterwegs und schien möglicherweise Erfahrungen im Umgang mit Kindern zu haben. Man nahm an, dass er alleinstehend und sozial integriert lebte, eine pädophile Neigung zu Jungen im engeren Familien- und Freundeskreis allerdings durchaus bemerkt worden sein könnte.
Auffällig war zudem eine gewisse Risikobereitschaft des Täters, der sich an vielen Tatorten einer möglichen Entdeckung aussetzte. Darüber hinaus hatte er die drei deutschen Mordopfer über weitere Strecken mit dem Auto transportiert, im Fall von Dennis R. sogar mehr als 250 Kilometer über die damals noch bewachte Grenze nach Dänemark. Dennoch war es ihm stets gelungen, kaum Spuren zu hinterlassen. Die Ermittler gingen daher von einem intelligenten Täter aus, der seine Handlungen vermutlich in einem ihm vertrauten Umfeld ausführte und vorher entsprechend plante.
In der Sendung vom 14.04.2010 wird berichtet, dass die Entführung eines Jungen aus einer Jugendherberge in Rheine im Münsterland im Juni 2009 nicht im Zusammenhang mit der Verbrechensserie steht, anders als in der Sendung vom 05.08.2009 zunächst angenommen worden war. Der 10-jährige Junge aus Rheine wurde mitten in der Nacht von einem Unbekannten schlafend aus der Herberge getragen. Der Mann schleppte das Kind in einen benachbarten Park und forderte es auf, sich auszuziehen. Dem Jungen gelang die Flucht, bevor Schlimmeres passieren konnte. Die Polizei hatte befürchtet, dass es einen Zusammenhang mit der beispiellosen Verbrechensserie gibt, bei der immer wieder Jungs nachts aus Zeltlagern, Jugendherbergen oder Einfamilienhäusern entführt, missbraucht und teilweise ermordet worden waren. Doch einen Zusammenhang mit dieser Serie kann ausgeschlossen werden, da der 29-jährige Täter aus Rheine selbst erst ein 11-Jähriger war, als die Entführungsserie 1992 begann.
Die Polizei ermittelte weiter und ging rund 7.800 Hinweisen nach, ohne dass es dabei zu einem Durchbruch kam. Im August 2010 meldete sich schließlich ein Zeuge bei der Polizei, der im Internet eine alte Dokumentation zur Mordserie gesehen hatte, die bei ihm eine Erinnerung weckte. Er gab an, bei einem frühmorgendlichen Jogginglauf in der Nähe des Entführungsortes den Täter zusammen mit dem Opfer Dennis K. im Auto auf einem Waldweg gesehen zu haben, woraufhin eine sogenannte Situationsskizze angefertigt und am 10. Februar 2011 veröffentlicht wurde.
Am 15. April 2011 gab die Polizei die Festnahme eines dringend Tatverdächtigen bekannt. Der entscheidende Hinweis kam von einem früheren Opfer, das 1995 von einem maskierten Täter in seinem Elternhaus missbraucht worden war und sich im Zuge der im Februar 2011 veröffentlichten Situationsskizze daran erinnert hatte, dass es einige Monate vor dem Missbrauch von dem Betreuer einer Kinderfreizeit über seine Wohnsituation ausgefragt worden war. Der damals 40-jährige Martin N. aus Hamburg-Harburg, der bis September 2000 in Bremen gewohnt hatte, legte nach ersten Vernehmungen ein Geständnis ab. Er gab zu, Stefan J., Dennis R. und Dennis K. ermordet und etwa 40 weitere Kinder missbraucht zu haben. Bei Aktenzeichen XY wurde über die Klärung des Falles in der Sendung vom 11.05.2011 berichtet.
Bei seinen Vernehmungen gab Martin N. an, die drei von ihm gestandenen Morde begangen zu haben, um den sexuellen Missbrauch zu verdecken und nicht als Täter identifiziert werden zu können. Stefan J. erdrosselte er nach eigener Aussage in der Nacht seines Verschwindens, weil er ihn in seinem Auto mitgenommen und befürchtet hatte, dass dieser sein Kraftfahrzeugkennzeichen bemerkt haben könnte. Auch Dennis R. hatte er in seinem Wagen befördert und mit ihm einige Tage in einem Ferienhaus bei Holstebro in Dänemark verbracht, bevor er ihn erwürgte. Dennis K. erstickte er, weil dieser sich gegen den Missbrauch lautstark zur Wehr gesetzt haben soll.
Am 27. Februar 2012 wurde der "Maskenmann" Martin N. schließlich wegen Mordes zur Verdeckung von Straftaten an Stefan J., Dennis R. und Dennis K. sowie 20 Missbrauchsdelikten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Zudem stellte das Gericht die besondere Schwere der Schuld fest.
Nachdem im Jahr 2017 ein früherer Mitgefangener der JVA Celle bei Vernehmungen durch deutsche Polizisten behauptete, Martin N. habe ihm gegenüber unter anderem auch einen unaufgeklärten Mord in Frankreich gestanden, wurde der "Maskenmann" nach einem von der französischen Justiz erwirkten europäischen Haftbefehl am 22. Januar 2021 nach Frankreich ausgeliefert. Er soll dort am Atlantik in der Nacht auf den 7. April 2004 den 10-jährigen Jungen Jonathan C. getötet haben, der ebenfalls aus einem Schullandheim verschwand und sechs Wochen später ermordet in einem Teich aufgefunden worden ist.
Da aber die Indizien für eine Anklage nicht ausreichend waren und dem Beschuldigten deshalb während der auf acht Monate begrenzten Auslieferungszeit die Tat nicht nachgewiesen werden konnte ist er seit September 2021 wieder in Deutschland. Martin N. weist den Mordverdacht im Fall Jonathan zwar zurück und bezeichnet seinen früheren Mithäftling, auf dessen Aussage sich der Mordverdacht in Frankreich gegen ihn stützt, als traumatisierten Menschen, aber die Ermittlungen laufen weiter. Für weitere Informationen siehe auch den Wikipedia-Artikel Martin N. (Serienmörder)
- FALL JONATHAN: DER DEUTSCHE VERDÄCHTIGE MARTIN N. WURDE DIESEN FREITAG IN FRANKREICH AUSGELIEFERT - automatische Übersetzung aus dem Französischem Radiosender der Internetseite des Radiosenders RCA vom 22. Januar 2021.
Raubüberfall auf Geldboten (Parkplatzprobleme)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Potsdam
- Beamter im Studio: Kriminalkommissar Manfred Behrendt
- Tattag: Montag, 24. Februar 1992; gegen 5:30 Uhr
- Tatort: Potsdam, Berliner Straße
- Tatverdächtig: Zwei unbekannte Männer mit Hut. Es wird ein Phantombild gezeigt, dass aber für beide gilt, da sie sich sehr ähnlich sehen.
- Details: Parkplatzprobleme; bedauernswerte Dialoge, Beute ca. 500.000 DM.
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Horst-Alexander Hardt (auch Alexander Hardt), Klaus Heinker, Romeo Riemer
- Belohnung: 20.000 DM
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Interpol Wien – Suche nach dem Gefängnisausbrecher Friedrich W. – War wegen Raub-Mord zu lebenslanger Haft verurteilt; konnte aus der Justizanstalt Eisenstadt ausbrechen
- SF 2: Stadtpolizei Zürich – Fahndung nach dem Kosovo-Albaner Kemal B. – Soll, nach einem Streit in einem Lokal, einen 23-jährigen Mann mit einem Messer tödlich verletzt haben
- SF 3: Kripo Freiberg/Sachsen – Fahndung nach unbekannten Bankräubern (Foto von Überwachungskamera) – 1) Volksbank Eppendorf, hatte Schusswaffe, Beute: 20 000 DM; 2) Sparkasse Siebenlehn, Räuber-Duo, schossen bei Flucht auf Passanten, Beute: 29 000 DM
- SF 4: Kripo Berlin – Suche nach dem Gefängnisausbrecher Klaus-Dieter J. – Verurteilt wegen Mordes und in früheren Jahren auch schon wegen zahlreichen anderen Gewaltdelikten verurteilt worden – Er soll auf der Flucht in Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien neue Straftaten verübt haben und ist eventuell mit einem roten Audi 100 unterwegs.
Geklärt: Der Gesuchte konnte fünf Tage nach der Sendung in Waren an der Müritz festgenommen werden. Darüber wird in der Folgesendung berichtet.
Besonderheit: Als bereits inhaftierter Tatverdächtiger (damals als Klaus-Dieter L.) im Mord an der Nürnberger Café-Geschäftsführerin Ingrid Z. ("Dampfnudel-Bäck", FF 3 der Sendung vom 10.10.1986) wurden zu ihm in der Sendung vom 19.02.1988 Fragen gestellt.
Klaus-Dieter L. war 1989 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er heiratete etwa ein Jahr später eine Berliner Lehrerin und nahm deren Namen an. Als Klaus-Dieter J. wurde er in die JVA Berlin-Tegel verlegt, von wo er 1992 entkommen konnte. Siehe auch: XY-Forum.
- SF 5: LKA Düsseldorf – Fahndung nach dem Polen Jan G. wegen schweren Betrug – Soll in 300 Fällen deutsche Reisepässe erschlichen und für 5000 DM das Stück verkauft haben; gab sich als "König der Roma" aus. Siehe auch: Betrügermafia: Die Geschäfte der Großfamilie G. - Spiegel Online vom 30. März 2014.
- SF 6: Kripo Ravensburg – Suche nach Halil Ö. wegen Todschlags – Soll seine Frau erschossen haben; sein Fluchtauto wurde später in Feldkirch/Österreich sichergestellt
- SF 7: Kripo Remagen – Fahndung nach dem Jugoslawen Aleksandar M. wegen Mord – Soll aus Habgier eine Rentnerin getötet haben; versuchte danach mit gefälschter Bankvollmacht die Ersparnisse zu plündern
Geklärt: Der Gesuchte konnte in Spanien festgenommen werden und hat in den Verhören eine Beteiligung an den Mord in Deutschland gestanden. Da ihm die spanischen Behörden aber auch noch den Mord an einem schwedischen Touristen vorwerfen verzögert sich seine Auslieferung nach Deutschland. Aleksander M. muss sich zuerst vor einem spanischen Gericht verantworten. Trotz Angaben über den Ablageort der Leiche wird diese nicht gefunden.
- SF 8: Aufnahmestudio Wien - Suche nach einem unbekannten Vergewaltiger mit einem Phantombild – Hatte eine 19-jährige Frau in Kufstein mit einem Messer bedroht, ins Auto gezehrt und danach vergewaltig – Es besteht größte Wiederholungsgefahr – Der Täter spricht Kölner Dialekt; das Auto war evtl. ein VW Passat Kombi
- SF 9: Kripo Balingen – Fahndung nach einem unbekannten Sexualtäter – Hatte eine Frau in der Nähe von Geislingen bei Balingen im Zollernalbkreis mit einer Holzlatte niedergeschlagen, sie vergewaltigt und ausgeraubt – Die Holzlatte stammt von einer Straßenbaustelle und hat Markierungen – Wer kann Angaben machen?
XY gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- SF 1 der vorherigen Sendung: Konrad Toenz berichtet von der Festnahme eines (von insgesamt drei) von der Kantonspolizei Solothurn gesuchten Kosovo-Albaners. Ilir S. konnte in Köln verhaftet werden, Rame M und Agni K. sind vermutlich untergetaucht.
- SF 5 der vorherigen Sendung: Der Jugoslawe Nuhi T. könnte sich zum Zeitpunkt der Sendung in Österreich aufhalten, er wurde in einem Reisebüro in Salzburg gesehen. Das ergaben die Zuschauerhinweise, berichtet Peter Nidetzky aus Wien. Der Gesuchte soll seine Freundin in einer Pension am Königssee ermordet haben.
XY gelöst
- SF 2 der vorherigen Sendung: Nur wenige Tage nach der Sendung konnte am 11. September 1992 der mutmaßliche Darlehensbetrüger Anton S. in Griechenland festgenommen werden, nachdem sich seine Spur dorthin aus den Zuschauerhinweisen ergeben hatte. Er soll Vermittlungsgebühren für Kredite in Millionenhöhe kassiert haben, ohne das diese jemals ausgezahlt wurden.
- SF 7 der vorherigen Sendung: Der unbekannte Bankräuber, der dieselbe Sparkasse gleich zweimal überfallen hatte war ein 28-jähriger Mann. Er konnte schon 48 Stunden nach der Sendung in Quickborn festgenommen werden.
- SF 4 der Sendung vom 05.06.1992: Die Kripo Hannover kann die Fahndung nach René B. zu den Akten legen. Der wegen Raub und versuchtem Mord an einer 29-jährigen Frau gesuchte 21-jährige stellte sich freiwillig am 14.09.1992 in Wetzlar selber der Polizei.
- SF 6 der Sendung vom 05.06.1992: Gerald T., Gefängnisausbrecher und Kopf einer Räuberbande der mit Hilfe eines Seils und einem Enterhakens aus der JVA Butzbach floh, konnte nach einer Schießerei bei einem Einbruch in Leverkusen von der Polizei gestellt werden. Er wurde in ein Gefängniskrankenhaus eingeliefert.
- SF 9 der Sendung vom 03.05.1991: Der vom BKA Wiesbaden gesuchte Helmut V. konnte in Griechenland in einem Athener Hotel festgenommen werden und stellte einen Asylantrag als politisch Verfolgter. Er soll als Abteilungsleiter im Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR u.a. verschiedene Aktivitäten der RAF unterstützt haben. Darunter der Anschlag auf den Luftwaffenstützpunkt in Ramstein, das Attentat auf den U.S. General Kroesen sowie der Anschlag auf das Französische Generalkonsulat in Berlin. Wegen Beihilfe zum Mord wurde er für seine Beteiligung am Sprengstoffanschlag vom 25. August 1983 auf das Kulturzentrum Maison de France in West-Berlin 1994 zu vier Jahren Haft verurteilt.
Bemerkungen
- Schwerpunkt der Sendung: Verbrechen an Kindern (dreimal).
- Sabine trägt interessante (Jeans-)Trachtenjacke mit Edelweiß- und Oktoberfestpärchen-Pins
- Weiterer Darsteller: Victor Linke
Vorherige Sendung: Sendung vom 04.09.1992
Nächste Sendung: Sendung vom 06.11.1992
- 1992
- Athen
- Balingen (Kripo)
- Belgien (allgemein)
- Berlin (Kripo)
- Berlin
- Böblingen (Kripo)
- BKA (Wiesbaden)
- Butzbach
- Celle (Kripo)
- Dänemark (allgemein)
- Eisenstadt
- Eppendorf
- Feldkirch
- Freiberg/Sachsen
- Griechenland (allgemein)
- Hambühren
- Hamburg
- Hannover (Kripo)
- Holstebro
- Interpol (Österreich)
- Köln
- Kufstein
- Leonberg
- Leverkusen
- Magstadt
- Nordrhein-Westfalen (LKA)
- Österreich (allgemein)
- Potsdam (Kripo)
- Quickborn
- Ramstein-Miesenbach
- Remagen (Kripo)
- Renningen
- Rheine
- Sanne
- Salzburg
- Salzwedel
- Scheeßel
- Schweiz (allgemein)
- Solothurn (Kapo)
- Verden (Kripo)
- Waren an der Müritz
- Wetzlar
- Zürich ZH (Stadtpolizei)