Nächste Ausgabe von "Aktenzeichen XY … ungelöst" in 20 Tagen (am 11. Dezember 2024) um 20:15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 22.04.1977

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Filmfälle

Mord an Luise St. ("Taschentuchmörder")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Düsseldorf
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Papis
  • Tatzeit: Abend des 28. März 1965, genaue Tatzeit nicht bekannt
  • Details: SOKO mit drei Beamten rollt nach 10 Jahren alte Fälle wieder auf; Rückblick 28. März 1965; die alleinstehende Lehrerin Luise St. aus Mülheim an der Ruhr gilt als gesellig und gleichzeitig als resolut; im Unterricht gewissenhaft, daheim eher schlampig; benotet eingehende Antwortbriefe auf ihre Kontaktanzeigen; wird am Abend beim üblichen Kaffeekochen gestört, der weitere genaue Tatablauf ist nicht rekonstruierbar; sie wurde mit einer Flasche erschlagen; wichtigster Hinweis auf den Täter ist ein Taschentuch mit dem Monogramm "MM"
  • Zitate: „Lediglich innerhalb ihrer eigenen vier Wände nimmt sie es mit den Prinzipien nicht so genau. Das Wort "Ordnung" wird in ihrer Wohnung nicht großgeschrieben.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum) / „Sag mal, ob man da nicht nochmal nachuntersuchen lassen könnte? Die kriegen in den Labors doch heute Manches raus, wo man vor 12 Jahren noch gar nicht dran gedacht hat.“ - „In 12 Jahren lösen sich aber auch manche Spuren in Wohlgefallen auf.“ (Manfred Spies und Günter Clemens, diesmal mit Schnauzbart, wiedermal als Kommissare)
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Günter Clemens, Wolfgang Hellmund, Holger Petzold, Manfred Spies, Isolde Thümmler (als Wissenschaftlerin), Ursula Traun
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Siehe auch:

Bankraubserie im Raum Kiel ("Schmutzige Räuber")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Kiel
  • Beamter im Studio: Oberkommissar Hinze
  • Tattage: 6. Oktober 1966 / sieben Wochen später, ca. 21-25. November 1966 (genaues Datum wird nicht genannt)
  • Tatort: Bankfiliale in Kiel (Stadtteil Russee) / Bankfiliale in Neumünster
  • Details: zwei Täter erscheinen in Kiel in schmutziger Arbeitskleidung; zuvor aus einem Bauwagen in Eckernförde gestohlen; Schmiere stehen in Telefonzelle; die Flucht erfolgt auf Fahrrädern; Kripo vermutet sog. "örtliche Täter"; Beute: 48.000 DM; am nächsten Tag Kleidungsstücke, Perücken, Tresorschlüssel in Mülltonne an der Autobahn bei Neumünster; Täter führen einige Wochen später erneut einen Diebstahl von verschmutzter Arbeitskleidung durch; danach ein weiterer Überfall in Neumünster nach demselben Schema; Beute: 26.000 DM
  • Darsteller: Nico Grüneke, Matthias Hell (auch Mathias Hell), Alim A. Kadirow, Helmut Kircher, Henry König, Hermann Röbeling, Jonas Vischer
  • Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer, möglicherweise noch zwei Frauen als Komplizinnen
  • Zitate: „Also, tschüss dann. Bis morgen.“ / Dieselben Täter brechen auf dieselbe Weise erneut dieselbe Baubude auf.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Belohnung: 3.000 DM
  • Bewertung: *
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Entführung von Josef S. ("Räuberversteck in der Scheune")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Dortmund
  • Beamter im Studio: Kriminalrat Kehl
  • Tattag: 3. Februar 1977, kurz vor 20:34 Uhr
  • Details: Entführung eines 81-jährigen Unternehmers und Firmenchefs; wird von zwei Männern in der Garage überwältigt; rauben ihm Brieftasche und Autoschlüssel; die Täter haben erhebliche Probleme mit dem Automatik-Getriebe des Wagens; knebeln und schnüren das Opfer; Entführer rufen noch in der Nacht den Sohn des Entführten an und berichten von ihren Forderungen; dem Gefangenen gelingt es, sich zu befreien; er schleppt sich am Morgen zu einer Tankstelle; vermutlich wurden beide Täter von einem vorbeifahrenden LKW-Fahrer gesehen.
  • Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Lisa Helwig, Michel Jacot, Ulrich Radke, Jürgen Schilling
  • Belohnung: 50.000 DM
  • Bewertung: *
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Siehe auch:

Die Studiofälle der Sendung

  • SF 1: Bundeskriminalamt (Abteilung Terrorismus) Bonn - Fahndung nach mehreren bekannten RAF-Terroristen der zweiten Generation, darunter Adelheid S., Christian K., Günter S. und Knut F. Kurz zuvor kam Generalbundesanwalt Siegfried B. bei einem Anschlag der RAF ums Leben. Einige der bisher bekannten Stationen der Mitglieder der damals noch sogenannten "Kriminellen Vereinigung um Siegfried H." in Deutschland, Österreich der Schweiz und Italien werden chronologisch detailliert nachverfolgt. Sabine S. und Adelheid S. übernachteten in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober 1976 in einem Hotel in Luino am Lago Maggiore. Nach Waffenkäufen durch Sabine S., Christian K. Siegfried H. und Roland M. in einem Waffengeschäft in Aosta im Grenzgebiet zur Schweiz und zwei Übernachtungen von Günter S. im November 1976 unter einem Falschnamen in einem Hotel in Innsbruck, das offensichtlich als eine Art Stützpunkt in Österreich diente, folgte ein bewaffneter Raubüberfall auf die Bezirkshauptmannschaft in Landeck in Tirol durch Waltraud B. und zwei unbekannten Männern. Erbeutet wurden dabei Reisepässe, Personalausweise und Waffenscheine. Es geht dann u. a. noch um die Frage, wo sich die Gesuchten möglicherweise Wohnungen, Garagen oder Autos besorgt haben und die sehr hohe Belohnung beträgt 200.000 DM.

teilw. Geklärt: Verena B. und Günter S. wurden in Singen festgenommen. Bekanntgabe in der XY-Folgesendung 096 vom 20.05.1977.
Es gab zu diesem Thema in den nächsten Jahren noch weitere Fälle von der RAF, die in der Sendung in verschiedenen Film- und Studiofällen gezeigt wurden sind u.a. FF 3 der Sendung vom 29.11.1985 (Raubüberfall); SF 8 der Sendung vom 14.01.1994 (Bahnhof Bad Kleinen) und FF 1 der Sendung vom 20.01.2016 (Raubüberfall auf einen Geldtransporter).

  • SF 2: Sicherheitsbüro Wien - Fahndung nach dem Mörder von Margit H. (22). Sie starb am 15. März 1977 nach einen Kampf mit ihrem Mörder an den Folgen ihrer Stichverletzungen bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Mörder wurde auf der Flucht von mindestens zwei Zeugen gesehen. Belohnung 35.000 Schilling.
  • SF 3: Kripo Wittlich - Suche nach den Besitzern zweier Teppiche nach einem Blitzeinbruch.

teilw. Geklärt: Die Eigentümer der Teppiche wurden gefunden, Lücke in Beweiskette geschlossen, noch keine Täter. Meldung im Rückblick der Folgesendung.

  • SF 4: Kripo Wolfsburg - Fahndung nach Werner St. (25) wegen sog. "Mittagseinbrüche". Ihm werden mindestens 40 Einbrüche zur Last gelegt. Auffällig ist auch ein Sprachfehler. Beute: 30.000 DM

XY gelöst – der Rückblick

  • Kein Rückblick in dieser Sendung. Es geht gleich mit Studiofall 1 los, dem umfangreichen Komplex zum Thema Terrorismus (siehe Bemerkungen).

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

Filmfälle:

  • FF 1: Mord an Luise St.; Kriminalhauptkommissar Papis ist zufrieden mit den etwa 60 Hinweisen. Hauptsächlich zum Taschentuch, aber auch Namen wurden genannt.
  • FF 2: Bankraubserie im Raum Kiel; Bei den rund 35 Hinweisen in Kiel und im Aufnahmestudio war bislang zu den gezeigten Perücken noch keiner dabei. Oberkommissar Hinze hofft, dass sich das noch ändert, nachdem sie jetzt noch einmal gezeigt wurden. Die Kripo wird sich mit den Waffensammlern, die angerufen haben, in Verbindung setzen um ein klärendes Gespräch zu führen. Ein interessanter Hinweis kam dann aus der Schweiz doch noch zu den Perücken auf eine bestimmte Firma als möglicher Hersteller.
  • FF 3: Entführung von Josef S.; zahlreiche Hinweise zum Renault R4 und zu den Handschellen. Kriminalrat Kehl fragt noch einmal, wer in Besitz solcher Handschellen war und wo sie jetzt fehlen. Ede gefällt die „ ... sehr sinnvolle Frage. Denn eigentlich gehört es ja nicht zur normalen Ausrüstung eines Normalbürgers, dass er mit Handschellen im Koffer oder Handschellen in der Tasche rumläuft. Das fällt ja vielleicht auf.“ Er lächelt dabei kurz! Auch gab es Hinweise auf Personen, die noch überprüft werden. In Wien meldete sich ein Mann, dem Handschellen von einem Mann aus Herdecke gestohlen wurden. Er glaubt die Handschellen im Studio wiederzuerkennen.

Studiofälle:

  • SF 1: Fahndung nach mehreren bekannten RAF-Terroristen; 130 Hinweise in Bonn und im Aufnahmestudio in München, auch zahlreiche Hinweise in Wien und Zürich und auch zufriedene Gesichter bei den Spezialisten der Terrorbekämpfung, die aber noch nicht viel sagen können und wollen. Ede liest von einem Zettel vor, den ihm der BKA-Beamte im Studio gegeben hat: „ ... Und dann steht da der schöne Satz: Einige Hinweise werden die Polizei weiterbringen.“ Überprüfungen in einigen europäischen Städten laufen bereits.
  • SF 2: Die Hoffnungen des Wiener Sicherheitsbüros auf konkrete Hinweise zum Mord an Margit H. in Wien haben sich bis jetzt leider nicht erfüllt. Es hat sich sich kein weiterer Zeuge gemeldet, der den Mörder auf der Flucht gesehen haben könnte.
  • SF 3: Bei der Suche nach den Besitzern zweier Teppiche nach einem Blitzeinbruch ist die Kripo Wittlich möglicherweise ein Stück weiter gekommen. Es gab zwar nur zwei, dafür aber sehr konkrete Hinweise im Studio auf zwei Einbrüche, bei denen die beiden erneut gezeigten Teppiche eventuell gestohlen wurden.
  • SF 4: Fahndung nach Werner St. wegen sogenannter "Mittagseinbrüche"; Überprüfung eines konkreten Ortes, an dem er sich zur Zeit aufhalten soll. Er passt in den Raum, wo er bisher auch schon war.
  • Peter Hohl berichtet noch von einer Hinweisgeberin, der bei ihrem Anruf sehr unwohl war, deshalb sagt er auch nicht, zu welchem Fall der Hinweis ist. Er bittet die Frau, die das Gespräch abbrechen musste, sich noch einmal zu melden.

Bemerkungen

  • Zu Beginn der Sendung, kurz vor dem deutschen Herbst '77 (RAF), wird das Thema Terrorismus im Studiofall 1 sehr lange behandelt und es wird dabei munter zwischen München, Wien und Zürich hin-und hergeschaltet. Dabei spielen sich Ede, Peter und Konrad gekonnt die Bälle (bzw. hier besser Fälle) zu, wie man es in der Fußballersprache wohl nennen würde.
  • Filmfall 1 ist einer der ersten "Cold Cases", die in XY behandelt wurden.
  • Am Ende der Sendung, während der Schaltung in die Schweiz, erklärt Konrad Toenz, dass wahrscheinlich deswegen kaum Hinweise eingegangen seien, weil aufgrund einer gestrichenen Fahndung die Telefonnummer des Aufnahmestudios Zürich bisher nicht genannt wurde. Dabei wird zwar die korrekte Nummer (39 39 50) eingeblendet, Konrad Toenz sagt sie aber falsch an (39 50 50).
  • Erste Komparsenrolle für Isolde Thümmler.
  • Weitere Darsteller: Hubertus Gertzen, Hannes Kruppa, Hildegard Metzner, Bernhard Veith

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