Sendung vom 10.05.1974
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Sendung Nr. 66 | Moderation: Eduard Zimmermann |
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Filmfälle
Mord an Wachmann Fritz R. ("Mord in der Schnapsfabrik")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Viernheim
- Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Gröpel?
- Tattag: Donnerstag, 25. Oktober 1973
- Details: Mittwochs Werksverkauf in Viernheimer Spirituosenfabrik; 936 DM in der Kasse; nachts kommt Rentner Fritz R. als Wachmann; gewissenhaft, dreht öfters Runden als Vorschrift verlangt; fühlt sich in menschenleeren Hallen nicht mehr wohl und will sich in fünf Tagen endgültig zur Ruhe setzen; um 0:50 Uhr letztes Mal Schlüsseldrehen im Wächterkontrollsystem; Brote für Pause schon bereitgelegt; möglicherweise Geräusch bringt Fritz dazu, noch einmal rauszugehen; Einbrecher schlägt ihn zusammen; Hilfeschreie; Täter schleift bewusstloses Opfer in Toilettenvorraum; nimmt Revolver und Brieftasche an sich; knackt dann zwei Zigarettenautomaten mit ungewöhnlichem Werkzeug, einem Spleißnagel; findet Kasse von Werksverkauf; flieht mit Gesamtbeute von ca. 1.500 DM; Wachmann stirbt in der Nacht. Ermittler finden Spleißnagel und Abdruck von halbhohem Motorradstiefel; Lautsprecherdurchsage der Polizei in den Straßen; Passanten hören gebannt zu; Spleißnagel wird in Vitrine im Viernheimer Rathaus ausgestellt, aber keine brauchbaren Hinweise; wenige Tage später wirft Unbekannter (Täter?) Fritz R.s Personalausweis und Führerschein in dessen Briefkasten, wo sie von der Witwe gefunden werden.
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Zitate: (Beim Mitarbeiterverkauf) "So Frau Weber, und sie kriege drei Flasche Whiskey? Gibt´s e Feier bei ihne?" - "Ja, aber nur ne ganz kleine!"
- Darsteller: Michel Jacot, Eugen Morlock
- Bewertung: **
- Belohnung: insgesamt 10.000 DM
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Banküberfall ("Edes Höllenmaschine")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Tecklenburg
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Friedrich
- Details: 29. Mai 1972: Leiter der Kreissparkasse Mettingen erscheint wie immer pünktlich um 7:30 Uhr in der Schalterhalle; bemerkt bei Rundgang Schlamm- und Wasserlachen im Keller; informiert Kriminalpolizei; gemeinsames Öffnen des Tresorraums; Panzerschrank, Nachttresor und viele Kundenschließfächer aufgebrochen und leergeräumt; 50 cm dicke Betonwand mit "Höllenmaschine" überwunden: 11 Löcher mit je 10 cm Durchmesser ringförmig ausgebohrt, Bohrkerne herausgezogen und dann großen Mittelkern herausgehoben; 156.000 DM aus Haupttresor, 10.000 DM aus Nachttresor und Wertgegenstände im Wert von über 200.000 DM aus Schließfächern geklaut; Ermittlungen deuten auf Diamantkernbohrgerät hin; Kripo-Beamte lassen sich Gerät bei Fachfirma vorführen; relativ leise; Täter müssen Spezialkenntnisse haben (Motor überhitzt leicht, Bohrkrone verkantet gerne; spezifische Bohrer für jeweilige Wandmaterialien); 110 mm Bohrdurchmesser außen laut Fachmann völlig ungewöhnlich, spricht für Spezialanfertigung; Sparkasse Bad Driburg: Mitarbeiter beklagen sich über kalte Räume; Hausmeister findet Heizung im Keller abgeschaltet, entdeckt Staubspuren an der Wand, die er sich nicht erklären kann; entdeckt hinter Warnschild drei Bohrlöcher, ein Kellerfenster ist so präpariert, dass es jederzeit von außen geöffnet werden kann; Ermittler sind sich sicher, dass Diebe hier Vorbereitungsarbeiten für neuen "Bruch" getroffen haben; observieren Bank; nach sechs Tagen kommen Einbrecher und transportieren schwere Geräteteile durchs Kellerfenster; Zugriff im Heizungskeller; Ermittler können ihnen aber die Tat in Mettingen nicht nachweisen
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Klaus Jaegel, Dieter Janke, Helmut Kircher, Werner Langanke, Karl-Heinz Thomas, Michael von Rospatt
- Besonderheiten: Edes Lob der Maschine als „ ... ein Paradestück kriminellen Erfindergeistes“ - er warnt potenzielle Nachahmer aber, dass man „ ... natürlich die technischen Finessen, die das Funktionieren der Maschine erst möglich machen, nicht gezeigt“ habe und man beim Versuch, die nächste Bank zu knacken Schiffbruch erleiden würde. Seine Schlussbemerkung dazu: „Also, wenn sie unbedingt Geld brauchen, dann versuchen sie es lieber, dass die Bank ihnen was borgt. So viel zu diesem Fall.“
- Belohnung: wird nicht erwähnt
- Bewertung: ***
- Status: geklärt
Nachspiel
In der Folgesendung verkündet Zimmermann die Aufklärung des Falls. Der Beginn der Sendung wird sogar eingeblendet.
Mord an einem Unbekannten ("Kohlplattenmord")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Ludwigshafen
- Beamter im Studio: Kriminalhauptmeister Tiri?
- Details: "Kohlplatte"; Pferde; Rentner findet Pfeife und Tabaksbeutel; Junge findet Beine im Unterholz; Zeugen sehen zwei komische Typen mit Sack; Initialen auf Feuerzeug
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Sebastian Barthelmes, Helmut Gentsch, Kai Kraus, Siegfried Kristen, Nikolaus Schilling, Klaus Wübben, Günther Ziessler
- Belohnung: 3.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Aufnahmestudio Zürich/Interpol: Fahndung nach Betrüger Berek L., Vorwurf: Großes Betrugsmanöver in Genf, Schaden 95.000 CHF, Vier Jahre zuvor schon mal Fahndung bei XY, international tätig – CH, D, GB
- SF 2: Aufnahmestudio Wien: Fahndung nach Betrüger Werner S., Unterschlagungen von Waren aller Art vom Autoreifen bis Ladeneinrichtung, widerrechtlich an sich gebracht und verkauft. Gesamtschaden mehr als 1 Mio. Schilling.
- SF 3: Kripo Mühldorf/Inn: Fahndung nach mutmaßlichem Mörder Heinrich W., Opfer: 58-jährige Britin, Täter lernt Opfer kennen und bestiehlt es.
Geklärt: Der Gesuchte konnte in Hamburg verhaftet werden. Er wohnte unter falschem Namen in einem Hotel. Klärung in der Folgesendung.
- SF 4: LKA Bayern: Fahndung nach angeblichem Finanzierungsberater Peter B., Gehobene Wirtschaftskriminalität, große Geldbeträge mit gefälschten Aktien, ungedeckten Schecks und faulen Wechseln, Unzucht mit Kindern.
Geklärt: Der Gesuchte konnte in Paris verhaftet werden. Aufklärung in der Sendung vom 11.10.1974.
- SF 5: Kripo Kassel: Identifikation einer unbekannten Leiche, Toter trug im Sommer Wintermantel und Schnürstiefel, möglicherweise als Ausstellungsbesucher der "Dokumenta" nach Kassel, aufwändige Oberkiefer-Teilprothese.
- SF 6: Polizeidirektion Freiburg: Fahndung nach Verbrecher Wilhelm H., erst Autodieb, dann Raubüberfälle auf Banken und Post, jetzt Vorwurf Mordversuch, wechselt oft sein Aussehen, Spitzname "Däller", fährt meistens BMW.
XY gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- SF 2 der vorherigen Sendung: Zwei der drei von der Kripo München wegen eines Raubüberfalls auf einen Geldtransporter gesuchten Männer, Gerhard Li. und Ludwig Lu., wurden nach langer Jagt in Mexico-City gefasst. Die Kripo hat aber noch einige offene fragen und interessiert sich u.a. dafür, wo sich die beiden Männer in den letzten zwei Jahren aufgehalten haben. Die beiden Räuber und Berufsverbrecher könnten auch an einem Millionenraub beteiligt gewesen sein. Über den dritten gesuchten Berufsverbrecher Siegfried S., der mit den Festgenommenen gemeinsam unterwegs war, sagt Ede nichts.
- SF 3 der Sendung vom 14.12.1973: In der Fahndung nach dem mutmaßlichem Mörder Mansur K., der seine 76-jährige Vermieterin umbracht haben soll, gibt es sichere Anhaltspunkte, dass er sich noch in Deutschland aufhält. Er wurde zuletzt im Germersheim in der Pfalz gesehen und könnte dann nach Mosbach/Baden bzw. in den Raum Kempten/Allgäu weitergereist sein um dort bei Türkischen Landsleuten Unterschlupf zu finden. Ein Fahndungsfoto von ihm wird erneut gezeigt und Ede erklärt, dass der Gesuchte die Haare jetzt kürzer trägt als auf dem Foto.
XY gelöst
- FF 2 der vorherigen Sendung: Im Fall der Einbruchserie in Wien während Beerdigungen zeigt Peter noch einmal den sichergestellten rostfreien schwedischen Fleischklopfer und berichtet, dass mit Hilfe der Zuschauerhinweise der unbekannte Einbrecher identifiziert und verhaftet werden konnte. Er hat bereits ein Teilgeständnis abgelegt.
- SF 1 der vorherigen Sendung: René L., dem vorgeworfen wird, Kassa-Obligationen gefälscht und anschließend verkauft zu haben, hielt sich bereits seit Ende März 1974 in Thailand auf, wurde in Bangkok selbst Opfer eines Raubüberfalls und dabei schwer verletzt.
- SF 3 der vorherigen Sendung: Die Herkunft eines Wandteppichs mit der Zarenfamilie als Motiv wurde noch am Abend der letzten Sendung geklärt und die Staatsanwaltschaft Frankfurt konnte mit diesen entscheidenden Beweisen einen großen Diebes- und Hehlerring zerschlagen.
- SF 2 der Sendung vom 08.03.1974: Der im Zusammenhang mit großen Betrügereien gesuchte Karl J. konnte in Salzburg festgenommen werden. Dort hatte er unter falschem Namen gelebt.
Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)
Filmfälle:
- FF 1: Mord an Fritz R.; Hinweis, dass ein Spleißnagel nicht nur bei Matrosen und Seilern, sondern auch bei Segelfliegern, beim Zirkus und im Theater Verwendung findet. Ein solcher Spleißnagel soll einem Hinweisgeber entwendet worden sein, der einem Mann bei einer Autopanne auf der Straße geholfen hatte. Der Hinweis muss aber noch überprüft werden und es kann noch nichts konkretes gesagt werden. Weiterer Hinweis, dass es in Italien üblich sei, dass Täter ihrem Opfer geraubte Papiere, aus einem Aberglauben heraus, wieder zurückgeben würden.
- FF 2: Banküberfälle; Zahlreiche, zum Teil auch recht interessante Hinweise zur Herstellung des Diamant-Kernbohrers ("Edes Höllenmaschine"). Auch auf mögliche Teile-Lieferung wird hingewiesen. Hinweise auch zu den beiden auf frischer Tat festgenommenen Hermann H. und Horst T.
- FF 3: Unbekannter Toter; Einer der zahlreichen Hinweise könnte zur Identifizierung führen. Ein Mann wurde mit einem Feuerzeug mit den Initialen "MV" in einer Gaststätte gesehen. Der Hinweisgeber hat den Mann sogar angesprochen weil die Initialen "MV" ihn an eine Firma erinnerten.
Studiofälle:
- SF 1: Fahndung nach Berek L.; Zu dem wegen Vermögensdelikten Gesuchten kam die meisten Meldungen in Zürich. Wo er sich in jüngster Zeit aufgehalten hat ist aber weiterhin unbekannt.
- SF 2: Fahndung nach Betrüger Werner S.; Kaum Hinweise in Wien und von ihm fehlt so gut wie jede Spur. Vermutlich ist er nicht mehr in Österreich.
- SF 3: Fahndung nach Heinrich W.; Es laufen interessante Überprüfungen. Der unter unter Mordverdacht Gesuchte soll weiter als Heiratsschwindler unterwegs sein und über einen Berliner Briefclub versuchen, Frauenkontakte zu bekommen. Ede meint, dass es sich bei dem Tod der 58-jährigen Britin im Landkreis Mühldorf „ … wenn man es mal etwas abstrakt sagen will …“ um so etwas wie einen Unfall handeln könnte.
- SF 4: Fahndung nach Peter B.; Angeblicher Finanzberater und Millionenbetrüger ist weiter aktiv und hat mit seiner bekannten Masche in Deutschland und Österreich versucht, wertlose Pfandbriefe zu verkaufen. Konkrete Überprüfungen gibt es in einigen Städten. Viele Anrufe im Wiener Aufnahmestudio, darunter Hotelportiers und Polizisten, lassen mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen, dass sich der Gesuchte noch in Österreich aufhält. Bis vor kurzem soll er in einem Hotel in Innsbruck als Urlaubsgast gewohnt haben. Er soll auch in Wien gesehen worden sein. Eventuell ist er in einem Mercedes mit Wiener Kennzeichen unterwegs und weitere Hinweise müssen noch überprüft werden.
- SF 5: wird nicht erwähnt
- SF 6: Fahndung nach Wilhelm H.; auch hier laufen Überprüfungen. Er soll zur Zeit das LU-Kennzeichen für Ludwigshafen benutzen.
Bemerkungen
- Am Anfang sieht man Ede mit einer "Höllenmaschine" neben sich.
- Vor Filmfall 2 sagt Ede "Aufnahmebüros". Nach dem Film seine Warnung an mögliche Bankräuber.
- Peter Hohls rundes Gesicht.
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