Sendung vom 15.01.1993
Sendung Nr. 252 | Moderation: Eduard Zimmermann |
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Filmfälle
Mord an Konrad R. (Hotel Borkum)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Aurich
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Otto Riedel
- Tattag: 1. Juli 1992; gegen 2:00 Uhr
- Tatort: Hotel Rummeni, Borkum
- Details: Insel Borkum; Gesangsverein "Borkumer Jungs"; Mutter liest Kindern "Gute Nacht"-Geschichte vor; Skatrunde am späten Abend; um 1 Uhr verabschieden sich die Skatspieler; Taxifahrer sieht Opfer noch vor die Tür gehen und eine Frau auf einer Parkbank; Gestalten am Treppenhaus; R. kommt von Spaziergang zurück; Überfall; ins Büro zum Tresor; Polizei denkt, R. habe einen der Täter erkannt, und musste deshalb sterben; CB-Funker werden gebeten, sich zu melden; festgenommene Tatverdächtige stammen aus Delmenhorst.
- Tatverdächtig: drei Tatverdächtige wurden bereits festgenommen
- Zitat: „So, i sech di wat. 18“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Klaus-Peter Bülz, Klaus Peeck, Bea Reszat, Susanne Winter
- Besonderheit: Versprecher bei der Jahreszahl in der Anmoderation: Ede führt an, dass auf der "beschaulichen Ferieninsel" Borkum die Leute seit mehreren hundert Jahren gelebt hätten, ohne von einem [dortigen] Mord gehört zu haben - "bis zum vergangenen Sommer 1962". Gemeint war natürlich das Tatjahr 1992.
- Belohnung: 60.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: geklärt
Nachspiel
Laut Ostfriesland-Magazin, Ausgabe 01/93, S. 84 ist der Mordfall geklärt worden. Ein weiterer Artikel, der sich wohl mit dem Gerichtsurteil beschäftigt, erschien im Ostfriesland-Magazin, Ausgabe 10/93, S. 111. Im Borkum-Magazin 4/2011, S. 8 wird erwähnt, dass es sich bei den Tätern um drei Männer aus Delmenhorst gehandelt habe.
Diebstahl und Banküberfall (Motorradgangster)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Koblenz
- Beamter im Studio: Kriminalkommissar Lothar Wecker
- Tattag: Tag des Motorrad-Diebstahls: 30. Juli 1991 / Tag des Kfz-Zeichen-Diebstahls: 04. März 1992 / Tag des Banküberfalls: 23. März 1992, gegen 08:30 Uhr
- Tatort: Tatort des Motorrad-Diebstahls: Aachen / Tatort des Kfz-Zeichen-Diebstahls: St. Augustin / Tatort des Banküberfalls: Volksbank Dierdorf im Westerwald
- Details: Motorrad-Diebstahl; zunächst Überfall wie jeder andere; "perverser" Dialog der Bankangestellten; Täter verlieren Tasche mit Geld; müssen umherfliegende Geldscheine einsammeln; grinsender Zeuge im Auto; Maschine springt nicht an; Täter schießen auf Mercedes-Fahrer im Auto; verfehlen nur um Millimeter Hauptschlagader; entführen Auto (erst beim dritten klappt es) und entkommen unerkannt.
- Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer
- Zitate: „Und, wie war bei dir das Wochenende?“ - „So wie das Wetter!“ - „Das heißt..?“ - „Stürmisch und feucht!" - „Aha..! Stürmisch und feucht sieht man dir gar nicht an. Du macht einen ganz erholten Ein...druck.“ (Dialog der Bankangestellten unmittelbar vor dem Überfall) / „Ein Mann, der in der Nähe auf seine Frau wartet, beobachtet die komisch anmutende Situation. Er weiß nicht, dass er Bankräuber vor sich hat und gleich zu einem ihrer Opfer werden wird. “ (Sprechertext Michael Brennicke)
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Markus H. Eberhard, Maximilian Hirsch, Ronnie Janot, Ilka Petersson, Sebastian Sash
- Besonderheiten: Die Einstellung, wie das als Fluchtfahrzeug vorgesehene Motorrad der Bankräuber März 1992 nicht anspringt und die Täter darauf einen Mercedes-Fahrer angeschossen haben, ist im FF 2 der Folgesendung zu hören. Der darin behandelte Raubmord Raubmord an dem Pförtner Horst H. war aber bereits im November 1991 ...
- Belohnung: 13.000 DM
- Bewertung: **
- Status: geklärt
Nachspiel
In der Folgesendung wird berichtet, dass die Bande (Peter V., Reinhold E. und Johann W.) nach der Ausstrahlung auf frischer Tat bei einem neuen Raubüberfall gefasst werden konnte. Bei einem Schusswechsel mit der Polizei wird ein Täter (Johann W.) erschossen. Insgesamt gehen 14 Überfälle auf ihr Konto. Die Täter sollen von der Beute Immobilien im Osten gekauft haben. Da die Männer keine Angaben machen, wendet sich XY mit Fragen zu den Tätern nochmals an die Zuschauer.
Raubmord an Gertrud S. (Spielhallenmord Hamburg)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Hamburg
- Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Jens Buck
- Tattag: 24. Juli 1992
- Tatort: Hamburg, Spielhalle Fuhlsbüttler Straße
- Details: Spielsalon in der Fuhlsbüttler Straße; Automatengedaddel; Getränke wie Cola oder Kaffee gratis; Gäste sprechen so gut wie nie und sind eher unfreundlich; eleganter Täter immer höflich und nett; raucht "Prince Denmark"; verspielt bei jedem Besuch um die 1.000 DM; um 22 Uhr wird abgeschlossen; Stammkunden dürfen bis 23 Uhr weiterspielen; Opfer wurde in der Vergangenheit schon dreimal überfallen; kam jeweils mit dem Schrecken davon; höflicher Täter ist als letzter Spieler im Salon, greift Aufsichtsdame an und raubt Geld aus Kasse und Tresor; Opfer kann schwer verletzt noch Polizei verständigen; Befragung durch Kollegin am Krankenhausbett; 24 Stunden später tot. Lt. KOK Buck hat Täter bei seinen Besuchen Dinge von sich erzählt, die stimmen könnten: lebt getrennt, hat vierjährigen Sohn, fährt alten Audi.
- Tatverdächtig: ein unbekannter Mann, von dem ein Phantombild existiert
- Zitate: „Der Nette war's!“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Balbina Brauel, Christian Claaszen, Michael Fischer (1), Peter König, Edith Krüger, Ingo Seeckts
- Belohnung: 10.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Interpol Wien - Fahndung nach dem Italiener Silvano P. – Soll Drahtzieher hinter einem Juweliereinbruch in Salzburg gewesen sein; Täter fuhren mit einem gestohlenen PKW gegen die Schaufensterscheibe; Wert der Beute: 2.400.000 Schilling - Während der Flucht wurde ein Komplize und ein Polizist getötet, zwei weitere Komplizen konnten festgenommen werden
Geklärt: Der Gesuchte konnte in der Nähe von Turin festgenommen werden. Darüber wird in der Folgesendung berichtet.
- SF 2: Kantonspolizei Solothurn – Erneute Fahndung nach Mitgliedern der "Schlafzimmerbande" – Gesucht werden die Kosovo-Albaner Agni K., Rame M. und Avdyl I. – Sie dringen nachts in Häuser ein, misshandeln ihre Opfer brutal und rauben sie aus; das letzte Opfer erlag an den schweren Verletzungen
Besonderheit: Nach der Bande wurde bereits im SF 1 der Sendung vom 04.09.1992 gefahndet.
- SF 3: Kripo Frankfurt/Oder – Suche nach dem Gaunerpaar Marie-Elisabeth Z. und Joachim W. – Sollen bei ihrem Arbeitgeber, einer Tiefbaufirma, 350.000 DM veruntreut haben; flohen danach nach München – Dort soll Joachim W. mit gefälschten Auszahlungsanweisungen vom Firmenkonto der Baufirma 2.000.000 DM abgehoben haben
Geklärt: Das Gaunerpaar konnte in Bad Kleinkirchheim (Kärnten) festgenommen werden. Sie hatten dort ein Haus für 3.000.000 Schilling gekauft; sahen die XY-Ausstrahlung und versuchten zu fliehen, konnten aber schnell gefasst werden. Darüber wird in der Folgesendung berichtet.
- SF 4: Kripo Berlin – Suche nach dem Gefängnisausbrecher Kurt K. – Versteckte sich in einer Mülltonne während des Abtransports aus der JVA Moabit – Gilt als Kopf eines südamerikanischen Drogenkartells; war zu 12 Jahren Haft verurteilt
Geklärt: Der Gesuchte stellte sich schlussendlich der Polizei. Darüber wird in der Sendung vom 02.04.1993 berichtet.
- SF 5: LKA Mainz – Unüblicher Studiofall mit Filmbeitrag – Ede: „Der nächste Fall wird Ihnen vielleicht bekannt vorkommen. Es geht für das Landeskriminalamt in Mainz um eine Betrugsaffäre, die in den vergangenen Monaten die Öffentlichkeit mehrfach in Atem gehalten hat. Es ist auch eine Geschichte, die daran erinnert, dass viele Menschen selbst als Erwachsene gern an die Märchen ihrer Kindheit glauben wollen. Nicht zu ersten Mal in der Kriminalgeschichte haben Großbetrüger diesen Hang zu Märchen für sich ausgenutzt.“ – Gefahndet wird nach dem hochkarätigen Betrügerehepaar Karl-Josef Z. und Monika Z. aus Kusel – Sollen tausende Angehörige ihrer Sinti und Roma Familie mit einem Geldanleihegeschäft um ca. 400.000.000 DM (!) betrogen haben
Geklärt: Beide Gesuchten wurden in einem Ferienpark im Hunsrück erkannt und festgenommen. Darüber wird in der Sendung vom 14.05.1993 berichtet. Karl-Josef Z. wurde 1995 zu sieben Jahren Haft verurteilt, seine Ehefrau erhielt drei Jahre. Im Jahr 2001 war Karl-Josef Z. erneut in Anlagebetrug verwickelt. Siehe auch:
Cash und ohne Quittung - Spiegel Online vom 26. Oktober 1992.
Z. zu sieben Jahren Haft verurteilt - Berliner Zeitung vom 23. Dezember 1995.
Affäre - Dat Schlimmste seit Hitler - Focus Magazin Nr. 12 vom 19. März 2001, Seite 96.
- SF 6: Interpol Wien – Suche nach einem unbekannten Bankräuber mit Foto der Überwachungskamera – Überfiel ein Postamt im 19. Bezirk, trug eine Wollmütze, Beute: 200 000 Schilling
- SF 7: Staatsanwaltschaft Basel-Stadt – Fahndung nach dem Griechen Spyridon K. - Soll seine 26-jährige Freundin mit vier Kopfschüssen hingerichtet haben.
Geklärt: Der Gesuchte konnte über fünf Jahre später in Griechenland festgenommen werden. Bekanntgabe durch Stephan Schifferer zu seinem Einstand in der Sendung vom 23.10.1998.
- SF 8: Kripo Amberg – Suche nach dem Jugoslawen Milan V. – Soll den Inhaber einer Disko in seiner Wohnung gefesselt, getötet und ausgeraubt haben - Beute: 30.000 DM
- SF 9: Kripo Münster – Es geht um einen Vorgang aus der organisierten Kriminalität neuester Prägung‘ – Gesucht wird der Ukrainer Viktor Z. – Soll Teil der Russenmafia sein und mit einer Anzahl Komplizen in Deutschland Schutzgeld von Landsleuten erpressen - Hatten ein Ehepaar verschleppt und brutal misshandelt bis die Zahlung erfolgte
XY gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- SF 2 der vorherigen Sendung: Roger di M., Gefängnisausbrecher aus der Strafanstalt Witzwil der seit der Flucht mehrere bewaffnete Überfälle auf Postämter mit einer Beute von 100.000 Schweizer Franken begangen hat, hielt sich während der letzten Sendung im Drogenmilieu von Biel auf. Das ergaben die Zuschauerhinweise in Zürich. Konrad zeigt noch einmal das Foto des weiterhin gesuchten di M..
- SF 5 der vorherigen Sendung: Der von der Kripo Mettmann gesuchte unbekannte Bankräuber mit der französischen Baskenmütze konnte als der mehrfach vorbestrafte Uwe H. identifiziert werden. Er war im Juli 1992 aus der JVH Düren ausgebrochen und muss noch fünf Jahre absitzen wegen anderen Banküberfällen. Erneute Fahndung nach ihm, er könnte sich in Süddeutschland aufhalten.
- FF 1 der Sendung vom 06.11.1992: Im Fall der Serie von Raubüberfällen und einem Mordversuch auf Rastplätzen an der Südautobahn (Autobahnphantom 1) gibt es eine dramatische Weiterentwicklung in Form von zwei weiteren Verbrechen. Eines der Opfer wurde durch Schüsse lebensgefährlich verletzt. Peter zeigt ein mit Hilfe von Zeugen angefertigtes Phantombild und warnt davor, sich ihm bei einer eventuellen Begegnung entgegen zu stellen. Stattdessen soll der nächste Gendarmerieposten verständigt werden. Die Belohnung beträgt noch immer 30.000 Schilling.
XY gelöst
Filmfälle
- FF 2 der Sendung vom 08.11.1991: Nach mehr als einem Jahr konnten im Fall der Brandanschlag-Serie auf Fernlastzüge eines Transportunternehmens in Feldkirchen die mutmaßlichen Täter jetzt festgenommen werden. Hauptbeschuldigter in dem nun anstehenden Strafverfahren ist ein Konkurrent des Unternehmers, ein Fuhrunternehmer aus Raubling. Er soll, offensichtlich aus Neid über den Erfolg des Transportunternehmens aus Feldkirchen, für die Verbrechen verantwortlich sein. Der Sachschaden beträgt zwei Mio. DM. Ede berichtet von einer Frau mit einem begründeten Verdacht. Bevor sie sich schließlich bei der Polizei meldete und den entscheidenden Hinweis gab, hatte sie lange mit sich gerungen.
- FF 2 der Sendung vom 11.10.1991: Die Serie von brutalen Raubüberfällen, PKW-Diebstählen und Begleitdelikten (Golf Räuber II) in Norddeutschland konnte ebenfalls geklärt werden. Ede erwähnt, dass ein Komplize Selbstmord begangen hat. Über diesen Freitod kam die Kripo auch an den weiteren Täter. Mittlerweile hat er über 20 Raubüberfälle auf Banken und Geldboten gestanden.
Studiofälle
- SF 1 der vorherigen Sendung: Waltraude Ben S., von Interpol Wien gesuchte Trickbetrügerin, stellte sich beim Landesgericht Wien der Polizei. Sie hatte gleich neunmal ihre Eigentumswohnung verkauft und dabei drei Mio. Schilling kassiert.
- SF 1 der Sendung vom 06.11.1992: Der Nachtlokal-Besitzer Heinz Sch., der auf einige seiner Gäste geschossen und dabei einen Gast lebensgefährlich verletzt haben soll, stellte sich in Frankfurt am Main in Begleitung seines Rechtsanwaltes der Polizei.
- SF 2 der Sendung vom 06.11.1992: Hans-Jürgen K., von der Kripo Trier als zunächst unbekannter und später identifizierter Scheckbetrüger gesucht, stellte sich in Dortmund der Polizei. Er soll in NRW, Hamburg und Berlin ca. 140 Schecks eingelöst haben, die aus einem Bankeinbruch in Trier stammen.
- SF 5 der Sendung vom 13.09.1991: Der wegen mutmaßlichem umfangreichen Betruges gesuchte Hajo K. alias Uwe. K. konnte in der Nähe von Friedberg festgenommen werden. Dort hielt er sich seit einiger Zeit unter einem Falschnamen auf. Er soll Formulare gefälscht haben, um einen Personalausweis in Namen seines Bruders Uwe K. zu beantragen; der war bereits seit 50 Jahren tot. Danach soll er Bankkredite im Wert von 240.000 DM erschwindelt, Gaststätten gepachtet und Lieferanten geprellt haben. Schaden: Über 500.000 DM.
Bemerkungen
- Lustiger Ede-Versprecher bei Einleitung zu Filmfall 1: "Sommer 1962" statt "Sommer 1992".
- Sehr gute Ede-Einleitung zu Filmfall 2.
- Ungewöhnlicher Studiofall 5. Genial: Ede spricht von "Märchen" bei Sinti und Roma. Dazu ein kurzer Einspielfilm.
- Weitere Darstellerin: Kathli Wohlgemut
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