Nächste Ausgabe von "Aktenzeichen XY … ungelöst" in 20 Tagen (am 11. Dezember 2024) um 20:15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 07.09.1990

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Filmfälle

Mord an Taxifahrer Slavoljub C. ("Doppelmeter")

Inhalt

  • Dienststelle: Kantonspolizei Aargau
  • Beamter im Studio: Hauptmann Urs Winzenried
  • Tattag: Dienstag 6. März 1990
  • Details: "Doppelmeter" genannt wegen Größe; nur Nachtfahrten; wechselt Kollegin Winterreifen; Flacon mit Lavendelöl; Auffälliges Volvo-Taxi: vorne kein Kennzeichen und in der Heckscheibe ein "Notausgang"-Schild; befreundet mit Prostituierter; auf mutmaßlicher Fahrt mit dem Mörder ein ungeklärter 13-Sekunden-Stop laut Fahrtenschreiber
  • Zitate: "Sag emal, Cvejo, du hasch ja vorne gar kei Nummere draa.", "Ja, ich weiss schon. Ich han's in den letzten drii-vier Tage irgendwo verlore.", "Das söttsch aber sofort dem Strasseverkehrsamt melde, sonst chommst no e Buess über", "Ja, ich weiss schon. Aber - ich wart' noch e chli, vielleicht wird's gefunde."
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Darsteller: Agnes Bühlmann, Fay Kaufmann, Markus Zohner
  • Belohnung: 7.500 Franken
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Einbrüche in Supermärkte ("Durch die Decke")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Wesel
  • Beamtin im Studio: Kriminalhauptmeisterin Hedwig Boßmann
  • Tatzeiten: 11. September 1988, ca. 03:13 Uhr / 12. November 1989 / 26. Dezember 1989, ca. 6:30 Uhr
  • Tatorte: Herten / Rhede / Wesel
  • Details: gleiche Arbeitsweise; Einbrüche durch Decke in Supermärkte; durch Abkleben des Bewegungsmelders und Rückzug Sicherheitsdienst täuschen; Anschließend genügend Zeit um Tresore zu öffnen; Nach drei Fällen ein Jahr Pause; Informieren sich dann in Fachgeschäft über Kernbohrgeräte; Anschließend dort Einbruch; dortige Beute kommt bei erneutem Einbruch zum Einsatz; Einbruch misslingt da Wachmann Manipulation entdeckt; Täter können trotz Beschattung entkommen und lassen Ausrüstung zurück; darunter gestohlene Funkgeräte der Polizei zum Abhören deren Funkes
  • Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer
  • Zitat: „Also, mit Figerabdrücken, das können wir vergessen. Bei dem Dreck, den die hier gemacht haben.“
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Darsteller: Maximilian Hirsch, Franz A. Huber, Michael Jacques Lieb, Klaus Nietz, Albrecht Prell, Ulrich Schmidtner, Ingo Seeckts, Günther Weber
  • Belohnung: 2.000 DM
  • Bewertung: *
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Mord an Martina L. ("Einsame Krankenschwester")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Hof
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptmeister Wolfgang Hoffmann
  • Tatzeit: Nacht vom 24. auf den 25. März 1990
  • Tatort: Waldstück bei Konradsreuth
  • Details: Opfer 25-jährige Krankenschwester im deutsch-deutschen Grenzgebiet bei Hof; wohnt nach Scheidung bei Bekannten in Naila; hat neue Wohnung in Rehau gefunden; Möbelkauf mit Freundin aus Rehau; Krankenschwester wird von Kollegen und Patienten geschätzt; hat Trennung noch nicht überwunden; lässt sich in der Arbeit ihren privaten Kummer aber nicht anmerken; von Freundin zu Discobesuch in Bayreuth überredet; lässt ihren roten VW Golf in Rehau stehen; kann ihren Kummer bei tollem Abend vergessen; lehnt Angebot der Freundin zur Übernachtung bei ihr ab; macht sich gegen 1:30 Uhr auf 30 km langen Heimweg; erst auf der B 15 bis Hof; dann auf der B 173 weiter Richtung Autobahn A 9; auf der Staatsstraße 2158 weiter Richtung Naila; Sommerzeit=Uhren werden um 2 Uhr eine Stunde vorgestellt; viele Autos aus der DDR nach Grenzöffnung; roter Golf wird in der Nacht noch von mehreren Zeugen auf der Staatsstraße 2158 gesehen; junger Mann bemerkt gegen 3:30 Uhr Sommerzeit Warnblinkanlage an rotem Golf; Golf hält am Straßenrand an; weiteres Auto steht schräg auf der Straße; Zeuge vermutet Unfall und will helfen; wird zum Weiterfahren aufgefordert; 15 Minuten später kommt junges Pärchen an derselben Stelle vorbei; roter Golf jetzt ohne Warnblinker; Fenster offen; weiteres Auto ist verschwunden.
  • Zitate: „Du musst einfach wieder mehr unter Leute. Also die Zeiten, wo Du nur Daheim gesessen und darauf gewartet hast, dass der Herr Nachhause kommt, die sind jetzt vorbei!“ / „Ist was passiert?“ - „Nein. Alles in Ordnung. Fahren Sie ruhig weiter!“ / „Was macht denn der da?“
  • Sprecherin: Isolde Thümmler
  • Musik: "Club At The End Of The Street" (Elton John) / "Unchain my heart" (Joe Cocker) / "Er gehört zu mir" (Marianne Rosenberg) / "Summertime Blues" (The Who)
  • Darsteller: Claudio Boscaratto, Birgit Bücker, Bertram Edelmann, Franz-Günther Heider, Marietta Meade, Michael Seyfried
  • Belohnung: insgesamt 10.000 DM
  • Besonderheit: In der einleitenden Bemerkung spricht Ede explizit die Zuschauer in der DDR an, auf die Hoffnungen zur Klärung des Falles gesetzt werden. Da das Verbrechen in Grenznähe zur DDR verübt wurde und deren Bürger zur Tatzeit bereits frei in die BRD reisen durften, wird angenommen, dass es Tatzeugen mit Wohnsitz in der DDR gibt, welche sich zur entsprechenden Zeit im Tatgebiet aufgehalten haben.
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

Nach dem Film erwähnt Ede, dass 12 Stunden später der rote Golf von Martina L. von der Polizei sichergestellt wurde. Ihre verbrannte Leiche fand ein Pilzsammler drei Monate später, etwa 15 km vom Fundort des Wagens entfernt, an der B 2 in einem Waldstück bei Konradsreuth. Einige Gegenstände aus dem Besitz des Opfers sind nicht verbrannt, bleiben aber verschwunden. In der Sendung werden unter anderem die Brille und die ebenfalls verschwundene schwarze Lederhandtasche der Krankenschwester gezeigt. Und schon in der Folgesendung wird von Sabine berichtet, dass nach dem Hinweis eines XY-Zuschauers zwei junge Männer festgenommen werden konnten.

Ihren auf die Spur kam die Kripo auch durch die Handtasche. Diese war von der Polizei auf der Autobahn Nürnberg-Berlin gefunden worden. Als am Nachmittag nach der Tat der Vater eines der jungen Männer die Tasche zunächst in seinem Auto gefunden hatte, stellte er seinen Sohn, der zum fraglichen Zeitpunkt das Auto hatte, nach der Sendung zur Rede. Er hatte die Tasche noch am Tattag aus dem fahrenden Auto auf die Autobahn geworfen. Nach seiner Festnahme belastet er einen jüngeren Freund, der daraufhin ebenfalls festgenommen wurde.

Der Prozess gegen die beiden jungen Männer begann im Januar 1992 vor der Jugendkammer des Landgerichts Hof. Die Anklage konnte sich dabei auf die Aussage des älteren der beiden Freunde stützen, da der jüngere Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen und keine Aussage vor Gericht gemacht hatte. Der ältere Angeklagte, der wegen Körperverletzung und zweifacher Vergewaltigung vorbestraft ist und erst kurz vor dem Mord an der Krankenschwester nach drei Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen worden war, bezichtigte in seiner Aussage seinen jüngeren Freund, der Haupttäter zu sein.

Die beiden Männer seien laut dem älteren Angeklagten neben der Krankenschwester gefahren. Der jüngere Angeklagte soll vom Beifahrersitz aus versucht haben, sie zu belästigen. Darauf habe Martina L. angehalten, um die beiden Männer energisch zur Rede stellen. Der jüngere Angeklagte sei dann aus dem Wagen ausgestiegen, habe die Krankenschwester aus ihren Auto gezerrt, auf sie eingeschlagen und sie anschließend in einem Waldstück vergewaltigt und erdrosselt.

Im Februar 1992 wurde dann aber, nach ungefähr einmonatiger Verhandlung, nur der ältere Angeklagte wegen Mordes durch Unterlassung zu 10 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Nur ihm konnte eine Tatbeteiligung nachgewiesen werden. Seine Aussagen über seinen Mitangeklagten seien widersprüchlich und reichten für eine Verurteilung daher nicht aus. Das Gericht fand auch keine unabhängigen Indizien, die den jüngeren Angeklagten hätten belasten können. Er wurde schließlich freigesprochen und es blieb offen, wer die 25-jährige Krankenschwester wirklich ermordet hat. Diese Zusammenfassung ist aus der XY-Sendung, einem Beitrag von Nora Steinbrecher, Ralf Döbele und Stefan Ummenhofer in der ZDF-Sendung "hallo deutschland" sowie aus Beiträgen zum Fall im XY-Forum entstanden.

Siehe auch:

Die Studiofälle der Sendung

  • SF 1: Interpol Wien – Suche nach dem Brandstifter Hans Georg K. – rechtskräftig zu zwei Jahren Haft verurteilt; Brandstiftung innerhalb und außerhalb Wiens in 12 Fällen; flüchtete, bevor er die Strafe antrat.
  • SF 2: Kripo Hamburg – Suche nach Andreas L. – trotz ansehnlichem Vorstrafenregister als Fahrer bei einer Geldtransportfirma angeheuert; mit Wagen und Beute verschwunden; Schecks und Bargeld im Wert von 1.000.000 DM.

Geklärt: Der Gesuchte konnte schlussendlich in Rio de Janeiro festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 04.09.1992 berichtet.

  • SF 3: Kantonspolizei Zürich – Suche nach Werner K., verurteilt zu fünf Jahren Haft - Bewaffneter Raubüberfall, Erpressung, Zuhälterei, Drogenhandel und Veruntreuung.
  • SF 4: Kripo Bremen – Suche nach Talip E. wegen Totschlags – bedeutende Rolle im Rauschgiftmilieu der Hansestadt – auf offener Straße einen Kurden mit drei Schüssen getötet.
  • SF 5: Kripo Mannheim – Suche nach Angelo G.-R. – Entführte seine ehemalige Freundin mit einem roten Alfa Romeo – Wo sind die beiden?
  • SF 6: Kripo Hamburg & Kripo Frankfurt – Gefahndet wird nach drei Bankräubern mit Fotos von Überwachungskameras – 1) Hamburger Sparkasse 28. November 1989; ist bewaffnet und nimmt Geisel; Beute: 15.000 DM – 2) Hamburger Sparkasse 17. Januar 1990; mit Brille, Hut und Trenchcoat; Beute: 15.000 DM – 3) Frankfurter Volksbank 19. Juli 1990; trägt eine Nickelbrille.
  • SF 7: Kripo Ludwigshafen – Suche nach dem Mörder des 10-jährigen Salim T. – Junge wurde in Neustadt an der Weinstraße entführt, seine Leiche wurde auf einem Parkplatz nahe der A6 bei Lelystad in den Niederlanden gefunden – Internationale Sonderkommission sowie Zusammenarbeit Deutscher und Niederländischer Behörden.

Geklärt: Der später festgenommene belgische Lastwagenfahrer und schlussendlich verurteilte dreifache Kindermörder Michel S. gestand den Mord an Salim T. – Er war auch verantwortlich für die Entführung und den Mord von Marco W.; nach dessen Mörder wurde im SF 9 der Sendung vom 08.09.1989 gefahndet. In der Sendung vom 06.12.1991 wird auch über die Klärung des Falls berichtet.

XY gelöst – der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen

  • SF 2 der vorherigen Sendung: Der Name eines von der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt gesuchten internationalen Drogendealers ist der Polizei bis heute nicht bekannt, obwohl die Zuschauerhinweise zuerst recht recht vielversprechend erschienen. Bestätigt haben sich zumindest die Vermutungen, dass es sich bei dem Gesuchten um einen italienischen Staatsbürger handeln dürfte. In Rauschgiftkreisen wird der Mann "Marco" genannt und er wird beschuldigt, seit Jahren mit Kokain und Heroin in Deutschland, Schweiz und Italien zu handeln. Zwei qualitativ gut gute Farbfotos dem angeblichen "Marco" werden erneut gezeigt.
  • SF 7 der Sendung vom 07.07.1989: Lorenz W., einer der von der Kripo Lindau wegen betrügerischen Anlagegeschäften mit Rohdiamanten Gesuchten, hatte sich in die Philippinen abgesetzt. Nach einem Jahr kam er zurück nach Deutschland, wurde von einem Zuschauer in Freilassing erkannt und festgenommen.

XY gelöst

  • SF 4 der vorherigen Sendung: Unter dem Verdacht, seine Ehefrau ermordet zu haben wurde Franz F. von der Kripo Würzburg dringend gesucht. Jetzt konnte in Österreich der Gesuchte nach einem konkreten Zuschauerhinweis schlussendlich in Linz festgenommen werden. Auch gefärbte Haare und ein Vollbart konnten Franz F. nicht mehr helfen.
  • SF 7 der vorherigen Sendung: In Celle ging der Polizei der von der Kripo Calw in Zusammenhang mit einem besonders brutalen Raubmord gesuchte Hermann K. ins Netz. Er soll zusammen mit seinen drei inzwischen festgenommenen Komplizen einen Mann für eine Beute von 100 DM brutal zusammengeschlagen haben. Das Opfer starb im Krankenhaus an den Folgen des Überfalls.
  • FF 1 der Sendung vom 04.05.1990: Die Serie von Sexualstraftaten in Parkhäusern konnte durch zwei übereinstimmende Zuschauerhinweise von der Frankfurter Kripo geklärt und ein 25-jähriger Mechaniker aus dem Wetteraukreis festgenommen werden. Er hat die drei Taten inzwischen zugegeben.

Bemerkungen

  • Weitere Darstellerin: Theresia Schmutz
  • Ede hat in dieser Folge die Haare nicht nach hinten gekämmt, sondern einen Seitenscheitel .
  • Wien hat eine neue Telefonnummer: 877 36 21
  • Zürich hat zwischenzeitlich Probleme mit den Telefonen.
  • Im letzten Studiofall gibt es eine Zusammenarbeit mit 'Opsporing Verzocht'.
  • Durch den bevorstehenden Beitritt der DDR zur Bundesrepublik kündigt Ede ein neues, viertes Aufnahmestudio in Berlin-Adlershof an.

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