Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 113 (Sendung vom 26.05.1989)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Flexibler Trickdieb

  • Details: Die betagte Mieterin Gerda Bohlender wohnt in einem Mehrparteienhaus, dessen Fassade gerade neu verputzt und gestrichen wird. Sie kommt gerade nach Hause und nimmt auch unvermeidbare Belästigungen durch diesen Renovierungsvorgang gutmütig hin. Eine Person in der Straße beobachtet das Vorgehen und auch ein kleines Malheur eines Malers, der Farbe auf den Mantel der Rentnerin tropft. Er läutet kurz darauf bei ihr, spricht als der Chef der beiden Arbeiter vor und entschuldigt sich zunächst für den entstandenen Fleck. Sodann präsentiert er eine 500-Mark-Note, die er gewechselt haben möchte, da er seinen Leuten Auslagen erstatten müsse. Da es Anfang Monat ist, hat Frau Bohlender genügend Bargeld dafür im Hause und nimmt auch ohne weiteres Misstrauen die Haushaltskasse aus der Kommode hervor. Sie zählt fünf Hunderternoten im Tausch gegen den Fünfhunderter ab und der vermeintliche Chef bedankt sich bereits. Nun verstaut Frau Bohlender ihre Kasse wieder. Der Besucher wirft daraufhin erneut den Farbfleck ein und drängt sie sanft darauf, die Entfernbarkeit zu überprüfen, da andernfalls die Versicherung der Firma den Schaden übernehmen könne. Er würde aus dem Fenster derweil seinen Leuten auf die Finger schauen. Nichtsahnend begibt sich die Bewohnerin ins Bad und macht sich mit Wasser am Farbfleck zu schaffen. Die erhöhte Lärmkulisse durch das zwischenzeitlich geöffnete Fenster ausnutzend öffnet der Täter das Kommodenfach und entwendet die Haushaltskasse sowie ein Sparbuch. Kurz darauf meldet die Rentnerin, den Fleck erfolgreich entfernt zu haben. Der Besucher gibt sich erleichtert und erfreut und unter dem Vorwand, die Maler würden die falsche Farbe benutzen, sucht er nun eilig das Weite. Die gemütliche Frau Bohlender initiiert sodann durch das geöffnete Fenster eine Unterhaltung mit einem Maler in unmittelbarer Nähe. Sie erwähnt ihm die Aussage des "Chefs", den beide noch auf der Straße weglaufen sehen. Der Maler widerspricht, da er besagten Mann überhaupt nicht kenne. Nun hat die Rentnerin einen üblen Verdacht, der sich beim Öffnen des Kommodenfachs bestätigt.
  • Zitate: "Moment, Muttchen, ich räum's gleich beiseite. So --"; "Vielen Dank, sehr nett, junger Mann!" / "Seh'n Sie? Wieder alles in Ordnung!"; "Umso besser, dann brauch' ich die Versicherung gar nicht einzuschalten! Jetzt muss ich schnell runter, die nehmen draußen die falsche Farbe, hab' ich grad' gesehen."
  • Bewertung: **
  • Besonderheit: Ede bemerkt in Anmoderation, dass man Täter für ihren Einfallsreichtum und ihre Flexibilität (u.a. das zufällige Ereignis des Farbtropfers auf den Mantel in der gezeigten Weise erfolgreich als Ablenkung auszunutzen) auch bewundern könne. Das sei aber leicht, wenn man nicht der Geschädigte sei.

Betrüger lassen Lohn pfänden

  • Details: Automobilarbeiter Horst Jährling (Schweißer) und seine Frau Else (Polsterei) durch Wohnungsbrand in finanziellen Nöten, waren wie viele deutlich unterversichert; Bank gibt ihnen kein Geld mehr; haben schon größtmöglichen Konsumentenkredit in Anspruch genommen; beide verdienen zusammen 3.000.- DM netto/Monat; Horst Jährling hat von Arbeitskollegen Inserat von Kreditvermittler bekommen; Telefonat; Jährling möchte 5.000.- DM Kredit aufnehmen zu 9,5 Prozent Zinsen; Kreditunterlagen werden als Nachnahme angekündigt für 200.- DM (Vermittlungsgebühr), eigentlicher Kredit komme dann von Schweizer Bank; Jährling zahlt das Geld bei der Post ein und erhält Umschlag; darin Unterlagen des Kreditinstituts und Bewilligung, Selbstauskunft und "Schuldanerkenntnis/Abtretung"; mit letzterem Besuch beim Notar. Der liest ihnen das Dokument vor; Jährlings verstehen nur Bahnhof, nicken es aber trotzdem ab; halten Abtretung für Formsache und unterschreiben. Abtretungserklärung landet in Poststelle beim Autohersteller; Sachbearbeiter klärt Kollegin auf, dass solche Lohnpfändungen immer wieder eintrudelten; in der Personalabteilung gibt es eigenen Sachbearbeiter dafür; solche Verfügungen demnach oft bei Männern wegen Unterhaltszahlungen; Else Jährling zeigt ihrem Mann in der Kantine ihre Gehaltsabrechnung, fast 500.- DM wurden mit dem Verweis "LP" einbehalten; Horst entdeckt den Posten auch auf seiner Abrechnung mit über 620.- DM; vermuten Computerfehler; Kollege in Personalabteilung zeigt ihnen Lohnpfändungs-Dokument; Jährlings haben Geld für Kredit nie erhalten; Personaler empfiehlt Einlegen von Widerspruch und Einschalten eines Rechtsanwalts. Ede: Unglaublicher Trick, Tätern im Ausland ist kaum habhaft zu werden, wenn dann erst Verurteilung nach Jahren, Geld sei aber auf jeden Fall weg. Notaren sei kein Vorwurf zu machen, da sie oft Vorgeschichte des Schuldanerkenntnisses nicht kennen und Beratene oft sehr sparsam mit Auskünften seien, da sie auf den Kredit hofften. Edes Tipp: Notar "klipp und klar" die Vorgeschichte erzählen, damit er den Fall einordnen kann. Über die Folgen eines solchen Schreibens genau aufklären lassen.
  • Darsteller: Raidar Müller-Elmau als Horst Jährling, Anne Georgio als Else Jährling, Olaf Ploetz als Bankmitarbeiter, Hubertus Petroll als Kreditvermittler, Rolf Hartmann als Notar
  • Zitate: "Dass sie mit dieser vom Notar beurkundeten Abtretungserklärung ein gefährliches Papier abgeben, merken sie erst, als es Wochen später wieder auftaucht - in der Verwaltung der Autofabrik, in der sie arbeiten."
  • Bewertung: ***
  • Besonderheit:

Bahnhofsschwindler

  • Details: Täter tritt vor allem am Frankfurter Hauptbahnhof auf; Opfer in aller Regel "betagtere Damen"; Mann aus Polen spricht alleinreisende Frau in Abteil an; hat angeblich nicht genügend Geld dabei, um seiner Familie Fahrt nach Gernsbach zu bezahlen; bittet um 100.- DM für Fahrkarten; Frau bekomme Geld am Zielbahnhof von Onkel gleich wieder zurück; bekommt von Dame Hunderter geliehen; Mann eilt los, angeblich um Fahrkarten zu kaufen; verschwindet natürlich auf Nimmerwiedersehen
  • Bewertung: *

Experiment: Fotomodelle werden abgeschmückt

  • Details: Bernd Schröder in Fußgängerzone mit Kameras behängt; spricht Frauen mit Handtaschen und Plastiktüten an und will sie im Laufen fotografieren - allerdings ohne die Taschen. Diese werden ihm zum Halten übergeben, er schickt die Frauen ein paar Schritte zurück und macht sich währenddessen mit der Beute aus dem Staub.
  • Bewertung: **

Bemerkungen

  • Ede geht nach dem "Bahnhofsschwindler"-Fall noch einmal auf den Betrug mit Blindenware ein, der in den Kurzwarnungen im vergangenen Dezember und in einem Filmfall mit anschließendem Studiogespräch 1984 thematisiert wurde. Ede räumt auf Bitten mehrerer regionaler Blindenverbände ein, dass es doch anerkannte Blindenwerkstätten gibt, die ihre Ware "zulässigerweise" gleich an der Haustür ausliefern dürfen.

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