Sendung vom 10.09.2014
Sendung Nr. 485 | Moderation: Rudi Cerne |
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Filmfälle
Mord an Mustafa T.
Inhalt
- Dienststelle: LKA Hamburg
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Oliver Joneleit
- Tattag: 04. Oktober 2003, gegen 4:30 Uhr
- Details: selbst erfahrenen Ermittlern ging Fall unter die Haut; Handel mit Euro-Paletten; Wohlstand; Schulterverletzung; in türkischer Gemeinde und in Familie aktiv; Geheimnis; regelmäßig geschäftlich in Hamburg übernachten; häufiger Frauenbesuch; Sängerin bekannt machen; sehr optimistischer Mann; Bekannten sofort mit 300 € aushelfen; Sohn will mit nach Hamburg; Abend in Altona verbringen; Fußballprofi in Hamburg kennenlernen; um 2:40 Uhr in Appartement fahren; möglicherweise schon beobachtet; Anruf um 4 Uhr nachts; Gefahr ahnen?; brutal sticht Täter ein; keine Einbruchspuren; Klinge bricht ab; mit letzter Kraft zur zweiten Treppe schleppen; auf dem Hof tritt maskierter Täter auf Opfer ein; beim Versuch, den Kopf abzutrennen, bricht auch zweites Messer ab;
- Zitat: „Sei nicht so frech, meine kleine Prinzessin!“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Murat Aydin, Imam Cagla, Adrian Can, Emanuel Megersa, Otana Mirza (auch Otana Mirzanezhad), Sevda Polat
- Belohnung: insgesamt 10.000 € / jeweils 5.000 von der Staatsanwaltschaft und von der Familie des Opfers
- Bewertung: ***
- Status: geklärt
Nachspiel
Die Klärung des Falles wird in der Sendung vom 29.10.2014 berichtet. Der 38-jährige Mustafa T. wurde am 04. Oktober 2003 mit zahlreichen Messerstichen in den Oberkörper aus dem Schlaf gerissen. Das Opfer schaffte es damals noch, aus der Wohnung zu flüchten. Doch der Täter bemerkte dies, zögerte nicht lange und fügte ihm im Hof des Anwesens weitere Stiche und eine tiefe Schnittverletzung am Hals zu. Das Opfer starb noch vor seinem Appartement in Hamburg-Harburg. Nach der Ausstrahlung des Falles bei Aktenzeichen XY verdichteten sich die Hinweise auf einen 44-jährigen Deutschen, den die Beamten schon vorher als Verdächtigen im Visier hatten. Damals reichten die Hinweise jedoch nicht aus, um ihn festzunehmen. Der Täter tötete Mustafa T. nur aus rasender Eifersucht, da das Opfer sich mit der Freundin des Täters traf.
Nachdem das Verfahren bereits eingestellt worden war, bekamen die Ermittler im August 2012 einen neuen, stichhaltigen Hinweis auf den Täter. Um dessen Alibi zu erschüttern, hören die Ermittler die Alibi-Geber mehrere Wochen lang ab. Um zu erreichen, dass diese nach der langen Zeit seit dem Verbrechen überhaupt wieder über den Fall sprechen, gehen sie erneut an die Öffentlichkeit, darunter zu XY. Die abgehörten Gespräche führen schließlich dazu, dass einer der Alibi-Geber einräumt, dem Täter damals ein falsches Alibi gegeben zu haben (Quelle: NDR-Dokumentation "Morddeutschland").
- "Brutaler Mord nach XY geklärt" - e110.de vom 01. Oktober 2014.
- Elf Jahre nach der Tat: Mörder gefasst! - Hamburger Morgenpost vom 30. September 2014.
- Urteil: Lebenslang für T.-Mord - Delmenhorster Kurier vom 9. März 2016.
- Morddeutschland - Mord im Schlaf, Dokumentation von Maryam Bonakdar und Björn Platz, Norddeutscher Rundfunk, 2019
Überfall auf Großkino
Inhalt
- Dienststelle: LKA Hamburg
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Christian Meinke
- Tatzeit: 09. Februar 2014, kurz vor 00:00 Uhr
- Details: Kino Hamburg Dammtor mitten in der Innenstadt; eines der größten Kinos der Stadt; Personaleingang durch ein Codeschloss gesichert; oben befindet sich der Personal- und Verwaltungsbereich; auch diese Tür ist besonders gesichert; viele Mitarbeiter des Kinos sind Teilzeitkräfte; man kennt sich kaum; Tattag zunächst wie jeder andere; Vorstellungen gut besucht; alles läuft reibungslos; wenn gegen Mitternacht die Spätvorstellungen laufen, beginnen die Mitarbeiter mit Aufräumen und Putzen; Geld wird in den Tresorraum gebracht; Täter verschafft sich Zugang zum Personaleingang; kennt sich gut im Kino aus; mit Messer bewaffnet; überfällt falschen Angestellten; Geisel; erzählt von angeblichem Komplizen; Täter entkommt mit Beute;
- Zitate: „Was war das denn?“ / „Was glaubst du denn?“ / „Gerne, Herr Cerne.“ (Kriminalhauptkommissar Christian Meinke am Schluss der Nachbesprechung, nachdem sich Rudi für den Besuch bedankt hat.)
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Johannes Bauer, Patricia Döring, Genoveva Mayer, Gloria Nefzger, Simon David Riggers, Christoph Visone
- Belohnung: insgesamt 5.000 €
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Steinewerfer auf der A1
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Trier
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Wolfgang Schu
- Tatzeit: 11. Juni 2013, gegen 22:55 Uhr
- Details: Opfer arbeitet für eine Firma in Rheinland-Pfalz, die sich auf Signal- und Sicherungstechnik spezialisiert hat; heute geht es zu Bauarbeiten an einem Gleisbett; solche Arbeiten werden nur nachts und in der verkehrsarmen Zeit an den Bahnstrecken durchgeführt; mit von der Partie auch ein Rentner; hilft gelegentlich aus; Brücke über die A1 bei Naurath; Steinewerfer lässt großen Stein fallen; Steinewerfer lässt erneut Stein fallen, diesmal auf das Duo; Stein zerstört Scheiben des Autos; Opfer überleben wie durch ein Wunder; knapp verfehlt; am nächsten Tag Mordkommission; Täter hat Steine in der Nähe der Brücke gefunden; Täter hatte Ortskenntnis; eiskalt geplante Tat; Suchhund; an einem Sportgelände ist die Spur zu Ende; wohnt wohl in der Nähe der Autobahnbrücke;
- Zitate: „Und dann diese Peptidwerte, na ja.“- „Pep-was?“ - „Peptide. Und jetzt sag bloß, du kennst deine Peptidwerte nicht.“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: René Haßfurther, Morena Hummel, Michael Kausch, Timothy Peach, Bartholomäus Sailer, Anja Schönleben, Matthias Schullan, Andreas Thiele
- Belohnung: 5.000 €
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Überfall auf alte Dame
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Diepholz
- Beamte im Studio: Kriminaloberkommissar Andreas Schmidt, Staatsanwältin Dr. Annette Marquardt
- Tatzeit: 12. April 2014, gegen 01:00 Uhr
- Tag des Auffindens: 15. April 2014, gegen 12:00 Uhr
- Details: alte Dame mit Krücken aus Süstedt, einem Ortsteil von Bruchhausen-Vilsen in Niedersachsen; nimmt nicht mehr am aktiven Dorfleben teil; zwei Katzen; eine Katze heißt "Susi"; einmal im Monat mit Taxi in Nachbarort Bruchhausen-Vilsen fahren; Frau W. will nichts vom Altersheim hören; nach Arztbesuch und Einkauf bei Sparkasse vorbeischauen; hat schon zu; Bankbeamter bringt ausnahmsweise 1000 € im Umschlag vorbei; junge Männer vor der Sparkasse beobachten; Geld im Haus aufbewahren; ein Woche später hat alte Dame Schmerzen und Fieber; früh ins Bett; Notrufmelder; nächtlicher Besuch; Stromkabel durchgeschnitten; Griffe vom Fenster abschrauben; Krücken abnehmen; Beute Bargeld und Schmuck; 1000 € im Umschlag finden Täter nicht; Frau W. bleibt hilflos zurück; fast verdurstet; ihr Klopfen ans Fenster wird nicht gehört; erst drei Tage nach der Tat wird die alte Dame von ihrem Ziwi entdeckt.
- Tatverdächtig: drei unbekannte Männer
- Zitate: „Kann ich Ihnen helfen?“ - „Das lassen Sie mal ganz schnell bleiben!“ / „Das ist aber freundlich. SO einen Service hätte ich auch mal gern!“ - „Sie müssen nur alt genug werden!“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Inka Calvi, Michael Gaschler, Roland Schreglmann, Billie Zöckler
- Besonderheiten: Michael sagt den Namen des Opfers, der später in der Nachbesprechung auch unter dem Bild zusehen ist, und gleichzeitig wird aber "Name geändert" eingeblendet / Michel sagt im Film noch am Schluss, dass die alte Dame „großes Glück gehabt“ habe, anschließend berichtet der Kriminaloberkommissar Schmidt dann aber, dass das Opfer kurz nach dem Überfall in der Wohnung gestürzt ist und nach langem Krankenhausaufenthalt drei Wochen vor der Sendung verstarb / Staatsanwältin Dr. Annette Marquardt wird erst bei der Abfrage am Schluss der Sendung ganz kurz beim telefonieren eingeblendet.
- Belohnung: 5.000 €
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
XY-Preis
Inhalt
- Kandidaten: Monika L. & Thorsten S.
- Tatzeit: 21. Juli 2014, gegen 15:30 Uhr
- Details: Kandidaten arbeiten in Kletterhalle in Schweinfurt; fahren an verdächtigem Auto vorbei; Junge saß mit nackten Beinen auf Beifahrer und Mann mit Pornoheften über ihm; Auto blockieren und Autoschlüssel abziehen; Junge war eingeschüchtert; 73-jähriger Täter war Bekannter der Familie; missbrauchte Jungen schon einmal vor einem halben Jahr; gerade noch gut gegangen;
- Zitat: „Und da war das eigentlich dann vollkommen klar, was da abgeht.“
- Darsteller: Siegfried F. Koller
Überfall auf Döner-Laden
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Berlin
- Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Alexander Hösl
- Tatzeit: 29. November 2013, ca. 5:30 Uhr
- Details: Überfall läuft anders, als geplant; Opfer sucht Wohnung und Job; im Dönerladen arbeiten; im "Servicebereich" arbeiten; Spielautomaten warten; Nachtschichten schieben; sofort anfangen; Freundin mag Nachtschichten nicht; Opfer bestreitet Nachtschichten alleine; zwei Männer betreten Laden; unter Vorwand Mann zu den Spielautomaten locken; kein Wort reden; gegen 4 Uhr Geld wechseln lassen und dabei Vorgänge beobachten; eineinhalb Stunden später Opfer brutal zusammenschlagen; Opfer wehrt sich beherzt; mit Pfefferspray wird die Putzfrau außer Gefecht gesetzt; Täter fliehen ohne Beute; Opfer setzt sich hinterher; fast stellt er die Täter, die ihn daraufhin abstechen
- Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer
- Zitate: „Hey! Hallo!“ / „Problema, Problema! Problema, Problema!“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Murat Akin, Erhard Brem, Ulas Kilic, Barbara de Koy, Firat Emre Mutluer, Annika Preil
- Belohnung: wird nicht erwähnt
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Kripo Cloppenburg - Totes Baby an der Autobahn: Frau geht auf Damentoilette; bringt einen Jungen zur Welt; lässt Baby dort liegen und fährt davon; Zeugin findet große Blutlache auf der Toilette und ruft Polizei; Säugling inzwischen tot; in der Nacht zum 19. August 2014;
Nachspiel: Nach der Bitte der Polizei in der XY-Sendung um Hinweise auf Frauen, die nach einer offenkundigen Schwangerschaft nicht mit einem Baby zu sehen waren, wurden in Hamburg zwei weitere Fälle von Kindstötungen aufgedeckt. In einem Schließfach am Hauptbahnhof fand die Polizei zwei tote Neugeborene in Plastik gewickelt in einem Koffer und es blieb zunächst unklar, ob die Babys bereits leblos zur Welt kamen oder erst unmittelbar nach der Geburt getötet wurden.
Einer der Hinweise in XY führte die Polizei dabei zu einer Frau aus Bad Schwartau, bei der es sich nach Ansicht der Ermittler um die Mutter handeln dürfte. Es stellte sich dann einem Polizeisprecher zufolge heraus, dass sie mit dem Fall der Kripo Cloppenburg zwar nichts zu tun hatte, aber die Frau hatte sich mit widersprüchlichen Aussagen trotzdem verdächtig gemacht.
Quelle: Horror-Fund in Hamburg - Hat die Mutter der zwei toten Babys schon mal gemordet? - Focus.de vom 19. September 2014
Der Fall der Kripo Cloppenburg wird schließlich im FF 1 der Sendung vom 15.07.2015 erneut aufgegriffen.
- SF 2: Kripo München - Tödlicher Streit an der Isar: zwei Obdachlose aus München; vor drei Wochen Mord an einem 51-jährigen Obdachlosen begangen; in der Nacht zum 26. August 2014; Streit wegen Flaschenpfand; erschlagen; Täter: Ireneusz D. und Vitalijs T.;
Geklärt: In der Sendung vom 08.04.2015 wird berichtet, dass die Polizei nach dem Beitrag bei XY über 200 Hinweise aus ganz Europa erhielt – auch von Urlaubern, die sich sicher waren, dass sie die Flüchtigen in Spanien gesehen hatten. Tatsächlich soll zumindest Ireneusz D. nach der Tat in Spanien gewesen sein. Fündig geworden sind die Zielfahnder dann aber in Südfrankreich. Ireneusz D. wurde am 03. März in Lyon unter einer Brücke verhaftet. Der zweite Täter, Vitalijs T., kann nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Er war bereits im letzten Dezember in Nizza tot aufgefunden worden. Er war an einer Alkohol/Methanol-Vergiftung gestorben.
- SF 3: Kripo Augsburg - Tote Frau im Lech; vor drei Monaten in der Lech gefunden; wird nicht vermisst; hat die letzten anderthalb Jahre in Süddeutschland gelebt; 40 - 50 Jahre alt; 1,58 m groß; kräftig; Ruderer fanden Leichnam;
Geklärt: In der Folgesendung wird berichtet, dass eine XY-Zuschauerin aus Frankfurt die unbekannte Tote als ihre Cousine identifizieren konnte. Da sich die Frau über die Sommermonate oft in ihrer Heimat in Rumänien aufhielt, fiel ihr Verschwinden nicht auf. Die Polizei ist sich sicher, dass die Frau Suizid beging.
Erste Ergebnisse
"Ich kenne den Täter"
XY: Nach kurzer Sommerpause viele interessante Hinweise
Bewegende Filme, viele Fragen, interessante Antworten. So lässt sich die jüngste XY-Sendung am Mittwochabend kurz beschreiben. Die an der Sendung beteiligten Kripobeamten sind bis jetzt sehr optimistisch, was die Klärung ihrer Fälle betrifft. "Ich kenne den Täter!" diese Angabe hörten die Beamten an den Telefonen des öfteren. Ob es stimmt, werden die Ermittlungen zeigen.
Viel versprechende Hinweise gab es gleich nach der Ausstrahlung des ersten Falls. Hauptkommissar Oliver Joneleit vom Landeskriminalamt Hamburg rechnet fest damit, den Mord an Mustafa T. klären zu können. Er bekam viel versprechende Hinweise, die Einblicke in gewisse Familienverhältnisse gewährten.
Ähnlich optimistisch ist auch Hauptkommissar Wolfgang Schu von der Kripo Trier. Er versucht seit über einem Jahr den Mann zu finden, der Betonsteine auf die Autobahn A1 wirft. Wie durch ein Wunder wurde bisher niemand verletzt oder gar getötet. Wie in XY erwähnt führten fünf Mantrailer-Hunde die Polizei in die nahegelegenen Orte Lorscheid und Bescheid. Und sie scheinen die richtigen Nasen zu haben. Tatsächlich kamen Hinweise auf eine Person aus der Umgebung des Tatorts.
Besonders erschüttert hat die Zuschauer ein Fall der Kripo Diepholz: der Mordversuch an einer 85-jährigen Frau in Süstedt. Bisher unbekannte Räuber hatten die alte Dame in ihrem abseits gelegenen Bauernhaus überfallen, ausgeraubt und im Schlafzimmer eingesperrt - drei Tage ohne Essen und Trinken. Das Opfer ist inzwischen gestorben. Oberkommissar Andreas Schmidt, der mit der zuständigen Staatsanwältin Dr. Annette Marquardt im Studio war, bedauerte, dass es zu diesem Fall bisher nur wenige aussagekräftige Hinweise gab. Die beiden Ermittler hoffen auf die nächsten Tage.
(Quelle: ZDF)
Bemerkungen
- Rudi bittet um "neue Energie" bei der Lösung von Fällen - die Kriminalität macht leider "keine Pause".
- Sehr viele Spezialeffekte in Filmfall 3.
- Die Rubrik "XY gelöst" kommt nicht vor.
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