Sendung vom 17.01.1986
Sendung Nr. 182 | Moderation: Eduard Zimmermann |
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Filmfälle
Mord an Hans K.
Inhalt
- Dienststelle: Kantonspolizei Zürich
- Beamter im Studio: Feldweibel Fritz Bolt
- Tattag: 29. Januar 1985, gegen 03:00 Uhr
- Details: Opfer seit 25 Jahren Taxifahrer in Zürich; glücklich verheiratet und zwei Kinder; der Abend im Taxi verläuft wie üblich; Hans K. fährt in der Nacht zwei Fahrgäste zum Hauptbahnhof Zürich; unbekannter Mann wird am Taxistand beobachtet; er steigt bei Hans K. ein; K. fährt mit seinem Fahrgast ohne anzuhalten bis nach Embrach; 21 km Fahrstrecke; genauer Tathergang unbekannt; ein Zeitungskurier beobachtet, wie das Taxi zweimal zurückgesetzt wird; später bemerkt der gleiche Zeuge, wie ein zweites Fahrzeug neben dem Wagen steht; ein hagerer Mann schaut hinein und fährt weiter; 28 Messerstiche; dem schwerverletzten Taxifahrer gelingt es, die Autosirene zu aktivieren; er schreit um Hilfe; Hilfeschreie und Sirene werden von den Anwohnern bemerkt; die Polizei wird verständigt; das Opfer schleppt sich schwerverletzt zum nächstgelegenen Haus und stirbt wenig später an seinen Verletzungen; Polizei findet das leere Taxi; die Sitze sind blutverschmiert; scheinbar kein Motiv; die Taxikasse wurde nicht beraubt; mysteriös
- Zitate: „Papi, nimmscht mi mit i'd Schuel?“ - „Nei, Urs, hüt gaht's leider nöd, ich muss ufem schnällschte Weg i'd Stadt.“
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Fay Kaufmann, Heino Orbini, Willi Walther
- Belohnung: 10.000 Franken
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Der Fall wurde bereits zuvor als Studiofall im SF 2 der Sendung vom 12.04.1985 vorgestellt.
Bankraub in Überlingen
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Friedrichshafen
- Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Hendrik van Ekeren
- Tatzeit: Mittwoch, 17. Juli 1985, gegen 11:30 Uhr
- Tatort: Überlingen, Johann-Kraus-Straße
- Details: Diskothek "VIP" in Singen am Hohentwiel; aufgemotzter Opel Ascona und Rekord gestohlen; Bank mit Filialleiter, Kassiererin und drei Kunden; drei bewaffnete Männer; Wortführer unmaskiert; Tätersprache unbekannt; Beute rund 175.000 Mark; Flucht mit Opel Rekord; Opel Ascona im Wald als weiteres Fluchtfahrzeug; Täter verlieren Kleidungsstücke.
- Zitat: „Die Kotflügel sind breiter. Und extrabreite Reifen hat er auch.“
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Nader Iranpour, Helmut Kircher (als Polizist), Yac Adolfo Laempe, Victor Mavrodin, Miroslav Nemec (Tatort-Kommissar als beklauter Autobesitzer), Thomas Otto (auch Thomas Rauscher)
- Belohnung: insgesamt 11.000 Mark
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
In der Folgesendung wird über einen neuen Überfall, der derselben Gruppe zugeschrieben wird, berichtet.
Morde an Anja F. und Anke Sch. (Anhaltermorde)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Koblenz
- Beamte im Studio: Kriminaloberkommissar Harald Süßenbach und Erster Kriminalhauptkommissar Wolfgang Balmes
- Tattage: 10. Juni 1985 Anke S. / 10. Juli 1985 Anja F.
- Details:
- Das 1. Opfer: Anja F. (16) aus Katzenfurt; trampt mit Freundin öfters mal für ein paar Tage nach Amsterdam; Sauerlandlinie; Diskothek "Poco" auch am Sonntagabend gut besucht; kumpelhafte Freundschaft; Leiche auf Baustelle in Erdfuhre von Kiesgrube im Kreis Altenkirchen (100 km entfernt) gefunden; Meiller Kipper; Täter rotblonde Haare; Opfer hat Kreuz-Tätowierung; Freund kann sich bei Polizeibefragung gut an Uhrzeit des Trampens erinnern, aber an sonst nicht viel
- Das 2. Opfer: Anke Sch. (16) aus Neunkirchen: Mittwochabend zu langweilig in der Disco; will zu anderer Disco trampen; Leiche wird von Ehepaar mit Kinderwagen gefunden; Horrorfilm-Moment, als junger Vater einen blauen Müllsack umwirft: dahinter die weit aufgerissenen Augen der Toten
- Zitate: „Ey, Alter. Kaufst du mir ein Bier?“ / „Zwei Fälle, die wieder einmal nachdenklich machen, gerade im Hinblick auf das Anhalterunwesen.“ (Ede)
- Sprecherin: Isolde Thümmler
- Musik: "When The Rain Begins to Fall" (Jermaine Jackson & Pia Zadora) / "Kalimba De Luna" (Tony Esposito) / "Chinese Eyes" (Fancy)
- Darsteller: Norbert Goth, Ute Hertz, Sacha Holzheimer, Gerry Hungbauer, Halina Agnes Lander, Leon Rainer, Andreas Reinl (auch Andreas Renell), Hellmut Specht, Franz Westner, Waldemar Wichlinski
- Belohnung: insgesamt 6.000 Mark
- Bewertung: ***
- Status: teilweise geklärt
Nachspiel
Über die Klärung des Falles Anke Sch. wird in der Sendung vom 06.12.2002 berichtet. Siehe hierzu auch die "Anhaltermorde von Koblenz" im XY-Forum sowie Auszüge aus zwei Zeitungsartikeln der Jahre 2002 und 2003.
Staatsanwältin Tanja Becher sah es als erwiesen an, dass Dirk S. die damals 16-jährige Anke Sch. zufällig beim Trampen gesehen und mitgenommen hat. Er habe sie vergewaltigt und sie, um nicht erkannt zu werden, umgebracht. Um möglichst keinen Zusammenhang zu seiner Person herzustellen, habe er dann die Leiche im Auto bis nach Polch gefahren und dort zwischen Polch und Kehrig abgelegt. Das Mordwerkzeug, das vielzitierte Kissen in seinem Auto, habe er ebenfalls verschwinden lassen. Die Staatsanwältin rekonstruierte den 10. Juli 1985 anhand der vorliegenden Zeugenaussagen. Die Vergewaltigung habe er (Dirk S.) nicht leugnen können, zu eindeutig sei die DNA-Spur gewesen. Bereits bei den vorangegangenen Vergewaltigungen habe er Gewalt eingesetzt, habe die Opfer massiv bedroht. Jetzt sei er mit Anke Sch. auf eine selbstbewusste junge Frau getroffen, die ihm offenbar gedroht habe. Deshalb habe er sie umgebracht.
- aus dem Artikel "Staatsanwältin fordert lebenslänglich" - Siegener Zeitung vom 27. August 2003.
17 Jahre nach dem Mord einer Schülerin aus Ehringshausen ist der Täter offenbar doch noch überführt worden. Die damals 16-Jährige war nach einem Diskobesuch in Mayen (Rheinland-Pfalz) ermordet worden. Ein Abgleich des sichergestellten DNA-Materials führte jetzt zur Festnahme eines 42-jährigen Mannes aus Berlin.
Rückblick: Am 10. Juli 1985 hatte die Schülerin in der Diskothek «Akropolis» in Neunkirchen-Struthütten gefeiert und das Lokal gegen 22.30 Uhr verlassen, war aber nie zu Hause angekommen. Drei Tage später wurde ihre Leiche in der Gemarkung Polch bei Mayen gefunden. Die Obduktion ergab, dass das Opfer erstickt worden war. Die Experten der Gerichtsmedizin stellten DNA-fähiges Material sicher, das mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln aber nicht ausgewertet werden konnte.
Nun wurden diese Proben mit der DNA-Bank des Bundeskriminalamtes (BKA) verglichen. Die Ergebnisse stimmten mit denen eines 42-Jährigen überein. Der Mann stammt ursprünglich aus dem Raum Westerwald und lebte zuletzt in einer Wohnung an der Karl-Kunger-Straße in Treptow. Das Amtsgericht Koblenz hat gegen den mutmaßlichen Mörder Haftbefehl erlassen, er sitzt in Untersuchungshaft. Bislang hat er sich in den Vernehmungen zu den Vorwürfen nicht geäußert
- aus dem Artikel "DNA-Vergleich: Berliner nach 17 Jahren als Mörder überführt" - Berliner Morgenpost vom 10. November 2002.
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Kripo Burgdorf - Suche nach Otto W. - Freiheitsstrafe wegen mehrerer Raubdelikte - benutzte Hafturlaub zur Flucht; danach erneuter Raub
Geklärt: Er konnte in einem Männerwohnheim in Lübeck festgenommen werden; Ede mit dem Kommentar des Festgenommenen: „Wenn ich gewusst hätte, dass ich in die XY-Sendung komme, hätte ich mich nach Rio abgesetzt.“ Darüber wird in der Sendung vom 09.05.1986 berichtet.
- SF 2: Interpol Wien - Suche nach Gustav L. - schwerer Betrug, schwerer Diebstahl, Veruntreuung, Täuschung - spricht Englisch, Italienisch und Arabisch; auf der Flucht mit einem unterschlagenen Peugeot 304 mit Kärntner Kennzeichen; Belohnung 7.000 Schilling.
- SF 3: LPD I Stuttgart - Suche nach Peter F. - Betrug und Diebstahl - Gesamtschaden: 1.000.000 DM
Geklärt: Der Gesuchte konnte im Kreis Böblingen festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 09.10.1987 berichtet.
- SF 4: LKA Stuttgart - Suche nach Dr. Aribert H.; bekannt als "Dr. Tod" und "Schlächter von Mauthausen" - Anklage: 1941 & 1942 SS-Lagerarzt im Konzentrationslager Mauthausen; 'zahlreiche Häftlinge grausam getötet'; seit 23 Jahren untergetaucht
Geklärt: Laut Veröffentlichungen von ZDF und New York Times starb Dr. H. am 10. August 1992 in Kairo an Darmkrebs. Siehe auch: "Aribert H. - Wikipedia". Am 21. September 2012 erklärte das Landgericht Baden-Baden Dr. Aribert H. für tot und stellte das Strafverfahren gegen ihn ein. Quelle: Pressemitteilung des Landgerichtes Baden-Baden vom 21. September 2012 - offline
- SF 5: Kantonspolizei Schaffhausen - Suche nach Gefängnisausbrecher Remo Z. - Ermittlungsverfahren wegen Rauschgifthandels
- SF 6: Kripo Detmold - Such nach unbekanntem Bankräuber - Foto aus Überwachungskamera
Geklärt: Der Gesuchte konnte kurz nach der Sendung festgenommen werden; ein Zuschauer hatte ihn erkannt. Darüber wird in der Folgesendung berichtet.
XY gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- FF 1 der vorherigen Sendung: Eine Reihe von Hinweisen gab es im Mordfall Maria K. aus Wien, die noch nicht alle abgearbeitet und überprüft werden konnten. Das Wiener Sicherheitsbüro hofft deshalb, noch den Tatort zu finden.
- FF 3 der vorherigen Sendung: Das von den Tätern im "Rollstuhlraub" von Neckargemünd benutzte "Tatfahrzeug" wurde aus den städtischen Kliniken in Darmstadt gestohlen. Anhand der Ziffern auf der Rückenlehne hatte das Pflegepersonal den Rollstuhl wiedererkannt. Die Polizei versucht jetzt, anhand der noch nicht abgearbeiteten Hinweise herauszufinden, wie er von Darmstadt ins 60 Kilometer entfernte Neckargemünd gekommen ist.
- SF 2 der vorherigen Sendung: Zur Suche nach der entführten sechsjährigen Sarah O. aus der Schweiz hat sich eine XY-Zuschauerin aus Österreich im Wiener Aufnahmestudio gemeldet, die das Mädchen noch wenige Tage vor der Sendung, am 23. November 1985, in Begleitung eines Mannes und einer Frau vor dem Wiener Südbahnhof gesehen haben will. Anhand der genauen Beschreibung der Zuschauerin wurde eine Zeichnung der Frau angefertigt, die von Peter gezeigt wird. Die Frau und der Mann sollen englisch gesprochen haben und angeblich in einem hellen Mercedes mit Schweizer Kennzeichen unterwegs gewesen sein.
XY gelöst
- SF 3 der vorherigen Sendung: Der ehemalige Regierungsamtmann und Urkundenfälscher Heinz B. wurde bereits fünf Minuten nach Ende der Sendung aufgrund eines Hinweises einer XY-Zuschauerin in einer Gastwirtschaft bei St. Goarshausen gefasst.
- SF 4 der Sendung vom 10.05.1985: Nach einem Dreivierteljahr ging die Flucht von Reinhold W. zu Ende. Nach seiner vorübergehenden Festnahme in Argentinien wurde er jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Als er dann Anfang Dezember 1985 nach Deutschland einreiste, wurde er auf einer Familienfeier festgenommen. Der Müllermeister und Eigentümer einer Getreidemaschine wurde wegen Betrugs bereits zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt, konnte sich aber vor Strafantritt absetzen. Er soll außerdem durch einen Großbrand in seiner Mühle und den Bau einer neuen Anlage Banken, Versicherungen und Behörden um 15 Mio. DM geprellt haben.
- SF 4 der Sendung vom 02.11.1984: Konrad berichtet, dass der Wirtschaftsbetrüger und Gefängnisausbrecher Franz-Josef K. schlussendlich am 11. Dezember 1985 in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofes festgenommen werden konnte. Er war unter anderem im Zusammenhang mit dem "Hammer Bank-Skandal" gesucht worden.
Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätsendung)
Filmfälle:
- FF 1: Mord an Taxifahrer Hans K. in der Schweiz; keine neuen Erkenntnisse
- FF 2: Banküberfall in Überlingen; die meisten Hinweise zum verschwundenen Opel Ascona und zu einem der Täter, der in der Bank fotografiert wurde; die Bilder des Täters mit der Schirmmütze und der Sonnenbrille werden noch einmal gezeigt; Zuschauer in der Schweiz glauben, einen der Täter erkannt zu haben, und konnten auch Namen nennen.
- FF 3: Mord an Anke S. und Anja F.; eine Vielzahl von Hinweisen muss noch sorgfältig überprüft werden
Studiofälle:
- SF 1: Fahndung nach Otto W.; benutzte Hafturlaub zur Flucht; danach erneuter Raub; mehrere Zuschauer haben sich gemeldet, die ihn als Kurt W. kennen; er könnte sich im Norddeutschland aufhalten und auch heute noch den Vornamen Kurt benutzen.
- SF 2: Fahndung nach Gustav L.; ihm wird schwerer Betrug, schwerer Diebstahl, Veruntreuung und Täuschung vorgeworfen; die Polizei ist zu Überprüfungen in Tirol unterwegs; noch kein Ergebnis da.
- SF 3: Fahndung nach Peter F., dem Betrug und Diebstahl mit einem Gesamtschaden von einer Mio. DM vorgeworfen wird; er hat sich vermutlich seinen Bart abrasiert.
- SF 4: Fahndung nach dem seit 23 Jahren untergetauchten Dr. Aribert H.; hat laut Anklage 1941 und 1942 als SS-Lagerarzt im Konzentrationslager Mauthausen zahlreiche Häftlinge grausam getötet; zwei Hinweise scheinen recht vielversprechend zu sein; die Überprüfungen laufen schon und man muss das Ergebnis abwarten.
- SF 5: Fahndung nach Gefängnisausbrecher Remo Z.; zwei Zuschauer wollen ihn unabhängig voneinander in einem Wiener Lokal gesehen haben.
- SF 6: Fahndung nach unbekanntem Bankräuber; das Foto aus der Überwachungskamera in Lemgo wird noch einmal gezeigt; Hinweise auf eine, von früher bereits polizeibekannte Person.
- SF 2 der vorherigen Sendung: viele Hinweise aus Wien zur Entführung der sechsjährigen Sarah O. aus der Schweiz; möglicherweise ergeben sich neue Erkenntnisse für die Polizei.
Bemerkungen
- Isolde-Texte in Filmfall 3 und nach dem Film sitzen zwei Kommissare im Studio.
- Sonderbares Aufnahmestudio Wien.
- Ede verabschiedet Peter Nidetzky in der Spätsendung mit „Vielen Dank, Konrad Toenz.“
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Nächste Sendung: Sendung vom 21.02.1986
- 1986
- Amsterdam
- Argentinien (allgemein)
- Baden-Württemberg/Stuttgart I (LPD)
- Baden-Württemberg (LKA)
- Berlin
- Böblingen
- Burgdorf
- Darmstadt
- Detmold (Kripo)
- Ehringshausen-Katzenfurt
- Embrach ZH
- Friedrichshafen (Kripo)
- Interpol (Österreich)
- Kairo
- Kehrig
- Koblenz (Kripo)
- Lemgo
- Lübeck
- Mayen
- Neckargemünd
- Neunkirchen/Siegerland
- Österreich (allgemein)
- Polch
- Rio de Janeiro
- St. Goarshausen
- Schaffhausen (Kapo)
- Schweiz (allgemein)
- Singen
- Überlingen
- Wien
- Zürich (Kapo)
- Zürich ZH