Sendung vom 03.06.2020
Sendung Nr. 555 | Moderation: Rudi Cerne |
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Filmfälle
Helmut G. ermordet (Tödlicher Besuch)
Inhalt
- Dienststelle: Österreichisches BK
- Beamter im Studio: Chefinspektor Kurt Linzer vom Cold-Case Management
- Tatzeit: 20. Juli 2015 zwischen 23:20 und 23:30
- Tatort: Mietshaus des Opfers am Kehlberg in Graz
- Details: Cold-Case aus Österreich; Opfer ist Leiharbeiter und 54 Jahre alt; fährt nach der Arbeit mit dem Zug nach Graz und wird dann von einem Freund nach Hause mitgenommen; war zweimal verheiratet lebt aber zurzeit allein; hat nur wenige Bekannte; wohnt am Kehlberg in Graz; wollte in das Stadtzentrum ziehen, doch dazu wird es nicht mehr kommen; kocht Kaffee für seine Exfrau aus Tschechien und ihre Schwester; erzählt dieser von seinen Plänen umzuziehen; ist Katzenliebhaber und besitzt insgesamt 16 Katzen; befindet sich am Abend des 20.07.2015 mit seinen Katzen vor dem Fernseher; legt sich ins Bett; lässt nachts Haustür offen, dadurch wird es Täter deutlich erleichtert, ins Haus zu kommen; wird zwischen 23:20 und 23:30 im Bett von einem Unbekannten mit 4 Messerstichen in den Hals und in die Brust attackiert; schleppt sich schwerverletzt noch zu den Nachbarn, will dem Nachbarn Telefonnummer seiner tschechischen Exfrau geben, zu der er noch Kontakt hat, doch seine Kraft reicht nicht mehr; stirbt, noch bevor Notarzt eintrifft; Opfer soll scheinbar früher illegales Spiellokal geführt und damit den Gästen Geld abgezockt und als Zuhälter gearbeitet haben; eventuell liegt darin das Motiv; nach der Tat wird von Zeugen in der Nähe ein Mann gesehen, der mit einem Fahrrad davonfuhr; auch vor der Tat wurde bereits ein Mann gesehen, der wirkte, als würde er die Umgebung ausspähen
- Tatverdächtig: ein unbekannter, ca. 50 Jahre alter Mann
- Zitate: „Auch der schnell eintreffende Notarzt kann nicht mehr helfen. Helmut G stirbt“. (Christian Baumann) / „Meine Katzen, meine Katzen ...“. (Letzte Worte des Opfers vor seinem Tod)
- Sprecher: Christian Baumann
- Darsteller: Michael Rast (Opfer), Hans Kitzbichler (Nachbar), Sandra Steffl (Nachbarin), Lenka Arnold (Ex-Ehefrau), Erhard Brem (Täter)
- Besonderheiten: Christian betont den Namen des Opfers im Film falsch.
- Belohnung: 5.000 €
- Status: ungeklärt
Nachspiel
- Artikel zum Fall: Mordfall „Tschechen-Heli“ ist immer noch ungelöst - Kronen Zeitung vom 02. Juni 2020.
- Dazu gibt es einen Podcast der österreichischen Tageszeitung "Kurier": Dunkle Spuren #10 – Ein Sommernachtsmord
Brandanschlag auf Polizeiführer
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Hamburg
- Beamtin im Studio: Erste Polizeihauptkommissarin und Pressesprecherin Sandra Levgrün
- Tatzeit: 23. September 2016
- Tatort: Hamburg
- Details: Der Hamburger Polizeidirektor Enno T. ist Leiter der Innenstadtwache und kämpft in einer Task-Force gegen die Drogenszene. Vor allem im Vorfeld des G20-Gipfels sieht er sich wachsender Kritik und Diffamierungen aus der linken Szene ausgesetzt. Am 23. September 2016 setzen Unbekannte die Fahrzeuge der Familie T. auf deren Carport in Brand. Der Staatsschutz schaltet sich ein. Ein Bekennerschreiben taucht auf, das Enno T.s Aktivitäten in der Drogen-Task-Force, sowie dem bevorstehenden G20-Gipfel als Gründe für den Anschlag aufführt. Die mutmaßlichen Täter bekräftigen ihre Entschlossenheit, skrupellos gegen Polizeibeamte, deren Besitztümer und Familien vorzugehen. Am 26. November 2016 gegen 23 Uhr findet ein Anschlag auf die Hamburger Messehallen, Austragungsort des G20-Gipfels statt. Weitere Anschläge folgen. Die Ermittler erhalten einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung eines Aktivisten, der ein Zeitungsinterview gegeben hatte. Die Durchsuchung wird am 29. Juni 2017 vollzogen. Dabei taucht ein Zettel mit zahllosen persönlichen Daten von Enno T. auf. Merkwürdig dabei: Auch die E-Mail-Adresse des Autohändlers des Polizeidirektors steht darauf. Doch der Aktivist selbst kann den Zettel nicht geschrieben haben, und er schweigt zu seiner Herkunft.
- Tatverdächtig:
- Zitate:
- Sprecher: Christian Baumann
- Musik:
- Darsteller: Steffen Wink (Polizeidirektor), Sanna Englund (Ehefrau), Marie-Joelle Blazejewski (Tochter), Klaus Münster (Zeuge), Thomas Anzenhofer (Vorgesetzter), Gabrielle Odinis (Kripo-Beamtin), Tobias Berroth (Zeuge), Isabell Vogelsang (Journalistin)
- Besonderheiten: Originalaufnahmen vom G20-Gipfel im FF
- Belohnung: wird nicht erwähnt
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Räuber in Rot
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Hanau
- Beamte im Studio per Video: Kriminaloberkommissarin Judith Johne & Oberstaatsanwalt Dominik Mies aus Hanau zugeschaltet
- Tatzeit: 6. Dezember 2019, gegen 17:10 Uhr
- Tatort: Maintal, Spessartstraße
- Details: Feierabend in einer Firma für Verpackungsmaterialien. Der Inhaber macht die letzten Abrechnungen. Er ist fast fertig, als ein Mann auftaucht – und eine Pistole auf ihn richtet und Geld fordert. Dabei erbeutete er einen nicht sehr hohen Bargeldbetrag. Nachdem das Opfer die Polizei gerufen hat, suchen sie den Täter. Versehentlich geht die Polizei in den Supermarkt, da sie zuerst glaubten, dass dieser überfallen wurde. Die völlig verwunderte Kassiererin sagt, dass es hier keinen Überfall gab. Aber durch Zufall war der Täter dort versteckt. Da aber zu diesem Zeitpunkt noch keine Beschreibung vorhanden war, haben sie den Mann ignoriert. Erst als der echte Ort des Überfalls bekannt wurde und die Beschreibung über den Polizeifunk bekannt gegeben wird, bemerkt der Polizist, dass er dem Täter direkt gegenüber stand. Als sie wegen des Manns nochmal in den Supermarkt zurückkehren, ist er nicht mehr da. Die Mitarbeiterin an der Kasse hat ihn nicht bemerkt. Da das Opfer traumatisiert war, wurde er erst ein paar Tage später befragt. Zusammen mit der Kripo erstellte er ein Phantombild.
- Tatverdächtig: Ein unbekannter Mann, 50 bis 55 Jahre alt, von dem ein Phantombild gezeigt wird.
- Zitate:
- Sprecher: Christian Baumann
- Musik:
- Darsteller: Florian Stadler (Opfer), Olek Konrad Witt (Täter), Julian Brodacz (Polizist), Marion Mathoi (Supermarkt-Kassiererin), Nina Bernreuther (Kripo-Beamtin)
- Besonderheiten: Es wurde leider vergessen, die angeklebten Zettel zur Bitte, die Mund- und Nasenschutzmasken wegen COVID-19 ordnungsgemäß aufzusetzen, an den Schaufenstern und den Säulen des Supermarktes vor dem Filmdreh auch zu entfernen. Außerdem wurden leider die Beseitigung der Einkaufskörbe vergessen, die auf einen Rewe-Markt hinweisen. Schleichwerbung für Rewe?
- Belohnung: wird nicht erwähnt
- Status: ungeklärt
Nachspiel
- Artikel zum Fall: Mann mit Waffe raubt Firmenbüro aus: „Aktenzeichen XY“ zeigt Fall - Ermittler hoffen auf Durchbruch - Offenbach-Post/op-online.de vom 29. Mai 2020.
Der XY-Preis 2020
- Kandidat: Thomas Sch. aus der Nähe von Bamberg
- Tattag: 28. Mai 2016
- Details: Es ist heiß: Deshalb fährt ein Mann mit geöffneten Fenstern auf einer Landstraße. Plötzlich hört er ein Wimmern. Er wendet - und verhindert kurz darauf eine Vergewaltigung.
- Darsteller: Nadja Maier (Opfer)
Update: Thomas Sch hat den XY-Preis 2020 erhalten. Darüber wird berichtet in der Sendung vom 18.11.2020
Überfall auf Juwelier (Pink Panther lässt grüßen)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Köln
- Beamter im Studio per Video: Kriminalhauptkommissar Rainer Simpich aus Köln zugeschaltet
- Tatzeit: 24. Mai 2016, gegen 15:50 Uhr
- Tatort: Köln-Nippes, Wilhelmstraße
- Details: Eine neue Polizeipraktikantin wird vom Kommissar in die Ermittlungsergebnisse zu der sogenannten „Pink-Panther-Bande“ eingeführt. Rückschau auf Überfälle in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Mit Kalaschnikow und Revolvern rauben vier maskierte Täter ein Juweliergeschäft in Köln aus. Die Räuber hinterlassen pinkfarbene Handschellen, ein Hinweis auf die Pink Panther-Bande? Weitere Überfälle auf Geldtransporter in Pforzheim und Esslingen. Ein paar der Mitglieder der Bande konnten nach einer Razzia in einem Hotel festgenommen werden.
- Tatverdächtig: Vier maskierte Räuber und ein 35 Jahre alter Mann, genannt "Pjero", als mutmaßlicher Fahrer des Fluchtfahrzeugs
- Zitate: „So. Jetzt weißt du eigentlich alles. Fast alles“.
- Sprecher: Christian Baumann
- Musik:
- Darsteller: Christian Heller (Kripo-Beamter), Lilian Prent (Praktikantin), Otana Mirza (Juwelier), Johannes Schön (Kripo-Beamter), Micky Jukovic (Täter)
- Besonderheiten:
- Belohnung: 2.000 €
- Status: teilweise geklärt
Nachspiel
In diesem Fall hat es im September 2021 im Rahmen einer Passkontrolle am Flughafen Barcelona eine Festnahme eines mutmaßlich Tatverdächtigen 33-Jährigen gegeben:
- "Pink-Panther" nach fünf Jahren in Spanien inhaftiert - T-Online.de vom 7. Dezember 2021. Weiterer Artikel zum Fall:
- Juwelier mit Kalaschnikows gestürmt - Spektakulärer Raub in Köln bei „Aktenzeichen XY“ - Kölner Stadt-Anzeiger/ksta.de vom 3. Juni 2020.
Die Studiofälle der Sendung
- SF 1: Kripo Köln - Bewaffneter Raubüberfall von zwei Tätern auf eine Spielhalle in Köln-Dellbrück am 13. Dezember 2019, gegen 0.30 Uhr.
XY-Update
- FF 7 der Sendung vom 16.10.2013: Im Fall der seit dem 03. Mai 2007 aus einer Ferienanlage in Portugal spurlos verschwunden Madeleine M. sind sich die ermittelnden Polizeidienststellen inzwischen sicher, dass das dreijährige britische Mädchen nicht mehr am Leben ist, obwohl es bislang weiterhin nicht gefunden wurde. Eine neue Spur führt nach Deutschland zu einem heute 43 Jahre alten, möglicherweise tatverdächtigen Mann, der zwischen 1995 und 2007 an der portugiesischen Algarve gelebt hatte, unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft ist und wegen verschiedener Delikte momentan bereits in Haft ist. Vom BKA ist der leitende Kriminaldirektor Christian Hoppe im Studio und bittet um Hinweise, die den Tatverdacht endgültig untermauern können, denn bereits nach der Ausstrahlung 2013 und im Jahr 2017 gab es Informationen zu dieser Person. Dazu werden u.a. Bilder von portugiesischen Häusern, Handynummern und zwei Autos, nämlich einem Jaguar XJR 6 und VW T3 Westfalia, welche der potenzielle Mörder benutzt hat, gezeigt. Die Belohnung für Hinweise, die zu einer rechtskräftigen Verurteilung eines Verdächtigen oder zum Auffinden von Madeleine M. führen, beträgt inzwischen bis zu 10.000 €.
Siehe auch den dazugehörigen Wikipediaartikel
XY-Gelöst
- kein XY-Gelöst in dieser Sendung
Erste Ergebnisse
Fall «Maddie» im Mittelpunkt
BKA berichtet in XY über Fahndungserfolg
Mit einem Paukenschlag begann die jüngste Folge von «Aktenzeichen XY… ungelöst»: Im Fall der vor 13 Jahren verschwundenen und vermutlich ermordeten Madeleine McC. gibt es einen Tatverdächtigen. Der Fahndungserfolg geht auf einen Zuschauer-Hinweis nach einer XY-Sendung im Jahr 2013 zurück.
Sexualtäter aus Deutschland unter Verdacht
In der Sendung damals war der Fall unter Mitwirkung von Scotland Yard und der Eltern des in Portugal verschwundenen dreijährigen Mädchens dargestellt worden. Das Kind war am 03. Mai 2007 aus einer Apartment-Anlage im portugiesischen Praia da Luz gekidnappt worden, als die Eltern in einem nahe gelegenen Restaurant zum Essen waren. Das ungewisse Schicksal des Mädchens hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Ermittler waren von einer Entführung ausgegangen. Zeitweise standen sogar die Eltern selbst unter Verdacht.
Der Tatverdächtige: ein 43 Jahre alter Deutscher, der zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve gelebt hat. Er ist mehrfach vorbestraft – wegen Sexualstraftaten unter anderem an Kindern. Derzeit verbüßt er wieder eine längere Haftstrafe – allerdings in anderer Sache. Gegen den Verdächtigen sprechen im Fall Maddie zahlreiche Indizien. Handfeste Beweise gibt es noch nicht – so der zuständige Ermittler, Leitender Kriminaldirektor Christian Hoppe, im XY-Studio. Deshalb hatte er eine Menge Fragen vor allem an XY-Zuschauer, die regelmäßig an der Algarve Urlaub machen oder sogar dort wohnen.
Erneut zeigte sich das XY-Publikum in diesem Fall sehr auskunftsfreudig. Vorsichtshalber hatte das BKA in Wiesbaden 30 Beamte an die Telefone gesetzt. Sie waren während und nach der Sendung mit der Aufnahme von Hinweisen vollauf beschäftigt. So wie auch ihre Kollegen des Bayerischen Landeskriminalamts an den Telefonen im XY-Studio. So kamen viele Anrufe zum Tatverdächtigen. Weitere Hinweise beziehen sich auf die Fahrzeuge und die Häuser, die der Mann an der Algarve benutzt haben soll.
Phantombilder und ein mysteriöser Zettel
Doch auch in den weiteren Fälle gaben die XY-Zuschauer vielversprechende Hinweise. Im Juli 2015 wird der in Graz lebende Helmut G. erstochen. Chefinspektor Kurt Linzer vom österreichischen BKA interessiert sich besonders für einen auffälligen Mann: Der Unbekannte soll sich wenige Tage vor der Tat in der Nähe von Helmut G.s Haus aufgehalten haben. Er wirkte, als würde er die Umgebung ausspähen. Tatsächlich gingen noch während der Sendung erste Hinweise zu seinem Phantombild ein.
Auch im Fall des Brandanschlags auf den Hamburger Polizeidirektor Enno T. gab es zahlreiche Anrufe und Hinweis-Mails. Die meisten beziehen sich auf einen Zettel mit personenbezogenen Daten zum Opfer. Die Ermittler hatten ihn bei einer Durchsuchung sichegestellt. Viele Zuschauer haben auf Unternehmen und Datenbanken hingewiesen, die Zugriff auf solche Daten haben.
Interessante Angaben zu Überfällen
Am Nikolaustag 2019 ist ein Unternehmer in Maintal bei Hanau Opfer eines Raubüberfalls geworden. Oberkommissarin Judith Johne und Oberstaatsanwalt Dominik Mies zeigten ebenfalls ein Phantombild des Täters. Dazu gingen bis Ende der Sendung zehn Anrufe ein. Alle werden noch überprüft.
Zu guter Letzt stellt der aus Köln zugeschaltete Hauptkommissar Rainer Simpich Fragen zu einem Mann, der «Pjero» genannt wird. Er soll an einem Überfall auf einen Juwelier in Köln beteiligt gewesen sein. Außerdem soll er der legendären «Pink-Panther»-Bande angehören, die schwere Raubüberfälle begangen hat. Auch hier konnten die XY-Zuschauer helfen: So gibt es einen Hinweis darauf, dass «Pjero» aktuell einer Gruppierung angehören könnte, die dem Anrufer bekannt ist.
(Quelle: ZDF)
Bemerkungen
- Die Sendung dauerte eine knappe Viertelstunde länger als gewöhnlich, da kurzfristig das XY-Update zu Madeleine M. mit den neuen Ermittlungsergebnissen, die in der Sendung das erste Mal publiziert wurden, hinzugefügt wurde und ist damit die zweitlängste reguläre XY-Sendung bisher.
- XY-Legende Klaus Münster spielt in seinem 25. XY-Auftritt einen Zeugen in Filmfall 2
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