Sendung vom 25.09.1998
Sendung Nr. 309 | Moderation: Butz Peters |
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Sendung Nr. 309 |
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Filmfälle
Mord an Roland G. ("Tödliche Schüsse im Auto")
Inhalt
- Dienststelle: Kantonspolizei Zürich
- Beamter im Studio: Feldwebel Hansjörg Muggli
- Tattag: 16. März 1998, kurz nach 22:00 Uhr
- Tatort: Zollikon, Bergstrasse
- Details: Unternehmensberater lebt seine Homosexualität offen aus; Kontakte zum Straßenstrich; hat zwei Handys; Zeugin mit Hund sieht Täter um 22:00 Uhr an Tankstelle; Täter wird von Roland G. abgeholt; Hilferufe; Autofahrer als Zeuge, wie Unternehmensberater während Autofahrt erschossen wird; verständigt sofort Notarzt und Polizei; der Täter flieht mit dem Wagen des Opfers; Wagen wird später noch mehrfach gesehen; versperrt eine Stunde nach der Tat im ca. 58 km entfernten Weesen am Walensee eine Einfahrt; Täter scheint in Näfels in einer Seitenstraße etwas zu suchen; von Zivilstreife in Brunnen am Vierwaldstätter See fast erwischt; mit fast 200 km/h durch den Ort Flüelen; Täter baut einen Unfall und kann unerkannt entfliehen; spielende Kinder finden am nächsten Tag in der Nähe der Unfallstelle die helle Hose des Täters mit zwei Telefonkarten und Zettel mit Telefonnummer aus dem Notizblock vom Opfer.
- Tatverdächtig: ein unbekannter Mann
- Zitate: „Was nur engste Freunde wissen: Das Bild des strahlenden Erfolgsmenschen ist nur eine Seite seines Lebens. Die andere Seite hält er geheim.“ (Sprechertext Ulf Söhmisch) / „So ein Trottel! Wie kann man nur so parken?“ - „Typisch. Immer die mit ihren Bonzenautos. Tun so, als würde die Straße ihnen gehören“. - „Ja, aber nicht mit mir!“ (Autofahrer in Weesen, denen das Fluchtauto die Einfahrt versperrt)
- Musik: "Beautiful Night" (Paul McCartney)
- Darstellerin: Monika Wild
- Besonderheiten: Ulf Söhmisch ist der Sprecher
- Belohnung: 17.000 SFR
- Bewertung: ***
- Status: geklärt
Nachspiel
Über die Klärung berichtet Stephan Schifferer in der Spätsendung der Sendung vom 19.01.2001. Die Polizei nahm im Dezember 2000 einen jungen Mann wegen einer anderen Straftat fest. Dabei fiel einem Kripobeamten die Ähnlichkeit des Festgenommenen mit dem damals gezeigten Phantombild auf. Als er auf den Mord an Roland G. angesprochen wurde, legte er überraschend ein Geständnis ab.
Bei der von Stephan erwähnten anderen, dem Täter zur Last gelegten Straftat handelte es um eine Vergewaltigung einer Prostituierten, die der junge Mann zwar bestreitet, für die er aber trotzdem schuldig gesprochen wurde und der Frau 12.000 Franken Entschädigung bezahlen muss. Der Täter wurde wegen des Mordes an Roland G., versuchten Raubes, unrechtmässiger Aneignung, Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Störung des öffentlichen Verkehrs zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Außerdem ordnete das Gericht eine, den Strafvollzug begleitende, ambulante Psychotherapie an.
Die erste Strafkammer des Zürcher Obergerichtes bestätigte damit im September 2003 weitgehend ein Urteil der Vorinstanz zwei Wochen zuvor. Das Gericht sah nur von einer Verurteilung wegen versuchter Freiheitsberaubung ab. Stattdessen kam noch der Straftatbestand der unrechtmässigen Aneignung hinzu, weil der Täter nach dem Mord dem Opfer noch 500 Franken aus dem Geldbeutel gestohlen hatte. Das Zürcher Obergericht ging beim Motiv für den Mord von einer Mischung aus Rache wegen einer unsittlichen Berührung, Hass, Frustration und Sicherstellung der Flucht aus.
Siehe auch:
- Aktenzeichen XY Retro 97: Schüsse im Auto – Beitrag aus der ZDF-Sendung "hallo deutschland" vom 24.10.2023
- 15 Jahre Zuchthaus für Mord in Zollikon – Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung vom 11.09.2003
- Tötungsdelikt von Zollikon geklärt – Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung vom 19.01.2001
Überfall auf Tankstelle und Supermarkt ("Nikolaus-Räuber")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Schwabach
- Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Hans Gugu
- Tatzeit: 9. Dezember 1997, gegen 18:09 Uhr
- Tatort: Schwabach bei Nürnberg
- Details: Täter hat zuvor als Nikolaus verkleidet Tankstelle in Aschaffenburg überfallen; sehr schießwütig und gilt als gefährlich; Feuert mit blonder Perücke und maskiert in Schwabach mit Kalaschnikow AK 47 auf Supermarktfenster, dann Überfall; Zeuge alarmiert Polizei; Filialleiter mit Täter zum Tresor; Verkäuferin steht unter Schock und folgt; Beute im Supermarkt mehrere 10.000 DM; Flucht mit Hindernissen; wird um 19.15 Uhr 100 km vom Tatort entfernt in Unterschneidheim-Zöbingen im Ostalbkreis im Fluchtwagen geblitzt; schießt auf den Blitzer und zerstört erfolgreich den Film.
- Tatverdächtig: ein unbekannter Mann, der am 28. Januar 1998 einen weiteren Überfall auf ein Schnellrestaurant verübt hat.
- Zitat: „Immer auf die letzte Minute.“ (genervte Kassiererin)
- Sprecher: Michael Brennicke
- Musik: "Window Shopping" (Frank Simmerlein & Thomas Bauer)
- Darstellerin: Isolde Muth
- Belohnung: 6.000 DM
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Raubüberfall auf alte Dame ("HILFE! + ICH TOT.")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Fürstenfeldbruck
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Josef Heggmeier
- Tatzeit: 2. April 1997, gegen 23:00 Uhr
- Tatort: Tutzing am Starnberger See
- Details: alte Frau lebt nach dem Tod ihres Mannes alleine am Starnberger See; nächtlicher Einbruch ins Haus; Opfer wird mit Handschellen ans Waschbecken gefesselt; Nachbarn haben für Notfälle einen Haustürschlüssel der alten Frau; sind müde, schon im Bett und bekommen vom Überfall nichts mit; Täter bleibt sehr lange; nimmt Geld erst an sich, wirft es dann wieder weg; wird sieben Stunden später von einem Komplizen abgeholt; Nachbarn haben alte Frau fast zwei Tage telefonisch nicht mehr erreicht und machen sich Sorgen; kommen mit "Notfallschlüssel" ins Haus und entdecken das Opfer; Reisepass mit der Aufschrift "HILFE! + ICH TOT" wurde später in einem Briefkasten in München gefunden.
- Tatverdächtig: ein unbekannter Mann
- Zitate: „Vielleicht gehe ich zu ihr rüber. Sie mag ja meine eingelegten Gurken so gerne.“ (Nachbarin des Opfers zu ihrem Mann) / „Würden Sie mit ihrer Mutter so umgehen?“ (Opfer zum Täter)
- Sprecherin: Isolde Thümmler
- Darsteller: Denis Burgazliev, Elfi Helfrich, Helga Schütz-Holzhey
- Belohnung: 2.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: geklärt
Nachspiel
Ein österreichischer Beamter erkannte Parallelen zu einem Fall, den er selbst bearbeitete. Auch dort wurde eine alte Dame von einem Mann überfallen und beraubt, der zum Zeitpunkt der Ausstrahlung der Sendung bereits in Haft saß. Darüber berichten Sabine Zimmermann und Butz Peters am Anfang der Sendung vom 11.06.1999. Auch das XY-Buch von Stefan Ummenhofer und Michael Thaidigsmann "Aktenzeichen XY ...ungelöst - Kriminalität, Kontroverse, Kult" geht auf Seite 240 auf die Klärung des Falles ein.
Die Studiofälle der Sendung
- SF 1: Interpol Wien - Fahndung nach Kurt St. wegen zahlreicher Versicherungsbetrügereien. Belohnung: 15.000 Schilling
Geklärt: Der Gesuchte stellte sich auf Grund des hohen Fahndungsdrucks am 19. Oktober 1998 in der Nähe von Wien. Klärung in der Folgesendung.
- SF 2: Kripo Krefeld - Fahndung nach dem Kurden Serdar P. (33), gesucht wegen Körperverletzung an einem Polizisten bei einer Demonstration.
- SF 3: Kripo Hannover - Fahndung nach Rüdiger B. (39), er floh aus einem Krankenhaus während seiner Haftzeit. Zuvor wurde er wegen mehrfacher Vergewaltigung an Kindern, darunter an einer Neunjährigen, die ihm zuvor anvertraut wurde, verurteilt. Er drohte ihr, sich zu rächen, weil das Mädchen gegen ihn vor Gericht aussagte. Er nennt sich selbst "Peter Lustig".
- SF 4: Kripo Mönchengladbach - Fahndung nach Metin S. (44), er soll einen Gast in einem Lokal aus privaten Gründen zielgerichtet erschossen haben.
- SF 5: Interpol Wien - Fahndung nach einem unbekannten Betrüger ("Dr. Marxer"). Der Mann soll häufiger mit einer etwa 25-jährigen Frau auftreten. Bei einem Deal konnte ein "geheimes Foto" von dem Mann erstellt werden.
Teilweise geklärt: In der Sendung vom 15.01.1999 berichtet Peter Nidetzky davon, dass ein Polizeibeamter den Mann erkannte und Hinweise auf seine Identität liefern konnte. Es handelt sich um den Schweizer Anton O. Nach ihm wird nun gefahndet.
- SF 6: Kripo Karlsruhe - Fahndung nach dem entflohenen Sträfling Gerhard H. (49). Er wurde wegen Mordes an seiner Ehefrau und an seinem Sohn verhaftet, zu lebenslanger Haft verurteilt und saß in der JVA Bruchsal. Am Tag der Sendung um 14.45 Uhr ist er bei einem Ausgang in Begleitung in der Karlsruher Innenstadt geflüchtet.
Geklärt: In der Folgesendung wird berichtet, dass der Entflohene nach dem Hinweis einer XY-Zuschauerin nur wenige Stunden nach der Ausstrahlung in Karlsruhe erneut festgenommen werden konnte (weitere Quelle: Berliner Kurier vom 27. September 1998).
- SF 7: Kripo Nienburg - Fahndung nach einer Räuber-Bande, die im Verdacht steht, im gesamten Bundesgebiet Senioren in ihren Häusern überfallen zu haben. Dabei gingen die Räuber recht brutal vor. Butz zeigt verschiedene geraubte Gegenstände.
XY gelöst – der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen
- FF 3 der vorherigen Sendung Der Überfall auf ein Antiquitätengeschäft in Köln wird von Sabine aufgegriffen. Ein von der Kripo dringend gesuchter Mann, der das Fluchtfahrzeug in Haltungen gekauft hatte, meldete sich nach der Sendung und gab bereitwillig Auskunft. Es stellte sich heraus, dass er den Wagen nach dem Kauf gleich weiterverkauft und mit der Tat nichts zu tun hatte. Die Ermittlungen gehen auf Hochtouren weiter.
- SF 6 der vorherigen Sendung: Konrad Toenz greift ebenfalls einen Studiofall aus der letzten Sendung auf und berichtet von zahlreichen Hinweisen zu dem vierfachen Mord in Bern, bei dem der türkische Pächter eines Cafés und drei seiner Geschäftspartner erschossen wurden. Einige von den Tätern zurückgelassene Gegenstände werden erneut gezeigt, darunter eine auffällige Kalaschnikow "AK 74" mit angeschraubtem Schalldämpfer, eine hellgrüne Fischer- und Jägerweste und ein grauer Herrenmantel. Die Polizei erhofft sich dadurch entscheidende Hinweise.
XY gelöst
- SF 2 der vorherigen Sendung: Peter Nidetzky berichtet über die Festnahme des von Interpol Wien gesuchten Oskar Sch. Er ging am 01. September 1998 um 07.00 Uhr morgens in München Zivilfahndern der Polizei ins Netz. Oskar Sch. hatte dort zuletzt in einem Hotel unter falschem Namen als Hausmeister gearbeitet und war wegen des Verdachts der Erpressung, Zuhälterei und Nötigung gesucht worden.
Da der Mann, der den letztendlich entscheidenden Hinweis gab, sich nach der letzten Sendung anonym gemeldet hatte, gab es aber Schwierigkeiten bei der Belohnung. Nach der Festnahme von Oskar Sch. rief ein Mann bei der Polizei an, nannte seinen vollen Namen und behauptete, der anonyme Hinweisgeber gewesen zu sein. Dies muss jetzt natürlich noch überprüft werden, bevor die Belohnung ausbezahlt werden kann.
Bemerkungen
- Filmfall 1: Anderer Sprecher; es ist Ulf Söhmisch
- Filmfall 2: Butz-Einleitung zum "Nikolaus-Räuber".
- Studiofall 2 mit türkischen Untertiteln.
- Butz zum Abschied von Konrad Toenz nach 227 Sendungen: „Es geht um eine Veränderung in der Schweiz, die uns – und sicherlich auch Sie zu Hause – traurig macht... Schade, dass du gehst, Konny“.
- Konny Toenz stellt dann seinen Nachfolger Stephan Schifferer vor.
- Weitere Darsteller: Martin Baur, Marcus Burkhard, Harald Drews, Jochen Römer
Vorherige Sendung: Sendung vom 21.08.1998
Nächste Sendung: Sendung vom 23.10.1998
- 1998
- Aschaffenburg
- Bern BE
- Bruchsal
- Brunnen SZ
- Flüelen UR
- Fürstenfeldbruck (Kripo)
- Hannover
- Interpol (Österreich)
- Karlsruhe (Kripo)
- Karlsruhe
- Köln
- Krefeld (Kripo)
- Mönchengladbach (Kripo)
- München
- Näfels GL
- Nienburg/Weser (Kripo)
- Nürnberg
- Schwabach (Kripo)
- Schwabach
- Tutzing
- Unterschneidheim-Zöbingen
- Weesen SG
- Wien
- Zollikon ZH
- Zürich (Kapo)