Sendung vom 07.12.1979
Sendung Nr. 121 | Moderation: Eduard Zimmermann |
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Filmfälle
Mysteriöses Verschwinden von 3 Mädchen: Anja B., Angelika K. und Anke S. (Hilferuf auf Papiertaschentüchern)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Cuxhaven
- Beamter im Studio: Hauptkommissar Voss
- Tattage: 7. Oktober 1977 / 7. Juni 1978 / 16. Mai 1979
- Details:
Fall Anja B.: 16-jährig; besucht mit ihrem Freund Horst die Diskothek "Moustache"; sie gilt als still und zurückhaltend; Horst wechselt am Abend die Disco mit ein paar Freunden; Anja verlässt "Moustache" frühzeitig allein, sie verschwindet spurlos; März 1978 an der Raststätte Hamburg-Stillhorn: Ein Beamter aus Lüneburg und sein Sohn entdecken Papierhandtuch mit dem Hilferuf "Ich brauche Hilfe. Anja". Der Hinweis wird vom ihm erst im Herbst 1978 gemeldet, nachdem er die Suchplakate gesehen hatte; Mutter des Opfers erhält Ende Mai einen seltsamen Anruf: Anja sei in Berlin, wohne mit einem Mann zusammen und habe nun eine Tochter; weitere mysteriöse Anrufe folgen; Ausweis von Anja wird im Münchner Sexshop am 12. Juli 1979 vorgelegt; Mädchen gehört zu einer Gruppe irischer Musiker; es blieb unklar, ob es Anja war.
Fall Angelika K.: 18-jährig; besucht die Diskothek "Container" in Cuxhaven; ebenfalls stilles und zurückhaltendes Wesen; wird nach Verlassen der Disco nochmal lebend gesehen, ist anschließend verschwunden;
Fall Anke S.: ebenfalls 18-jährig; besucht auch "Container"; ähnliches Wesen wie die beiden anderen Mädchen; nach dem Besuch am Abend verschwunden;
- Zitate: „Es heißt ja immer: 'Fernsehen bildet'.“ / „Also, verdammt noch mal! Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt haben wir hier die dritte Geschichte auf dem Tisch liegen.“ / „Das Mädchen gilt bei Freunden und Bekannten als recht zurückhaltend. Dennoch teilt sie mit dem meisten ihrer Altersgenossinnen natürlich die Begeisterung für Diskothekenbesuche.“ / „Da der Mann aus Lüneburg die Entdeckung nicht ernst nimmt, erfährt die Polizei zunächst nichts von dem Hilferuf auf dem Papierhandtuch.“ / „In der Fußgängerzone der bayerischen Hauptstadt liegt neben zahlreichen anderen Geschäften auch ein sogenannter Sexshop.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Musik: "Yes Sir, I Can Boogie" (Baccara) / "Ma Baker" (Boney M.) / "Automatic Lover" (Dee D. Jackson) / "Love Is In The Air" (John Paul Young) / "YMCA" (Village People)
- Darsteller: Pavel Fieber (auch Günter P. Fieber), Hans-Christian Fredersdorf, Karin Frey, Anja Jaenicke (als Anja B.), Frank Lenart, Gerd Potyka, Kai Taschner, Irmhild Wagner (auch Irmhild Wagner-Reichel, als Mutter)
- Belohnung: 20.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
In den kommenden Jahren bis 1987 gab es in der Region Cuxhaven, Bremerhaven und Bremen weitere ungeklärte Mord- und Vermisstenfälle an jungen Mädchen (Todesdreieck von Bremen) u.a. Steckt dahinter ein und derselbe Täter? Im FF 1 der Sendung vom 12.10.2022 werden 6 Vermisstenfälle aus diesem Fall noch einmal vorgestellt.
Details:
- Anja B.:
- Angelika K.:
- Anke S.:
- Christina B. verschwunden seit 13. August 1982 auch ein Diskofall
- Irene W. ermordet
- Heike S. ermordet am 9. Februar 1982 Tramperin aus Worpswede (Künstlerdorf)
- Swantje S. ermordet, Fall wurde nach 29 Jahren geklärt; siehe auch FF 3 der Sendung vom 26.02.1982; Die Polizei geht davon aus, dass dieser Täter mit den anderen Fällen nichts zu tun hat.
- Uta F. vermisst seit 3. Juli 1985; siehe auch FF 2 der Sendung vom 20.01.2016
- Sonja A. ermordet in diesem Fall gab es mal eine Anklage. Der Beschuldigte wurde aber freigesprochen, also auch noch ungeklärt. Hier ein Link dazu zu diesem Prozess aus der Welt vom 17. August 2011: Mord an Sonja A. bleibt nach 24 Jahren ungeklärt
- Jutta S. verschwunden seit 13. Juni 1986
- Andrea M. verschwunden seit 30. November 1980
- Britta S. ermordet 30. Oktober 1981
- Angela M. ermordet Mai 1982
Laut einem Bericht der Hamburger Morgenpost vom 20. September 2019 könnte auch der Vermisstenfall der damals 17-jährigen Iris S. aus Hamburg von 1980, vorgestellt als FF 1 der Sendung vom 18.09.2019, mit weiteren ungeklärten Vermissten- und Mordfällen aus dem Bereich Bremen, Bremerhaven und Cuxhaven im Zusammenhang stehen.
Auch der Hamburger Kriminalhauptkommissar Christian Meinke erwähnte in der Nachbesprechung, dass mögliche Zusammenhänge überprüft werden. XY berichtete von diesen weiteren Fällen in der Sendung vom 07.12.1979 (Vermisstenfälle Anja B., Angelika K. und Anke S.; Hilferuf auf Papierhandtuch) und, wie schon erwähnt, im FF 2 der Sendung vom 20.01.2016 (Vermisstenfall Uta F.).
- 13 tote Mädchen im Norden: Schlug der „Disco-Mörder“ auch in Hamburg zu? Quelle: MOPO.de, Hamburger Morgenpost vom 20. September 2019.
- Das Todes-Dreieck der ermordeten Mädchen - Bild-Artikel vom 30. Juli 2010.
- Hörzu-Artikel: 54) Moustache Container
Wirtschaftskriminalität (Lastwagenklau)
Inhalt
- Dienststelle: BKA Wiesbaden
- Beamter im Studio: Hauptkommissar Müller
- Details: LKWs auf Autobahnen; Diebstähle; Trucker unterhalten sich auf Raststätte im Hunsrück über Touren und Ladung, Pärchen am Nachbartisch hört mit, macht Notizen. Ruft dann aus Telefonzelle Komplizen im Auto an, gibt Fahrzeugdetails durch. Als Fernfahrer auf nächstem Rasthof Pause machen, schlagen Gangster Scheibe der Fahrertür ein und verschwinden mit dem Laster. Professionelles Abladen mit Gabelstapler in Lagerhalle. LKW wird dann irgendwo weitab des Abladeortes abgestellt. Ware wird anschließend als Sonderangebot an Marktständen verkauft.
- Darsteller: Reto Feurer, Claus Fuchs, Dan van Husen, Michel Jacot, Gerd Potyka, Ulf Söhmisch (auch Ulf J. Söhmisch)
- Zitate: „Auf den Autobahnen formieren sich die LKW-Kolonnen nicht selten zu regelrechten Karawanen der Konsumgesellschaft“ / „Die Diebesbanden arbeiten in aller Regel genau nach Plan. Und wenn sie sich einmal für ein lohnendes Objekt entschieden haben, gibt es kaum ein Entrinnen. Die Überwachung der ins Auge gefassten Beute klappt lückenlos.“ / „Und kaum jemand, der in den nächsten Tagen auf dem Markt oder an einem Sonderstand günstig ein paar Schuhe kauft, fragt danach, woher sie kommen und warum sie so preiswert sind.“ (Sprechertexte Wolfgang Grönebaum; der Off-Text spart nicht mit Superlativen, wie perfekt organisiert und effizient die Diebesbanden sind)
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Belohnung: nicht bekannt
- Bewertung: *
- Status: teilweise geklärt
Nachspiel
In dem Fall ging es um den Diebstahl von drei verschiedenen Lastwagenfrachten: Fleischkonserven, Autoradios und Teppiche. Über das Beschlagnahmen der ersten zwei Diebesgüter wird in der Folgesendung berichtet, allerdings blieben die gestohlenen Teppiche (Gesamtwert: 800.000 DM) weiterhin verschwunden.
Mord an Waltraud O. (Tödliche Anhalterfahrt zum Gatten)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Worms
- Beamter im Studio: Oberkommissar Schneider
- Tattag: 23. Januar 1979
- Details: Christiane Blumhoff als Waltraud O.; Alkoholkranke Frau Mitte 20 aus Worms; Mann als Berufssoldat viel unterwegs; von Einsamkeit in den Alkoholismus getrieben; Frau O. will besoffen ihren Mann besuchen; mit dem Zug nach Koblenz; sie kann Bahnfahrkarte für 18 DM nicht bezahlen, weil sie keine Scheckkarte dabei hat; Waltraud O. versucht per Anhalterin nach Koblenz zu gelangen; steigt in älteren Ford mit Autokennzeichen "WO-GG 39" ein; steht aber später wieder am Bahnhof und steigt in anderes Auto (Opel Kadett); Schlosser Erwin Sch., der sie zum Bahnhof gebracht hatte, verfolgt das Auto mit ihr "aus Interesse", dieses erlischt aber, als der Opel nach einigen Umwegen die Autobahn Richtung Bingen-Koblenz ansteuert; Ehemann erstattet Vermisstenanzeige; unsensibler Polizeibeamter; Leichenfund bei Flörsheim, neue Autobahn;
- Zitate: „Und immer häufiger versucht sie, wenn sie alleine ist, sich auf problematische Weise abzulenken. Immer öfter trinkt sie ein Glas mehr, als ihr guttut“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum) / „Ich muss aber nach Koblenz!“ (Christiane Blumhoff als Waltraud) / „Eine fehlende Scheckkarte ist der einsamen Frau zum Verhängnis geworden.“ / „So kommt es in der nächtlichen Stadt zu einer kurzen Verfolgungsfahrt.“ (Sprechertexte Wolfgang Grönebaum)
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Christiane Blumhoff (als Waltraud), Elisabeth Endriss, Detlev Moreth-Moreau (auch Detlef Moreau), Holger Petzold
- Besonderheiten: Christiane Blumhoff in ihrer ersten XY-Rolle
- Belohnung: 3.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
- Tatort XY 47: Ziel . . . Koblenz Artikel aus der Hörzu
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Stadtpolizei Zürich - Bankraub und Mord einer Passantin in Zürich mutmaßlich durch RAF-Terroristen, zwei Polizisten und weitere Passantin schwer verletzt, einige Gegenstände von den Tätern zurückgelassen: Blaue Tasche, Weißer Schutzhelm, Stoppuhr, Fahrradschlösser und Stahlgitterrost, Frage nach Herkunft, ein Terrorist, Rolf Clemens Wagner, bereits festgenommen, Frage nach Kontakten zu drei weiteren Terroristen: Peter Jürgen B., Brigitte M. und Sieglinde H., Frage nach Wohnungsmieten in der Schweiz.
- SF 2: Interpol Wien - Fahndung nach unbekannter Scheckbetrügerin, angebliche Helga B., Foto aus gefälschtem und in Genua zurückgelassenem Ausweis, wollte gefälschte Schecks einlösen und soll zu internationaler Bande gehören, Schaden 800.000 Schilling.
Geklärt: Die Gesuchte wurde identifiziert und konnte in Stuttgart festgenommen werden. Klärung in der Sendung vom 08.02.1980.
- SF 3: Kripo Hamburg - Fahndung nach Manfred H., er lässt sich mit gefälschten Papieren als Fahrer für Lastzüge anstellen, verschwindet anschließend mit der Ladung und wurde schon einmal verurteilt.
Geklärt: Der Gesuchte wurde in Bochum festgenommen. Eduard Zimmermann konnte bereits im Rückblick der Folgesendung über dieses Ergebnis berichten. Besonderheiten: Die Fahndung schließt sich thematisch dem zuvor gezeigten Filmfall 2 an. Später stellte sich heraus, dass der Gesuchte sogar für einen der in der Nachbesprechung erwähnten drei Diebstähle verantwortlich war. Nach Manfred H. wurde bereits im SF 5 der Sendung vom 08.03.1974 gesucht.
- SF 4: Kripo Nürnberg - Fahndung nach Georg R., Vorwurf mehrere Einbrüche und Hehlerei, Beute wertvolle Gemälde und Antiquitäten, er hält sich vermutlich im Raum Köln/Düsseldorf auf und verändert mit Bart und Frisur sein Aussehen sehr stark, Ede bezeichnet ihn als nahezu einen Verwandlungskünstler, zwei Fotos zeigen den selben Mann, spricht auch englisch, französisch und holländisch.
XY gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- keine Zwischenergebnisse in dieser Sendung.
XY gelöst
- FF 2 der vorherigen Sendung: Als der gesuchte doppelte Bankräuber von Braunschweig kann auf Grund von Zuschauerhinweisen ein 28-jähriger Landwirt verhaftet werden.
- SF 1 der vorherigen Sendung: Melitta A. wurde bei der Rückkehr aus Spanien auf dem Flughafen Wien-Schwechat festgenommen, Franz L. und die vorerst unbekannte Mittäterin, später identifiziert als Gertrud M., wurden in Spanien bei Granada verhaftet.
- SF 4 der Sendung vom 05.10.1979: Wilhelm S., dem betrügerische Manipulationen im Millionenhöhe bei einer Bank vorgeworfen werden, Schaden 3,7 Mio. DM, konnte in einem Kölner Hotel festgenommen werden.
Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)
Filmfälle:
- FF 1: Mysteriöses Verschwinden von Anja B., Angelika K. und Anke S.; der Fall der drei verschwundenen Mädchen, deren Fotos noch einmal gezeigt werden, hat die Zuschauer erwartungsgemäß am meisten bewegt; Ede berichtet von einer jungen Mitarbeiterin, die um in die Disco zu kommen selber schon per Anhalter gefahren ist; nachdem sie aber den Film gesehen hat will sie es in Zukunft nicht mehr machen; Ede spricht vom bemerkenswerten "Nebenergenis" dieses Falles; viele Zuschauer berichteten von der Möglichkeit, die Papierhandtücher nach dem Beschriften wieder in den Automaten zu füllen, aber das wusste die Polizei auch schon; die meisten Hinweise zu Anja B.; Zuschauer wollen sie an unterschiedlichen Orten gesehen haben; dabei wurde eine deutsche Großstadt mehrfach genannt; auch viele konkrete Hinweise aus Österreich und der Schweiz; die Überprüfungen laufen und werden vermutlich einige Tage andauern.
- FF 2: Wirtschaftskriminalität mit Lastwagenklau; sehr viele Hinweise; besonders viele zu Fleischkonserven; nur die Nummern des Kartons (nach "KRT") sind maßgeblich, um zu erkennen, ob es sich um gestohlene Warte handelt und nicht die Nummer auf den Dosen; viele Hinweise auch zu angebotenen Teppichen und Autoradios; alle Hinweise müssen noch überprüft werden.
- FF 3: Mord an Waltraud O.; eine große Anzahl von Hinweisen zu den verschwunden Gegenständen des Opfers, die meisten davon zur Tasche und zum Schlüsselbund, und zum blauen Opel Kadett als mögliches Tatfahrzeug; ein konkreter Hinweis auf eine Person wird zur Zeit überprüft.
Studiofälle:
- SF 1: Bankraub und Mord einer Passantin in Zürich mutmaßlich durch RAF-Terroristen; Hinweise zur eventuellen Herkunft der von den Tätern zurückgelassen Gegenstände blaue Tasche, Weißer Schutzhelm, Stoppuhr, Fahrradschlösser und Stahlgitterrost, Fahndungsfotos der mutmaßlichen Terroristen Peter Jürgen B., Brigitte M. und Sieglinde H. und das Foto des bereits festgenommenen Rolf Clemens Wagner werden nochmal gezeigt.
- SF 2: Fahndung nach unbekannter Scheckbetrügerin, eine ganze Reihe von Hinweisen; ein Zuschauer meinte, die angebliche Helga B. noch am Abend der Sendung in einem Wiener Lokal gesehen zu haben aber die Überprüfung verlief negativ und sie war es doch nicht, das Foto aus gefälschtem und in Genua zurückgelassenem Ausweis wird nochmal gezeigt.
- SF 3: Fahndung nach Manfred H., lässt sich mit gefälschten Papieren als Fahrer für Lastzüge anstellen und verschwindet anschließend mit der Ladung; Hinweise auf eine mögliche derzeitige Beschäftigung bei einer norddeutschen Spedition; auch hier ist die Polizei zur Überprüfung unterwegs
- SF 4: Fahndung nach Georg R., dem mehrere Einbrüche und Hehlerei vorgeworfen wird, Hinweise bestätigen, dass er zur Zeit im Raum Köln wohnt; er verändert mit Bart und Frisur sein Aussehen sehr stark und zwei unterschiedliche Fahndungsfotos von ihm werden nochmal gezeigt.
Bemerkungen
- Sehr mysteriöser Filmfall 1 mit Anja Jaenicke (Wikipedia-Artikel) als eines der Opfer.
- Heftige Tonstörung direkt nach dem letzten Filmfall.
- Weitere Darsteller: Oskar-W. Engartner, Peter T. Schaufuss
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