Sendung vom 19.06.1970
Sendung Nr. 27 | Moderation: Eduard Zimmermann |
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Sendung Nr. 27 |
Moderation: Eduard Zimmermann |
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Filmfälle
Raubüberfall – Fahndung nach Hans Dieter B. ("Der Dritte Mann")
Inhalt
- Dienststelle: Sicherheitsbüro Wien
- Beamter im Studio: Polizeikommissär Felix Schödel
- Tatverdächtig: Hans Dieter B.
- Details: In einem alten Wiener Mietshaus holt die 82 Jahre alte Rentnerin Maria K. auf dem Etagenflur Wasser; Kittelschürze und Emailleeimer; zwei Männer im Treppenhaus fühlen sich durch alte Dame und junge Frau, die gerade ihre Wohnung verlässt, gestört und ziehen sich zurück; dritter Mann wartet in BMW 1800 (mit Ferodo-Aufkleber) auf der Straße; einer der beiden bekommt Mantel des Mannes im BMW, um anders auszusehen; Maria K. spült in Emailleschüssel; "Die Wasserbank sei immer blank"; Ehemann ist Schneider und arbeitet trotz hohen Alters immer noch mehrere Stunden in Nachbarwohnung in kleiner Werkstatt; nach Spülarbeit will sich Maria K. für ein Nickerchen hinlegen; plötzlich die zwei Männer in der Wohnung; einer versucht, tobende Maria im Zaum zu halten, während anderer Ersparnisse sucht; Maria zieht Täter Porzellanfigur über die Rübe; Ehemann bekommt in seiner Werkstatt vom dem Kampf nichts mit; Täter finden Geld, Schmuck, Goldmünzen im Wert von 80.000 Schilling; fesseln und knebeln Maria K. und entkommen. Am nächsten Tag: brutaler Überfall war in der Zeitung; attraktive Zeugin im Minikleid überhört in Kaffeehaus Gespräch der Täter; Polizei kann zwei von ihnen festnehmen; im Verhör stellt sich heraus, dass ein Neffe einer Nachbarin von Maria K. den Tipp gegeben hat; angeblicher Tippgeber wird verhört; Hauptverantwortlicher "Dieter B." wird gesucht.
- Zitat: „Nimm meinen Mantel, dann siehste ganz anders aus.“, „Komm' lieber her und hilf mir, ich kann die Alte net bändigen!“
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Karl Dobravsky, Toni Kern, Kurt Liederer, Rudolf Rösner, Fritz Sattler, Steffi Thaller
- Belohnung: 6.000 Schilling
- Bewertung: *
- Status: geklärt
Nachspiel
Hans Dieter B. hielt sich zum Zeitpunkt der Sendung in Frankfurt auf. Er wollte per Anhalter nach Wien reisen und erfuhr, dass er in Aktenzeichen XY gesucht wird. Daraufhin stellte er sich der Polizei. Auflösung in der Folgesendung.
Mord an Heiderose "Heidi" B. ("Brennende Leiche")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Ulm
- Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Heinz Vöhringer
- Tattag: vor dem 28. Februar 1970
- Details: heftiger Sturm; Zeugen sehen Feuer und halten es für einen Lichtschein; Bauer mit Hund "Hector" findet die verkohlte Leiche; Rückblende; sie wird aus einem Krankenhaus entlassen; altes Leben beginnt; Nachtlokale; Alkohol; flüchtige Männerbekanntschaften; keine feste Bleibe; sie kam aus der DDR; sie hat eine Schwäche für Blumen und trägt sie mit sich herum, bis sie verwelken; immer in den gleichen Lokalen: Laderhüttn, Edelweiß, St Pauli; zwischendurch arbeitet sie in einer Küche; sie besucht ein Ehepaar, das sie kennt; mysteriöse Postkarte an eine Frau mit der Bitte um 1000 DM; Lokale "Rote Mühle" und "Oberbayern"; unheimlich; Täter benutzt Opel Kapitän, Admiral oder Diplomat; Leiche mit Benzin übergießen und anstecken;
- Zitate: „Für uns sind alle Freunde und Bekannte der Toten lediglich wichtige Zeugen, bis auf einen, den Täter. (Kommissar Vöhringer in der Nachbesprechung) / „Auch die neuen Blumen wird Heidi B. mit sich herumtragen, bis sie verwelkt sind. Sie besitzt keine Vase und auch keinen Platz, wohin sie die Blumen stellen könnte.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Ulrike Just
- Besonderheiten: Ede sagt in Anmoderation, dass Mordopfer "nicht gerade einen soliden Lebenswandel" geführt habe. Das wolle man weder vertuschen oder beschönigen. Man solle sich aber auch nicht dazu verleiten lassen, über den Lebenswandel zu urteilen, "ohne die vielschichtigen sozialen Hintergründe zu bedenken."; als Heidi B. am 22. Februar 1970 bei befreundetem Ehepaar unterkommt, liest Ehemann in der Zeitung über die Bombenanschläge auf Flugzeuge der Swissair und der Austrian Airlines, die am Vortag verübt wurden.
- Belohnung: insgesamt 3.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
In der Sendung vom 21.02.1997 ging Eduard Zimmermann auf diesen Mordfall der Kripo Ulm von 1970 noch einmal ein. Er hatte einen anonymen Brief in Händen und las daraus vor. Aufgrund von guter interner Recherche des XY-Teams wurden Hinweise betreffend dieses Mordes von 1970 in diesem anonymen Brief gefunden. Der Schreiber sagt aus, er könne helfen, wenn dieser Mordfall noch nicht geklärt sei. Er gibt im Brief einen LKW an, den er als wichtig ansieht. Zimmermann sagt, dass dieser LKW in den Ermittlungsakten mal aufgekreuzt sei, damals aber in der Sendung von 1970 nicht darauf eingegangen wurde. Allerdings brachte diese Sendung von 1997 über diesen Brief in Sachen Ulm-Mord 1970 keine so neuen Erkenntnisse, sodass der Fall weiter ungeklärt bleibt.
36 Jahre nach dem Mord und fast 10 Jahre nach dem anonymen Brief an die XY-Redaktion ist der Mordfall in der Sendung vom 29.06.2006 erneut Thema. Wieder geht es um einen anonymen Brief; diesmal ging er an die Kripo Nürnberg. Er enthält Details der Tat, die nie veröffentlicht wurden. Rudi liest den Anfang vor und zeigt Ausschnitte aus der Sendung von damals mit der Ede-Einleitung. Der Briefschreiber behauptet, ein Freund habe ihm gegenüber einen Mord gebeichtet. Er beschreibt auch, wie Heiderose B. getötet wurde. Die Todesursache wurde damals weder in XY noch sonst irgendwo in der Öffentlichkeit erwähnt, weshalb der Briefschreiber oder die Briefschreiberin dieses Wissen eigentlich nur vom Täter selbst haben kann. Seine bzw. ihre Angaben decken sich mit dem rechtsmedizinischen Befund von damals. Aus Angst nennt der anonyme Mann/die Frau zwar keinen Namen, macht aber dennoch konkrete Angaben zum Täter, sodass sich die Kripo mit neuen Fragen an die XY-Zuschauer wendet. Der Mörder soll ein Speditionsfahrer aus dem Nürnberger Rotlicht-Milieu mit Bezug nach Ulm und Mannheim sein. Die Belohnung beträgt 1.500 €.
In FF 6 der Sendung vom 28.05.2008 wird über eine neue Spur berichtet, die einen Zusammenhang mit dem Mord an Lydia Sch. naheliegend erscheinen lässt. Auch in diesem Fall hatte die Polizei ähnliche Briefe erhalten.
Siehe auch:
- Aktenzeichen XY Retro 10: Die tote Prostituierte und der Briefeschreiber – Beitrag aus der ZDF-Sendung "hallo deutschland" vom 16.02.2024
Überfall auf Verbrauchermarkt ("Die falsche Aktentasche")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Bonn
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Helmut Dilber
- Tatzeit: Freitag, 06. März 1970, gegen 19:30 Uhr
- Tatort: Roisdorf, Stadtteil von Bornheim (Rheinland), Hier ein Bild von 1968; vermutlich vom damaligen Tatort.
- Details: Supermarkt kurz nach Ladenschluss; Feierabend; zwei Kollegen laden Wochenendeinkäufe der Inhaberin und zwei Aktentaschen in ihr Auto; eine Aktentasche mit und eine ohne Geld; einer der Mitarbeiter bringt Einkaufswagen zurück; Zeuge Karl J. geht mit Dackel spazieren; kommt am Supermarkt vorbei; bemerkt Überfall und schaut zu; sieht Schuss auf die Inhaberin; Getümmel vor Eingang; Täter nehmen falsche Aktentasche mit; Mitarbeiter hat die Polizei informiert; Zeuge hat genug gesehen, zieht Dackel hinter sich her und lässt über eine Nachbarin die Polizei informieren; er kommt wieder und beobachtet den Rückzug der Täter; zwei Autos in der Seitenstraße; drittes Auto ist vermutlich noch beteiligt; VW Käfer kommt angerauscht, fährt den armen Zeugen Karl J. fast über den Haufen, er kann später der Polizei die drei Fahrzeugtypen genau angeben; Fahndung trotzdem ohne Erfolg; Inhalt der Aktentasche und die Tatwaffe werden am nächsten Tag im Wald gefunden; Ede mit der Pistole aus Belgien im Studio, sie wurde 1913 nach Istanbul bzw. damals noch Konstantinopel, in die heutige Türkei verkauft und 57 Jahre später bei dem Verbrechen in Troisdorf benutzt; Versuch der Kripo, den Weg der Pistole zu rekonstruieren und der letzte Besitzer wird gesucht; Tatwaffe mit auffälligen, nachträglich angebrachten hellen Holz-Griffschalen, von vorne sieht es aus, als hätte die Pistole zwei Läufe.
- Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer
- Zitat: „Karl J. hat genug gesehen. Er eilt davon um die Polizei zu verständigen.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Eric P. Caspar, Reinhard von Hacht, Hans Hessenmüller, Peter Pützer, Hertha von Walther
- Belohnungen: 6.000 DM
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
In der Folgesendung wird der Fall nochmal aufgegriffen. Ein Hinweisgeber wird gebeten, sich nochmals zu melden, da seine Spur Interessantes zu Tage brachte.
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Kripo Koblenz - Fahndung nach Bernhard M. (41), gesucht wegen Unterschlagung. Er mietet Autos an und unterschlägt diese dann. Eine neue Masche ist, sich als LKW-Fahrer zu bewerben und die Fracht zu unterschlagen. In der Folgesendung wird der Fall nochmal aufgegriffen, da durch einen Zuschauerhinweis bekannt wurde, dass Bernhard M. bis 14 Tage vor der Sendung in Italien im Gefängnis saß. Da er einen falschen Namen benutzte, wusste die italienische Polizei nichts davon, dass er in Deutschland gesucht wird, und ließ ihn wieder frei.
Geklärt: Bernhard M. wurde in Spanien festgenommen. Auflösung in der Sendung vom 11.09.1970.
- SF 2: LGK Niederösterreich - Identifizierung einer unbekannten Toten (Ende 20, Anfang 30 Jahre). Sie wurde am Wochenende vor der Sendung erwürgt und in die Fischa geworfen. Sie ist vermutlich deutsche Staatsangehörige.
Geklärt: Die Tote wurde als Anim A., eine 26-jährige Türkin, identifiziert, die aus Heilbronn stammte. Auflösung in der Folgesendung. Der Täter kam aus dem engeren Familienkreis.
- SF 3: Kripo Singen - Fahndung nach Berek L. (65), gesucht wegen sogenannten "Stoßbetrugs". Er spricht mehrere Fremdsprachen und benutzt Falschnamen.
- SF 4: LKA Wiesbaden - Fahndung nach Hans W. (31), gesucht wegen Tresoreinbrüchen, und nach seiner Ehefrau Heidemarie W., gegen die ebenfalls Haftbefehl besteht. Er war vor seinem Aufenthalt im Gefängnis, aus dem er fliehen konnte, der Chef einer Tresorknackerbande.
Geklärt: Hans W. und Heidemarie W. wurden im April 1971 in Mailand nach Ermittlungen einer Illustrierten durch einen Leserhinweis gestellt. Auflösung in der Sendung vom 02.04.1971.
XY gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- FF 1 der vorherigen Sendung: Im Fall der vom BKA Wiesbaden bearbeiteten brutalen Mordserie ("100 Leichenteile") berichtet Ede über neue Erkenntnisse und äußert sich zuversichtlich, dass der bei Wuppertal gefundene unbekannte Tote identifiziert werden kann. Er hofft außerdem, die Herkunft der Holzkiste, mit der vor 15 Jahren Leichenteile an der Nordsee angeschwemmt wurden, möglicherweise in den nächsten Wochen klären zu können.
- FF 2 der vorherigen Sendung: Während der Ermittlungen zu dem Raubüberfall auf einen Juwelier ("Der Blonde und der Kleine") fand die Kripo Straubing im Ruhrgebiet einen Gebrauchtwagenhändler, der gestohlene Autos im großen Stil umfrisiert und weiterverkauft hat.
XY gelöst
- SF 2 der vorherigen Sendung: Der wegen Einbruchdiebstahls in einem Kaufhaus von der Kripo Köln gesuchte Dieter W. wurde am Tag nach der Sendung in Darmstadt festgenommen, nachdem ein Zuschauer sein in der Spätsendung bekanntgegebenes Auto erkannt hatte.
- SF 3 der vorherigen Sendung: Der wegen Diebstahls von Rauschmitteln und starken Giften aus einer Apotheke gesuchte Bruno S. wurde am 04. Juni 1970 nach einem entsprechenden Zuschauerhinweis in Winterthur verhaftet. Wo sich das Gift befindet, ist bislang noch unklar.
Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)
Filmfälle:
- FF 1: Hans Dieter W.; viele Hinweise, auch auf Aufenthaltsorte, in Wien.
- FF 2: Mord an Heiderose B.; sehr viele Hinweise; Delikt Erpressung; Hinweisgeber (straffrei bleiben) soll sich nochmals melden.
- FF 3: Raubüberfall auf einen Supermarkt; auch viele Hinweise; Pistole wird gezeigt
Studiofälle
- SF 1: Unbekannte Tote: Gleich zu Beginn gehe Ede auf den Fall der Unbekannten Toten aus Österreich ein. Es sieht so aus das die Schwester der Toten angerufen hat.
- SF 2: Hans W. und Heidemarie W.: Er soll in Frankfurt gesehen worden sein.
- SF 3: Derek L.: Hinweise von Ede und Werner, dass er sich auch in der Schweiz aufgehalten hat.
Bemerkungen
- Sehr unheimliche Spannungsmusik in Filmfall 2.
- Anschließend Ede-Schelte an das Opfer: „Ich sage Ihnen sicher nichts neues meine Damen und Herren. Frauen, die so wie Heidi B. ihr Leben in Kneipen und mit vielen, mehr oder weniger zufälligen Männerbekanntschaften verbringen, leben gefährlich“.
- Bei der Einleitung von Filmfall 3 ist Ede abgelenkt.
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Nächste Sendung: Sendung vom 10.07.1970
- 1970
- Belgien (allgemein)
- BKA (Wiesbaden)
- Bonn (Kripo)
- Darmstadt
- Frankfurt am Main
- Heilbronn
- Hessen (LKA)
- Istanbul
- Italien (allgemein)
- Koblenz (Kripo)
- Köln (Kripo)
- Mailand
- Niederösterreich (LGK)
- Österreich (allgemein)
- Schweiz (allgemein)
- Singen (Kripo)
- Spanien (allgemein)
- Straubing (Kripo)
- Troisdorf
- Ulm (Kripo)
- Wien (Sicherheitsbüro)
- Wien
- Winterthur ZH
- Wuppertal