Sendung vom 07.12.2006
Sendung Nr. 395 | Moderation: Rudi Cerne |
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Filmfälle
Mord an Selman A. (Notizbuchmord)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Dortmund
- Beamter im Studio: Hauptkommissar Michael Lotters
- Tatzeit: vermutlich 2. Oktober 2004, nach 20:50 Uhr
- Tatort: nicht bekannt
- Details: Opfer 38-jähriger Familienvater und Landschaftsgärtner in Wuppertal; verleiht Geld an türkische Landsleute; 10 % Zinsen im Monat; Bargeld im Auto und zu Hause im Schrank; krankgeschrieben nach Rippenbruch; muss selber Kredit aufnehmen; Unruhe wegen Bankschulden; Geld eintreiben; Notizbuch dabei, aber Handy zu Hause vergessen; Handy klingelt; Tochter geht dran; aggressiver Anrufer legt auf; noch einige Telefongespräche in Call Shop; zuletzt gesehen in Wuppertal-Oberbarmen; Auto mit Leiche im Kofferraum über zwei Monate später in Dortmund gefunden.
- Tatverdächtig: nicht bekannt
- Zitate: „Weiß der, wie das läuft bei mir?“ - „Das musst du ihm schon selber sagen.“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Ercan Karacayli (auch Ercan Karacay), Michael Morgenstern
- Besonderheiten: Fundtag 9. Dezember 2004
- Belohnung: 1.500 €
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Bankraub bei Trier (Bank ohne Bargeld)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Trier
- Beamter im Studio: Hauptkommissar Wolfgang Schu
- Tattag: Dienstag, 13. Dezember 2005
- Tatort: Wittlich-Bombogen
- Details: moderne Filiale; Einzahltresor; Täter verstehen Sicherheitsvorkehrungen nicht; Gewalt
- Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Karen Breece, Gudrun Skupin
- Belohnung: 4.000 €
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Schüsse an Autobahn (Parkplatz Höllenplacken)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Kaiserslautern
- Kommissar im Studio: Helmut Hartmann
- Tattag: Sonntag, 20. August 2006
- Tatort: A6, Rastplatz Höllenplacken
- Details: Parkplatz Höllenplacken; Schwulentreff; Cruising; schwere gesundheitliche Folgen
- Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Petra Drechsler, Daniel Wandinger
- Belohnung: 2.500 €
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Blitzeinbrüche in Elektromärkte (Polnische Blitzeinbrecher)
Inhalt
- Dienststelle: Polizei Lingen
- Kommissare im Studio: Stefan Ring von der Kripo Braunschweig und Achim van Remmerden von der PI Lingen Emsland
- Tattag: Zeitraum seit August 2006
- Tatort: Deutschlandweit
- Details: mehrere hunderte Elektromärkte seit 2003; gleicher Modus operandi; keine Großstädte; polnische Bande; mehrere Autos am 15. September 2006 in Aschaffenburg gestohlen; mit Auto in Eingang fahren; Video von Überwachungskamera aus Peine
- Tatverdächtig: eine polnische Tätergruppe mit wechselnder Besetzung
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Isabell Classen, Michael von Hohenberg (auch Michael Jahreis), Adam Jaskolka, Andrej Lein (auch Heinrich Lein und Andrej-Heinrich Lein), Olek Konrad Witt (vormals Manfred Olek Witt)
- Belohnung: nicht bekannt
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Vergewaltigung bei Dresden (Dippelsdorfer Teich)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Oberes Elbtal-Osterzgebirge in Dresden
- Kommissarin im Studio: Jana Berger
- Tattag: 23. Juli 2006
- Tatort: Dippelsdorfer Teich bei Moritzburg
- Details: Schillergarten; Täter spendieren Opfer einige Getränke; mitten in der Nacht zum Baden an den See fahren; brutal vergewaltigt; amerikanisches Nummernschild
- Tatverdächtig: drei unbekannte Männer
- Zitat: „Hol mal was zu trinken!“
- Sprecher: Michael Brennicke
- Musik: "Stay Out of Jail" (Motörhead)
- Darsteller: Michael Heuel, Verena Rendtorff
- Belohnung: nicht bekannt
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Kripo Frankfurt am Main - Fahndung nach dem 24-jährigen "Hells Angels"-Mitglied Niels Cristian H. Er steht unter dringendem Tatverdacht am Samstag, 09. September 2006 gegen 6 Uhr morgens vor einer Diskothek in der Frankfurter Innenstadt einen Türsteher nach einem heftigen Streit mit einem Messerstich in den Hals so schwer verletzt zu haben, dass sein Opfer drei Tage später an den Folgen gestorben ist; Belohnung 5.000 €. Alfred berichtet in der Abfrage am Schluss, dass ein Anrufer glaubt, den Aufenthaltsort von Niels Cristian H. zu kennen und die Polizei diese Angaben bereits überprüft.
Siehe auch: POL-F: 060910 - 962 Innenstadt: Türsteher nach Messerattacke lebensgefährlich verletzt - Polizei sucht Zeugen - Quelle: Presseportal.de vom 10. September 2006.
- SF 2: Kripo Gießen - Fahndung nach dem 48-jährigen Polen Andrzej M. Er soll an einem Einbruch in das Büro einer Spedition in Solms-Oberbiel beteiligt gewesen sein, bei dem ein 25-jähriger Arbeiter erschossen wurde. Das Opfer hatte Geräusche gehört und dann vermutlich einen der Täter angesprochen, der sofort auf ihn schoss. Fünf von sechs Tatverdächtigen wurden bereits verhaftet. Ein Polizeivideo vom Tatort wird gezeigt. Die Belohnung beträgt bis zu 5.000 €.
XY-Update:
- SF 3 der Sendung vom 23.03.2001 / FF 1 der Sendung vom 08.11.2002: Die 15-jährige Schülerin Katrin K. aus Groß Gaddau bei Uelzen in Niedersachsen wollte am 01. Januar 2001, einem eiskalten Neujahrsabend, nach Hause, doch dort kam sie nie an. Einer Zeugin fiel an einer Bushaltestelle in Bergen an der Dumme ein Mädchen, vermutlich Katrin, auf, dass an einem Auto stand. Wurde Katrin möglicherweise verschleppt und ermordet? Diese Fragen sind nun durch einen mysteriösen Telefonanruf bei der Schwester der Vermissten vor gut einem Monat, am 30. Oktober 2006, gegen 20:00 Uhr, aktueller denn je. Als die Schwester ans Telefon ging, sagte eine Frau: "... rufe an wegen deiner Schwester, wegen deiner Schwester, die verschwunden ist. BMW, schwarz, Hamburg..." Dann brach die Verbindung ab. Diesen Anruf nimmt die Kripo nun sehr ernst. Er kam aus einer Telefonzelle in der Leyher Straße in Nürnberg, also weit weg vom Ort des Geschehens bei Uelzen. Anruferin war eine Frau, die mit polnischem oder russischem Akzent sprach. Möglicherweise wurde der Anruf gewaltsam unterbrochen. Die Kripo fragt nun, wer in der Leyher Straße am 30. Oktober 2006 gegen 20:00 Uhr entsprechende Beobachtungen gemacht hat. Die Belohnung beträgt weiterhin 5.000 €.
Update: Trotz intensiver Ermittlungen konnte die Anruferin nie verifiziert werden, die Spur wurde kalt. Die Sonderkommission löst sich schließlich wieder auf.
Über einen erneuten Zeugenaufruf versucht die Kripo im FF 1 der Sondersendung XY-Spezial 1: Wo ist mein Kind? vom 30.03.2011 den Fall wieder in das Gedächtnis der Menschen zu rufen. Die Hoffnung der Kripo ruht darauf, dass der Täter sein Gewissen erleichtert und Menschen aus seinem nächsten Umfeld eingeweiht hat. Doch: es folgt die Ernüchterung. Erneut erreichen die Kripo zwar zahlreiche Hinweise, die sich jedoch allesamt als nicht zielführend herausstellen. Der Vermisstenfall der 15-jährigen Schülerin umfasst im Dezember 2011 schon 70 Aktenordner, mehr als 560 Spuren wurden erfolglos überprüft und unzählige Zeugen vernommen. Katrins komplettes persönliches Umfeld wurde ermittelt ohne auch nur die geringste Spur zu der 15-Jährigen zu finden. Die Akten werden schließlich geschlossen, da der Fall als "ausermittelt" gilt.
Im Jahr 2014, während der Sendung vom 05.02.2014 meldet sich im Studio eine XY-Zuschauerin - anonym. Sie macht Angaben zum Fall Katrin K., auch wenn dieser in der XY-Sendung überhaupt nicht thematisiert wird. Sie sagt nur wenige Sätze, aber der Inhalt klingt für die Kripo so brisant, dass diese unbedingt noch einmal Kontakt zu dieser Frau aufnehmen möchte. Berichtet wird dies alles in einem XY-Update der Sendung vom 06.08.2014. Ob die Anruferin jemals identifiziert werden konnte, ist unklar. Auch zum Inhalt des vorangegangenen Anrufs wird geschwiegen.
Erneut Bewegung kommt in den Fall, als Mitte September 2017 eine Kreide-Nachricht auf der Innenseite des Buswartehäuschens, in dem die spurlos verschwundene Katrin K. am Neujahrstag 2001 zum letzten Mal gesehen worden war, auftaucht. Zu lesen ist dort in eher weiblich anmutender Schrift, dass Katrin von zwei namentlich genannten Personen missbraucht worden wäre und die Polizei eine für nötig befundene Untersuchung nicht aufnehmen würde. Was hat das zu bedeuten? Ist es das Werk von Schülern, die sich einen üblen Spaß erlaubt haben? Ist es eine üble Nachrede? Oder doch eine heiße Spur? Die Polizei sucht den Verfasser der Kreide-Nachricht, jedoch ohne Erfolg. Der Fall bleibt rätselhaft und Katrin bleibt verschwunden - seit nunmehr 18 Jahren.
Am 26. Oktober 2018 teilte die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg über eine Pressekonferenz mit, dass der Vermisstenfall Katrin K. komplett neu aufgerollt werde und eine Ermittlungsgruppe gegründet worden sei. Die neu besetzte Ermittlungsgruppe (EG) der Kriminalpolizei arbeitet den Fall in Kooperation mit der Operativen Fallanalyse (OFA) des Landeskriminalamts Niedersachsen komplett neu auf. Hierbei soll eine vollständige Neubewertung der Geschehnisse und Erkenntnisse erfolgen. Zudem wird die Kripo mit einer Mobilen Wache vom 30. Oktober bis zum 04. Dezember 2018 dauerhaft in Bergen an der Dumme präsent sein, um Hinweise jeglicher Art entgegenzunehmen.
Die Ermittler setzen darüber hinaus auf die bewährte, internetbasierte Kommunikationsplattform "BKMS". Das "BKMS"-System bietet die unkomplizierte Möglichkeit, online - und absolut anonym - Hinweise zu geben. Absender sind nicht identifizierbar, der Inhalt der Meldungen wird durch Sicherheitstechnik geschützt. Für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, sind 10.000 € ausgelobt worden.
Am 26. November 2018 hat sich aus einer Telefonzelle am Bahnhofsplatz in Celle ein anonymer Anrufer gemeldet. Über die Notrufnummer 110 habe dieser die Polizei kontaktiert und mehrere Minuten mit dem Beamten in der Leitstelle gesprochen. Dabei soll der anonyme Anrufer mehrere interessante Hinweise gegeben haben. Unter anderem soll er angedeutet haben, zu wissen, wo sich die Leiche der damals 15-jährigen Schülerin befindet. Ob er einen konkreten Ort genannt hat und ob die Beamten diesen bereits abgesucht haben, bleibt indes unklar. Nach einigen Minuten habe der Anrufer das Gespräch jedoch unvermittelt abgebrochen. Die Kripo bittet den Hinweisgeber nun, sich erneut zu melden.
Am 21. und 22. Januar 2019 wurde ein 100 mal 100 Meter großes Waldstück bei Bergen aufwendig durchsucht und umgegraben. Auslöser für die erneute Suchaktion war ein anonymer Hinweis, der die Kripo über die Kommunikationsplattform "BKMS" erreicht hatte. Doch trotz des Einsatzes von Spürhunden, Drohnen, Infrarot-Sonden und der Hilfe von Archäologen und Anthropologen fanden die Ermittler keine Hinweise auf die Leiche der 15-Jährigen. Der Hinweis sei sehr konkret gewesen, was sich in dem hohen personellen und technischen Aufwand der Suche widergespiegelt habe.
Anfang März 2019 gaben die Ermittler bekannt, dass sie im Rahmen ihrer fallanalytischen Betrachtungen und erneuten Ermittlungen sowie der Vernehmung eines bislang unbekannt gebliebenen Zeugen davon ausgehen, dass Katrin eine Mitfahrgelegenheit mindestens bis nach Clenze gesucht hat. Der Täter dürfte sie mit seinem Kfz im Bereich der Bushaltestelle in Bergen (Dumme) aufgenommen und freiwillig mitgenommen haben. Dabei dürfte Katrin nicht zwischen einem Bekannten und einem völlig Fremden unterschieden haben. Sie hätte auf jeden Fall die Mitfahrgelegenheit genutzt. Im weiteren Verlauf ist es dann vermutlich zu einem Tötungsdelikt zum Nachteil von Katrin K. gekommen.
XY gelöst
- SF 3 der Sendung vom 09.11.2006: Der vom LKA Hamburg gesuchte mutmaßliche Mörder Christian S., der verdächtigt wird, seine Freundin in ihrer Wohnung getötet zu haben, hatte am Morgen der Sendung von der Fahndung nach ihm in XY erfahren. Er hat sich daraufhin noch während der Sendung an der deutsch-tschechischen Grenze gestellt und wurde festgenommen. Er hat den Mord gestanden.
- SF 5 der Sendung vom 02.03.2006: Die Fahndung für die Kripo Aachen nach dem Bankräuber Heinrich Manfred B. konnte im November 2006 mit der Festnahme des Gesuchten in Pattaya/Thailand erfolgreich abgeschlossen werden. Er wurde dort bei einem erneuten Banküberfall mit einer Spielzeugpistole auf frischer Tat ertappt. Seine Flucht verhinderten Passanten, die ihn festhalten konnten, bis die Polizei kam.
- FF 1 der Sendung vom 08.12.2005: Festnahmen im Mord an dem Berliner Fotografen Nikolaus G. im Kölner Hilton Hotel. Festgenommen wurden zwei Männer im Alter von 31 und 35 Jahren. Das Opfer hatte mal eine Beziehung mit der Freundin eines der Täter. Aus Eifersucht sei das Opfer ins Hilton Hotel gelockt und dann dort erschlagen worden. - Siehe "Nachspiel".
Bemerkungen
- Technikprobleme: Telefonanrufe kommen zeitweise nicht mehr bis ins Aufnahmestudio durch.
- Michael Brennicke wieder als Sprecher dabei
- Tochter des Opfers im Filmfall 1.
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- 2006
- Aachen (Kripo)
- Aschaffenburg
- Bergen an der Dumme
- Berlin
- Braunschweig (Kripo)
- Dortmund (Kripo)
- Dortmund
- Frankfurt am Main (Kripo)
- Frankfurt am Main
- Gießen (Kripo)
- Hamburg (LKA)
- Kaiserslautern (Kripo)
- Lingen Emsland/Grafschaft Bentheim (PI)
- Oberes Elbtal-Osterzgebirge (Kripo)
- Pattaya
- Peine
- Solms-Oberbiel
- Thailand (allgemein)
- Trier (Kripo)
- Waddeweitz-Groß Gaddau
- Wittlich
- Wuppertal