Sendung vom 05.04.1974

Sendung Nr. 65

Moderation: Eduard Zimmermann

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Sendung Nr.    65

Moderation:    Eduard Zimmermann

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Filmfälle

Sexualmord an Helene G. ("Olivgrüner Fiat")

Inhalt

• Dienststelle: Kripo Bielefeld
• Beamter im Studio: Kommissar Busch
• Tattag: 02. Oktober 1973
• Details: Rentner Georg G. bringt in Detmold-Augustdorf seine 72 Jahre alte Frau Helene zur Bushaltestelle; Rentnerin will Tochter etwas außerhalb von Gütersloh spontan besuchen; viel Winken am Bus; Aussteigen am Stadt­rand von Gütersloh; Helene läuft erst in Feldweg hinein, kehrt dann aber wieder um und wechselt Straßenseite, um Autofahrer in weißem Opel Kadett anzusprechen, der sie eventuell herbeigerufen hatte; dann wieder zum Feldweg; lange Wegstrecke; zwei Schüler mit Fahrrad auf Feldweg unterwegs; müssen sich an Fiat 128 mit schwarzem Kennzeichen vorbeiquetschen, in dem ein Mann und eine Frau zugange sind; Georg vermisst Helene nach drei Tagen; mit Tochter bei der Polizei; hat schon bei allen Krankenhäusern angerufen; Vermisstenanzeige; wieder die zwei Schüler mit Fahrrad auf Feldweg unterwegs; suche nach Brombeeren; finden Tragetasche mit Damenpantoffeln, Nachthemd, Damenhandtasche und dann die Leiche; Sexualdelikt; Brille des Opfers fehlt; Herrenarmbanduhr am Tatort bei Ede im Studio; billiges DDR-Fabrikat; in großer Stückzahl über Versandhandel im Westen verkauft, aber einzigartig da nachträglich angebrachtes Nylon-Armband mit Klemmverschluss; Fiat mit schwarzem Kennzeichen könnte ziviles Fahrzeug eines britischen Militärangehörigen gewesen sein oder aus den Niederlanden stammen.
• Zitat: „Die beiden Jungen werden an diesem Tag keine Brombeeren mehr suchen, denn sie finden plötzlich eine Tragetasche mit ein paar Damenpantoffeln und einem Nachthemd. Dann eine Damenhandtasche und schließlich entdecken sie das Opfer eines scheußlichen Verbrechens.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
• Sprecher: Wolfgang Grönebaum
• Darsteller: Gustl Datz, Thomas Eggert, Stefanie Grossmann, Hermann Hartmann, Jürgen Kraft, Olaf Ploetz, Robert Seidl (auch Robert Seidel)
• Belohnung: insgesamt 4.000 DM
• Bewertung: ***
• Status: ungeklärt

Einbruchserie während Trauerfeiern ("Ungebetener Trauergast")

Inhalt

• Dienststelle: SB Wien
• Kommissar im Studio: Polizeikommissär Dr. Schödel
• Details: Täter mit besonderer Masche; interessiert sich für Traueranzeigen in druckfrischen Zeitungen; Einbruch während Trauerfeier; Beute rund 310.000 öS; weiterer Einbruch in anderes Haus, auch im 13. Wiener Bezirk; Täter verletzt sich an eingeschlagener Scheibe; Hausherrin kommt Nach Hause und überrascht Einbrecher; im Garten findet die Polizei "a Platiksackerl" mit zwei rechten Gummihandschuhen, französisches Fabrikat. Rostfreier Fleischklopfer aus Schweden, Schraubenzieher aus DDR-Produktion. Beute: Schwarzer Breitschwanz-Persianer Mantel Größe 44.
• Zitat: „Und während zahlreiche Verwandte und Freunde von dem Verstorbenen Abschied nehmen, hat sich der Unbekannte in das Haus in dem die Witwe wohnt eingeschlichen. Ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen bricht er die Tür auf. Denn er geht davon aus, dass auch die anderen Hausbewohner an der Beerdigung teilnehmen.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
• Sprecher: Wolfgang Grönebaum
• Darsteller: Kurt Liederer, Helmut Nymec, Anette Roland, Alfred Traxler (auch Fred Traxler), Luscha Wendt
• Belohnung: 7.000 Schilling
• Bewertung: **
• Status: geklärt

Nachspiel

Peter Nidetzky gibt in der Folgesendung bekannt, dass der Täter identifiziert und verhaftet werden konnte.

Einbruch in Schloss Preysing

Inhalt

• Dienststelle: Kripo Passau
• Kommissar im Studio: Oberinspektor Vikari
• Details: Rathsmannsdorf in Niederbayern; alte Schlossherrin gelegentlich alleine; viele Lichter einschalten; Sohn oft unterwegs und kommt nur unregelmäßig nach Hause; Abendessen, dann Buch lesen; Schlossherrin geht früh ins Bett; hört Geräusche und wacht auf; versucht Polizei zu rufen; wird von Einbrechern überwältigt und an Stuhl gefesselt; Opfer kann sich befreien und will heimlich abhauen; wird aber von Täter erneut an Stuhl gefesselt und jetzt zusätzlich geknebelt; Wert der Beute ca. 200.000 DM; Seemannsknoten (Rundtörn mit zwei halben Schlägen) am Nylonseil, mit dem die Beute im Wert von ca. 200.000 DM abgeseilt wurde; Opfer konnte sich mehrere Stunden später befreien und die Polizei rufen.
• Tatverdächtig: drei unbekannte Männer
• Zitat: „Nachdem die Gräfin zu Abend gegessen hat, verbringt sie die nächsten Stunden mit der Lektüre eines Buches“. (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
• Sprecher: Wolfgang Grönebaum
• Darsteller: Hannes Schmidt, Thea Thiele
• Besonderheiten: Bei den Tätern könnte eine Frau dabei gewesen sein; Oberinspektor Vikari zeigt in der Nachbesprechung noch einmal den sogenannten Seemannsknoten "Rundtörn mit zwei halben Schlägen".
• Belohnung: insgesamt 4.000 DM
• Bewertung: *
• Status: ungeklärt

Die Studiofälle der Sendung:

• SF 1: Aufnahmestudio Zürich - Fahndung nach Wertpapierfälscher René L., Kassa-Obligationen, Direktor bei Atlasbank trotz krimineller Karriere, Stirnwechselglatze=Geheimratsecken.

Geklärt: Der Gesuchte wurde in Bangkok selbst Opfer eines Raubüberfalls und dabei schwer verletzt. Er hielt sich bereits seit Ende März 1974 in Thailand auf. Klärung in der Folgesendung.

• SF 2: Kripo München: Fahndung nach drei Räubern Gerhard Li., Ludwig Lu., und Siegfried S., Berufsverbrecher, Unterschiedliche Straftaten, gemeinsam unterwegs

Teilweise geklärt: Gerhard Li. und Ludwig Lu. wurden in Mexico festgenommen. Klärung in der Folgesendung.

• SF 3: Kripo Frankfurt: Suche nach Eigentümer eines Wandteppichs, Diebesgut, letzter Zar und Familie als Motiv, angeblich nur drei gleiche Teppiche geknüpft.

Geklärt: Die Herkunft des Teppichs wurde noch am Abend der letzten Sendung geklärt und der Staatsanwaltschaft Frankfurt gelang es mit diesen Beweisen in der Hand, einen großen Diebes- und Hehlerring zu zerschlagen.

• SF 4: Kripo Köln: Fahndung nach Bahri D. wegen Raubüberfall und zweifachem Mordversuch, Türke schon einmal in Deutschland verurteilt und anschließend in die Türkei abgeschoben, könnte mit Falschnamen erneut eingereist sein, Gesuchter ist mit großer Wahrscheinlichkeit bewaffnet, hat schon oft rücksichtslos von der Schusswaffe Gebrauch gemacht und spricht sehr gut deutsch, Belohnung 3.000 DM.

XY gelöst - der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:

• SF 2 der vorherigen Sendung: Der wegen Veruntreuung gesuchte mutmaßliche Betrüger Karl J. wurde zwar vereinzelt in Österreich gesehen, er ist aber noch flüchtig.
• SF 1 der Sendung vom 25.01.1974: Die nach Dreifachmord an der Zollstation in Oberriet gesuchten Carlo G. und Sergio B. wurden unabhängig von der Sendung festgenommen. Sein Bruder Carlo B. ist noch flüchtig und benutzt wahrscheinlich Falschnamen. - Endgültige Klärung und Festnahme von Carlo B. in der Sendung vom 16.08.1974.
• FF 3 der Sendung vom 14.12.1973: Die gesuchten unbekannten Männer "Willi" und "Jimmi", die aus Wangen im Allgäu eine Postkarte geschrieben hatten, sitzen wegen anderer Straftaten bereits im Gefängnis. Die Kapo Zürich will sie in Deutschland Vernehmen.

XY gelöst

• FF 1 der vorherigen Sendung: Drei Männer wurden nach dem Mord in den Delmenwiesen an Dietrich L. festgenommen. Einer verübt nach seinem Geständnis Selbstmord.

• SF 6 der vorherigen Sendung: Die von der Staatsanwaltschaft Münster gesuchte Betrügerin Katharina K. wurde in Diepholz bei Bremen festgenommen.

• FF 1 der Sendung vom 25.01.1974: Über die Klärung des Banküberfalls vom Oktober 1973 in Osnabrück, mit einem Renault R 10 Major als eines der Fluchtfahrzeuge, wird im Zusammenhang mit einem weiteren Banküberfall in Hamburg berichtet. Ede erwähnt Beweise der Kripo, dass beide Überfälle von den selben Tätern verübt wurden, zwei Festnahmen. Einer der Täter, der vermutlich das Geld noch in seinem Besitz hat und von Ede als „der wichtigste Mann“ bezeichnet wird, ist noch flüchtig, Fahndung nach Helmut L. Drei Jahre Später wurde er schließlich in Hamburg "wegen Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung in Tateinheit mit Urkundenfälschung, Betrug und Begünstigung" zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.
  
  Vier Jahre für D.-Komplizen - Hamburger Abendblatt vom 29. April 1977

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

Filmfälle:

• FF 1: Sexualmord an Helene G.; Kommissar Busch von der Kripo Bielefeld berichtet von rund drei Duzend Hinweisen im Aufnahmestudio und seiner Dienststelle; zum Teil deckungsgleich mit bisherigen Kenntnissen der Polizei; Uhrarmband wird in bestimmten Kaufhäusern in England verkauft und ist oft bei britischen Soldaten und ihren Familienangehörigen zu finden, weitere Hinweise werden zur Zeit noch überprüft.

• FF 2: Ein äußerst konkreter Hinweis zur Einbruchserie in Österreich während Trauerfeiern wird zur Zeit überprüft; der Anrufer konnte so gute Angaben machen, dass es vielleicht hier zu einem schnellen Erfolg kommen könnte.

• FF 3: Oberinspektor Vikari von der Kripo Passau erwähnt ca. 60 Hinweise zum Einbruch im Schloss; die meisten zu dem bei der Tat verwendeten Seil, das von ihm noch einmal gezeigt wird; es scheint aus Beständen der Bundeswehr zu stammen und wird bei Fahrten auf dem Wasser bei der Befestigung von Booten verwendet; das schwarze Iosband wurde nachträglich an das Seil geklebt; ein anonymer Anrufer aus dem Rheinland behauptete, im Besitz der gesamten Beute zu sein und will erst wieder bei der Polizei melden, wenn die Belohnung erhöht wird; Oberinspektor Vikari weist ausdrücklich darauf hin, das die Belohnung ausdrücklich nur auf die Ergreifung der Täter ausgesetzt ist, er erwähnt außerdem, dass auch eine Belohnung durch die Versicherung des geschädigten Grafen bei Wiederbeschaffung der Beute von bis zu 20.000 DM ausgesetzt ist; dafür müsse der Mann aus dem Rheinland sich aber noch einmal melden.

• FF 1 der Sendung vom 25.01.1974: Kaum Hinweise zum im Rückblick der Hauptsendung erneut gesuchten Bankräuber Helmut L.

Studiofälle:

• SF 1: Zahlreiche Hinweise zu René L. in der Schweiz; auch zwei Zuschauer aus Deutschland haben sich gemeldet, die mit dem mutmaßlichen Wertpapierfälscher in geschäftlicher Verbindung standen; ein möglicher weiterer Falschname, in Deutschland erwähnt, ist in der Schweiz zwar nicht bekannt, aber die Hinweise aus Deutschland haben die Ermittlungen doch ein Stück weitergebracht, die Überprüfungen laufen noch.

• SF 2: In der Fahndung nach den drei Räubern Gerhard Li., Ludwig Lu., und Siegfried S., laufen einige Überprüfungen; Hinweise auf möglichen Aufenthaltsort von Gerhard Li. in Süddeutschland; er ist Hobbytaucher und bevorzugt Gebiete mit guten Tauchsport-Möglichkeiten.

• SF 3: Kripo Frankfurt: Bereits eine halbe Stunde nach Ende der Hauptsendung ist die Herkunft des Teppichs geklärt; er wurde Weihnachten1972 aus einem Geschäft im Saarland gestohlen; die Staatsanwaltschaft Frankfurt, für die Staatsanwalt Schomberg bei Ede im Studio ist, gelang es mit diesen Beweisen in der Hand, einen großen Diebes- und Hehlerring zu zerschlagen.

• SF 4: Zwei sehr Konkrete Überprüfungen laufen zur Zeit im Fall Bahri D., der wegen Raubüberfall und zweifachem Mordversuch gesucht wird.

• SF 1 der Sendung vom 25.01.1974: Den nach dem Dreifachmord an der Zollstation in Oberriet gesuchten Carlo B. will ein XY-Zuschauer in der Schweiz gesehen haben.

Bemerkungen

• Gute trockene Wolfgang-Texte in Filmfall 2.
• Oberinspektor Vikari (Filmfall 3) kaut anscheinend auf einem Kaugummi.
• Tonstörungen während der Sendung.
• Auffallend kurze Sendung.
• Weitere Darsteller Natalie Oppenheimer, Johann Christof Wehrs

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