Sendung vom 24.10.2018
Sendung Nr. 535 | Moderation: Rudi Cerne |
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Sendung Nr. 535 |
Moderation: Rudi Cerne |
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Filmfälle
Vergewaltigung am Neckar (Umweg mit fatalen Folgen)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Mannheim
- Beamtin im Studio: Kriminalhauptkommissarin Claudia Strickler
- Tatzeit: Nacht vom 24. auf den 25. September 2017, zwischen 0:00 und 0:30 Uhr (24. September war Tag der Bundestagswahl)
- Tatort: Mannheim-Neckarstadt West, Uferweg bei der Dammstraße (gegenüber Lutherkirche)
- Details: 28-jährige Studentin aus Indien; erst seit zwei Wochen in Deutschland; hat sich in Heimat von arrangierter Ehe befreit; kocht mit WG-Mitgliedern; trifft sich am Abend mit Kommilitonen; fährt mit diesen noch mit der Straßenbahn nach Hause; müssen sich jedoch an Haltestelle Carl-Benz-Straße trennen; bekommt, wegen fehlender Ortskenntnis, noch den restlichen Fußweg erklärt; verläuft sich dennoch; auch noch Akku des Handys leer; gegen Mitternacht zwei Männer zunächst unbemerkt auf der Dammstraße am Neckarufer hinter ihr; greifen Studentin an; auf einem Uferweg kommt es zu einer brutalen Vergewaltigung; Peiniger lassen aufgrund Anwesenheit eines/-r Spaziergänger/-in von ihr ab und fliehen; diese unbekannte Person wird nun gesucht; Geschädigte duscht sich im Schockzustand; erst am nächsten Morgen in der Universität fällt ihr Verhalten auf; Kommilitone kann sie überreden, zur Polizei zu gehen; dort wird Phantombild des Haupttäters erstellt; Frau leidet bis heute an Folgen der Tat
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Steffen Jung, Jana Kirchhoff, Marcel Kowalewski, Jasmin Mairhofer, Yasmin Ott, Julia Sophie Schabus, Gulsan Sheikh, Nicole Witte
- Belohnung: wird nicht erwähnt
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Überfall auf Autobahnraststätte (Überfahren nach Raub)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Bergisch Gladbach
- Beamtin im Studio: Kriminaloberkommissarin Alexandra Pütz
- Tatzeit: 11. Januar 2018; 06.20 Uhr
- Tatort: Raststätte Königsforst-Ost an der A3, nahe der Stadt Rösrath
- Details: Zwei Türken besitzen in Budapest kleine Logistikfirma; starten von dort aus lange Reise nach Dormagen; wollen dort einen LKW kaufen; führen dazu 3.000 Euro in bar mit sich; legen wegen Zeitdruck kaum Pausen ein, sondern wechseln sich nur ab; erreichen gegen 5 Uhr morgens Raststätte Königsforst-Ost; wählen gut beleuchteten Parkplatz; nehmen Tasche mit Geld mit in Raststätte; einer legt sich im Auto schlafen; zweiter legt sich nach Aufenthalt in Restaurant ebenfalls ins Auto; ein Mann klopft gegen 6:20 Uhr an Scheibe, um ihn auf etwas aufmerksam zu machen; zweiter Täter raubt währenddessen zwei Taschen und somit das Bargeld; beide Geschädigte beginnen jeweils einen Täter zu verfolgen; dabei zeigt ihnen ein bis heute unbekannter LKW-Fahrer die Fluchtrichtung; beide Räuber können jedoch in ihre Limousine, einen weißen Škoda Octavia II, einsteigen; überfahren bei Flucht eiskalt einen der beiden Geschädigten; wird glücklicherweise nur leicht verletzt und kann weiter reisen; Erstellung zweier Phantombilder der mutmaßlichen Täter mit Hilfe der Opfer
- Zitate: „Diesel, Diesel! Diesel, Diesel! / „Mann, willst du mich verarschen, oder was?“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Özaydin Akbaba, Daniela Jurgens, Anna Kaminski, Ulas Kilic
- Belohnung: 1.000 €
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Artikel zu dem Fall: "POL-RBK: Rösrath - Rücksichtsloser Raub auf Autobahnraststätte" - Quelle: Presseportal.de vom 11. Januar 2018.
Auf Parkplatz erschossen (Zur falschen Zeit am falschen Ort)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Köln
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Stefan von Borzyskowski
- Tatzeit: Donnerstag, 23. November 2017, in den frühen Abendstunden
- Tatort: Parkplatz Peringsmaar an der L361 bei Bedburg, nahe des gleichnamigen Naturschutzgebiets
- Details: Das Opfer, ein 45-Jähriger Elektriker aus Bergheim, versucht auf Parkplatz mit Musik abzuschalten; schläft des Öfteren dabei ein; dort schießen wohl auch zwielichtige Personen mit scharfer Munition; lebt sehr zurückgezogen bei seinen Eltern; besucht seinen Freund und dessen Sohn, sein Patenkind; wie diesem auffällt, hat er offenbar ein erhöhtes Schlafbedürfnis; betreut in Chemiewerk elektrische Anlagen; genießt am Donnerstag nach Feierabend um 16 Uhr noch die Ruhe in seinem Bürocontainer nach einem stressigen Arbeitstag; verlässt mit seinem Golf IV um 17:08 Uhr das Werk; fährt wieder auf Parkplatz; ist dort wohl wieder eingeschlafen; Schuss traf ihn im Kopf; als er zwei Stunden später noch nicht zuhause ist, machen sich Eltern Sorgen; können ihn aber nicht erreichen; erscheint auch am nächsten Tag bei der Arbeit nicht; wird erst am Morgen des Samstages bewusstlos in seinem Wagen gefunden; nach acht Monaten im Koma stirbt er; der Getötete erlangte nie mehr das Bewusstsein; nun werden Personen gesucht, die sich in der Vergangenheit auf dem Parkplatz aufhielten, darunter auch Fahrer ferngesteuerter Modellautos
- Sprecher: Michael Brennicke
- Musik: "Life Eternal" (Ghost)
- Darsteller: Curd Berger, Wowo Habdank, Erhard Hartmann, Diana Körner (als Mutter des Opfers), Roberto Martinez Martinez
- Belohnung: 6.500 € (1.500 € durch die Staatsanwaltschaft Köln und 5.000 € von privater Seite befristet bis zum 31. Juli 2019)
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Der XY-Preis
Inhalt
- Kandidatin: Anna B. aus Erkrath bei Düsseldorf
- Details: Kandidatin hält sich in Düsseldorfer Diskothek auf; sucht dort Toilette auf; hört Wimmern und Schreie; entdeckt verletzte Frau; ein Mann versucht diese zu vergewaltigen; Täter zeigt keine Reaktionen auf Eingreifen der Kandidatin; schlägt daraufhin mit Besenstiel auf diesen ein; es gelingt ihm, wegzurennen, woraufhin dieser die Flucht ergreift; Täter läuft noch in Diskothek gegen Türsteher und geht zu Boden; Mann hat einen Alkoholwert von 2,2 Promille und wird zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt
- Schauspieler: Michelange Maté
Nachspiel
Überfall auf Spielothek (Räuber mit Schlüssel)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Waldshut-Tiengen
- Beamtin im Studio: Kriminalhauptkommissarin Susanne Eberhardt
- Tatzeit: 22. November 2017, gegen 04:15 Uhr
- Tatort: Spielothek in Lottstetten
- Details: Mann ist für Abrechnung mehrerer Spielotheken im Bodenseeraum zuständig; trifft kurz vor Mitternacht in Spielothek ein; schließt um Mitternacht; Aufsichten rechnen Handkassen ab; eine Viertelstunde später verlassen alle außer ihm das Gebäude; um sich frei bewegen zu können, werden Teile des Alarmsystems abgeschaltet; beginnt mit großer Abrechnung, leert Automaten und bestückt sie mit Wechselgeld; gegen 04:15 Uhr betreten zwei maskierte Männer mit Pistolen die Spielhalle; sie verfügen dazu über einen der zahlreich vorhandenen Schlüssel unbekannter Herkunft; schauen sich im weitläufigen Gebäude nach Kollegen des Geschädigten um, der aber krank ist; haben nach wenigen Minuten alles Geld zusammmen und fliehen; lassen Opfer gefesselt zurück, kann dennoch Alarm auslösen; Kassierer kann aufgrund psychischer Belastung Job nicht mehr ausüben
- Sprecher: Michael Brennicke
- Zitat: „Mist! Ist kein Fehlalarm. Ruf die Polizei!“
- Darsteller: Hubertus Geller, Katja Hoffmann, Meikel Engelmann, Phillip Kramer
- Belohnung: 15.000 €
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Die Studiofälle der Sendung
- SF 1: Kripo Bremen – Fahndung nach Mehmet M.: Streit eskalierte; Mehmet M. schoss daraufhin Kontrahent nieder; Videos von Überwachskamera zeigen ihn auch mit Brille; gilt als sehr gefährlich
XY Update
- FF 2 der Sendung vom 06.10.2010: Nach dem Anschlag auf einen Rechtsanwalt in Frankfurt am Main wurde in Hamburg Anfang September ein Unternehmer festgenommen, der den Mordversuch beauftragt haben soll, da der Geschädigte gegen ihn einen Zivilprozess geführt hatte. Dennoch ist der Fall nicht geklärt, denn der Festgenommene macht bisher keine Angaben, und auch der Schütze konnte bisher noch nicht identifiziert werden. Deswegen wird auch nochmals das Phantombild dieses mutmaßlichen Täters gezeigt.
Update: Am 20. Dezember 2018 erhob die Staatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen den Unternehmer Alexander F. wegen versuchter Anstiftung zum Mord und vollendeter Anstiftung zur gefährlichen Köperverletzung. Der Unternehmer Alexander F. sitzt derweil weiterhin in Untersuchungshaft, eine erneute Haftbeschwerde wurde durch die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Frankfurt bei einem Haftprüfungstermin abgelehnt. Es ist darüber hinaus davon auszugehen, dass die Kammer die Anklage zulässt und 2019 der Prozess gegen den ehemaligen Unternehmer ansteht. Alexander F. bestreitet die Tat weiterhin. Er ließ über seine Anwälte mitteilen, dass er über die Abläufe in Großkanzleien bestens Bescheid wisse und somit gewusst hätte, dass ein neuer Anwalt im Falle eines Anschlags nachrücken werde und daher ein Anschlag wirkungslos wäre.
Am 17. Mai 2019 verlängerte das Oberlandesgericht Frankfurt die Untersuchungshaft und begründete diesen Schritt unter anderem mit einer erhöhten Fluchtgefahr des Angeklagten. Da der Angeklagte über Vermögen sowie Auslandskontakte besitzt, sei es möglich, dass sich der 49-Jährige, der vor 20 Jahren noch zu den 100 reichsten Deutschen gehört hatte, ins Ausland absetzt, um so seinem Prozess zu entgehen. Parallel dazu prüft die 22. Kammer des Landgerichts Frankfurt derzeit noch, ob sie die Anklage gegen den Erben des berühmten Kartografie-Verlags mit den ausklappbaren Stadtplänen zulässt. Experten und Insider rechnen mit einer zeitnahen Entscheidung zugunsten eines Prozesses und dass dieser noch im Spätsommer beginnen wird. So kam es dann auch und am 21. August 2019 startete schließlich der Prozess vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Frankfurt am Main. Am 09. Juli 2020 wurde Alexander F. wegen Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Verlagserbe den Anschlag auf den Wirtschaftsanwalt Dr. Wolfgang J. im Februar 2010 bei einem Mittelsmann beauftragt habe. Alexander F. blieb aber zunächst auf freien Fuß, da er laut der Urteilsbegründung bereits seit 22 Monaten in Untersuchungshaft saß, und er damit schon einen großen Teil der Strafe verbüßt habe. Außerdem sei der Fluchtanreiz deshalb erheblich reduziert. Mehr dazu im "Nachspiel" auf der Seite der Sendung vom 06.10.2010.
- FF 4 der Sendung vom 07.08.2013: Neues vom LKA Berlin zum Berliner "Tunnelraub", bei welchem in Steglitz zwischen neun und zehn Millionen Euro erbeutet wurden: Ein Zeuge hatte sich gemeldet, dem während der Bauphase des Tunnels 2012, immer wieder ein Mann in einem Café aufgefallen war. Dadurch bestand der Verdacht, es handele sich um einen der Erbauer des Tunnels, weshalb ein Phantombild erstellt wurde. Nach recht kurzer Zeit konnte der Mann identifiziert werden, allerdings ist er inzwischen verstorben und hatte wahrscheinlich auch nichts mit dem Raub, zu tun. Um nochmals die Chance zu nutzen, durch Aktenzeichen XY eine heiße Spur zu gewinnen, wurde erneut das Phantombild eines der mutmaßlichen Täter gezeigt, welcher in der Nacht zum Wechsel der Jahres 2012 auf 2013 gesehen wurde. Außerdem beträgt die Belohnung weiterhin 50.000 €.
XY gelöst
- FF 2 der Sendung vom 15.07.2015 Serienbankräuber festgenommen. Nach fast 16 Jahren konnte ein 45-Jähriger festgenommen werden, der Geschäfte, aber hauptsächlich Banken überfiel. Insgesamt gehen wohl 31 Taten auf das Konto des Mannes aus dem Landkreis Siegen-Wittgenstein, der Anfang des Jahres nach einer weiteren Tat festgenommen werrden konnte.
- FF 1 der Sendung vom 25.04.2003 Mord an Heidrun P. geklärt. Durch einen Hinweis aus der Bevölkerung und durch die verfeinerte Technik der DNA-Untersuchung konnte ein 57-Jähriger aus dem Raum Freiburg, der zum erweiterten Bekanntenkreis der Ermordeten gehörte, festgenommen werden, woraufhin er die Tat gestand.
- SF 2 der Sendung vom 25.04.2003 Fahndung nach Cetin A. beendet. Der Gesuchte hatte mit 66 Messerstichen eine Frau in Münster ermordet und konnte 15 Jahre nach der Tat in Paris festgenommen werden, nachdem er – der ehemalige Lebensgefährte der Ermordeten – dort erneut eine Sozialarbeiterin ebenfalls mit dem Messer attackiert hatte.
Erste Ergebnisse
Führt Phantombild zum Täter?
- Kripobeamte nach «Aktenzeichen XY» zuversichtlich
«Frauen-Power» bei XY. In der jüngsten Sendung traten drei Kripobeamtinnen vor die Kamera – so viele wie schon lange nicht mehr in der ZDF-Fahndungssendung. Und es ist auch eine Hauptkommissarin, die mit den meisten Zuschauer-Hinweisen die Heimreise zu ihrer Dienststelle antritt. Claudia Strickler von der Kripo Mannheim stellte zusammen mit Rudi Cerne einen Fall vor, der die Zuschauer sehr bewegt hat: die Vergewaltigung einer jungen Studentin am Neckar-Ufer in Mannheim.
Die meisten Hinweise bezogen sich auf das Phantombild eines der beiden Täter, das mit Hilfe des Opfers erstellt werden konnte. Hauptkommissarin Strickler schätzt einige der Hinweise durchaus als vielversprechend ein: «Das sind neue Anknüpfungspunkte, denen wir akribisch nachgehen werden.»
Die Anrufer nannten auch Namen von Personen, die Ähnlichkeit mit dem Phantombild haben sollen. Ob der erhoffte Treffer dabei ist, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen. Nicht gemeldet hat sich dagegen ein Zeuge, nach dem die Kripo Mannheim händeringend sucht: Er hatte die Täter bei der Tat gestört, woraufhin sie von ihrem Opfer abgelassen hatten. Möglicherweise hat der Mann gar nicht bemerkt, dass er dem Opfer mit seiner Anwesenheit geholfen hat.
In dem Fall eines Mannes, der auf einem Parkplatz bei Bedburg in der Nähe von Köln in seinem Auto erschossen wurde, konzentrieren sich die Hinweise überwiegend auf den Tatort. Zuschauer meldeten Beobachtungen, die sie auf dem Parkplatz gemacht haben. Darauf hatte die Kripo am meisten gehofft. Und vielleicht ergibt sich dadurch bald ein klareres Bild, was genau passiert sein könnte. Denn das Opfer konnte dazu keine Angaben mehr machen. Der Mann lag monatelang im Koma, bevor er im August 2018 starb.
Auch in den anderen Fällen aus der aktuellen Sendung sind die Kripobeamten guter Dinge, dass sich noch die eine oder andere neue Spur ergibt. Ergebnisse gleich nach der Sendung sind selten. Die beteiligten Beamten müssen Geduld mitbringen. Denn viele Hinweisgeber – das weiß man aus über 50 Jahren XY – überlegen sehr genau und besprechen ihre Beobachtung noch mit anderen, bevor sie die Kripo anrufen. Oft genug sind genau das die Anrufe, auf die der Sachbearbeiter wartet.
(Quelle: ZDF)
Bemerkungen
- Genau 21 Jahre nach dem Abschied von Eduard Zimmermann als Moderator in der 300. XY-Sendung vom 24.10.1997 gibt es wieder eine Sendung.
- Rudi vor Filmfall 4 mit Eimer voller Geld im Studio
Vorherige reguläre Sendung: Sendung vom 19.09.2018
Vorherige Sendung: Spezial – Wo ist mein Kind? (9) vom 10.10.2018
Nächste Sendung: Sendung vom 14.11.2018