Sendung vom 02.07.1971
Sendung Nr. 38 | Moderation: Eduard Zimmermann |
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Sendung Nr. 38 |
Moderation: Eduard Zimmermann |
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Filmfälle
Bankeinbruch und Mordversuch ("Aufzug zum Täter")
Inhalt
- Dienststelle: BPK St. Pölten
- Kommissar im Studio: Kriminaloberstleutnant Malek
- Tattag: Samstag, 1.Mai 1971
- Tatort: Sparkasse St. Pölten
- Details: Josef H. bewirtschaftet Hof außerhalb on St. Pölten; verdient sich als Nachtportier der Sparkasse etwas dazu; kurz vor 19 Uhr mit Mofa zur Bank; Walzermusik zum Abendbrot; kurz vor 23 Uhr kommt überraschend "Herr Hauptkassierer" wegen anstehender großer Gehaltsauszahlung vorbei; "Sonderinspektion" = Blick in die Schalterhalle; nach wenigen Minuten wieder weg. Kontrollgang um 23 Uhr; H. stellt sich schon Aufzieh-Wecker für nächste "Ronde" um 1 Uhr; mit tragbarer Stechuhr vier Kontrollstellen ablaufen; Stechen mit Schlüsseln aus Kästchen; Josef H. fährt mit Aufzug Einbrechern direkt vor die Nase; schießen fast unmittelbar, schwer verletzter H. wird gefesselt in Waschraum geschleppt; mindestens drei Täter durch Kellerfenster eingedrungen; professionell ausgerüstet; schweißen Löcher in Seitenwand des Tresors; vernickelter Führungswagen/Brennerschlitten am Schneidbrenner; plötzlich schrilles Weckerklingeln, das Josef H. aus Ohnmacht reißt; wird von Tätern mehrmals wieder bewusstlos geschlagen; angeln Geldbündel mit Kleiderbügel aus Tresor und nehmen aus Münzsafe auch einige Säcke Hartgeld mit; insgesamt rund 1 Mio. Schilling Beute; verlassen Bank gegen drei Uhr mit vier Geldtaschen durch Haupteingang; schließen dort schwer verletzten Josef H. ein.
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Andreas Adams, Ferdinand Kaup, Toni Kern, Rudolf Rösner, Fritz Sattler
- Belohnung: 50.000 ATS
- Bewertung: **
- Besonderheit: In der Nachbesprechung muss Teddy Podgorsky Kriminaloberstleutnant Malek mehrmals höflich unterbrechen, da Podgorsky den Zuschauern erst noch Details zum gestohlenen Mantel des Nachtwächters mitteilen möchte - während Malek viel lieber über den veschwundenen Schlüssel zur Bank sprechen will. Kamera folgt allerdings Teddy zum Mantel, während Malek etwas bedröppelt mit seinem Schlüssel in der Hand zurückbleibt.
- Status: teilweise geklärt
Nachspiel
In der Folgesendung wird über die Festnahme einiger Personen im Zusammenhang mit dem Fall berichtet. Die Ermittlungen dauern aber noch an, so dass Teddy Podgorsky keine weiteren Angaben machen kann.
Einbruch und Brandstiftung ("Stuttgarter Fensterbohrer")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Stuttgart
- Kommissar im Studio: Hauptkommissar Fries
- Details: Freitag, 9. Oktober 1970; Stuttgart/Birkenwaldstraße; Nachbar findet keinen Schlaf und wundert sich über Arbeiten im Nachbarhaus; es ist aber ein Brand; Professor will Hilfe holen, kommt aber nicht durch die verschlossene Eingangstür, da er den falschen Schlüssel dabei hat; er bleibt bewusstlos in Treppenhaus liegen; Sohn rettet den Vater; Einbecher haben den Brand gelegt, sogenannter "Fensterbohrer"; kaltblütiger Täter erbeutet Flugfunk-Radio; Zerstörungswut bei Misserfolg, z.B. Feuerlegung; Anfang Januar 1971 hinterlässt er bei einem Einbruch in eine Fabrik bei Calw eine Spur: einen Schließfach-Schlüssel
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Ernst Ammann, Friedrich Graumann, Marie Luise Holtz, Günter Mokry, Willi Roebke (auch Willi Röbke)
- Belohnung: 1.000 DM
- Besonderheiten: wieder unheimliche Spannungsmusik "Panter".
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Der Schlüssel führte zu einem Schließfach, das einen Koffer enthielt. In diesem Koffer befanden sich neben normalen Gebrauchsgegenständen auch mehrere Fotos, zum Teil aus der DDR, die in der Sendung gezeigt wurden. Ein Täter wurde auch identifiziert. Jedoch waren zwei Einbrecher kurz hintereinander in dasselbe Objekt eingebrochen. Der "Fensterbohrer" wurde allerdings nicht identifiziert, geschweige denn gefasst, wie die Folgesendung berichtet.
Mord an einem unbekannten Mann ("Skelettfund in Gönnebeck")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Kiel
- Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Bruns
- Details: Samstag, 28. November 1970; Gönnebeck/Landkreis Bad Segeberg; Treibjagd mit vielen Hunden; Menschenknochen im Wald; mindestens drei Jahre dort gelegen; Gummizug; Wäschezeichen; abgehackte Holzstücke: Weihnachtsbäume; in Gaststätte viel rauchen und trinken; Diskussion über Skelettfund, Altersbestimmung, ca. 30 Jahre; gebückte Haltung; ca. 1,90 m groß; Gebissbefund: außergewöhnlicher Oberkiefer; zwei Backenzähne gezogen in jungem Alter, um Platz zu schaffen; schiefe Zähne; mit Kunststoff-Jacketkronen überzogen; von demselben Zahnarzt durchgeführt worden.
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Siegfried Buhl, Karl-Friedrich Gerster, Rolf Jahncke, Egon G. Mohr (auch Egon Mohr), H.H. Müller (auch Hans-Helmut Müller), Erwin Scherschel
- Belohnung: insgesamt 5.000 DM, davon 2.000 für die Identifizierung des unbekannten Toten
- Bewertung: **
- Status: geklärt
Nachspiel
In der Sendung wird, wie schon im FF 3 der Sendung vom 13.11.1970, wieder eine Gesichtsrekonstruktion nach der Furtmayr-Methode gezeigt, sowie das recht einzigartige Zahnschema. Mit Hilfe der Sendung konnte zunächst die Identität des Unbekannten geklärt werden. Es handelte sich um den seit 1968 vermissten Helmut M. aus Wien-Döbling, der zuletzt als Schiffskoch (Smutje) gearbeitet hatte. Das wurde in der Sendung vom 22.09.1972 mitgeteilt. Im September 1973 gestand ein 25-jähriger Mann aus Gelsenkirchen, den jungen Österreicher erschossen und dann in dem Waldgebiet abgelegt zu haben.
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Kripo Mosbach - Bezugnehmend auf den Studiofall 2 der vorherigen Sendung werden auch weitergehende Fragen über den Weg der Anhalterin bis zu ihrem Tod sowie den Verbleib mehrerer Kleidungsstücke, Schmuck und Ausweispapiere der Toten gestellt. Auch werden Zeugen gesucht, die über die Beschaffung des Hohlblocksteines, mit dem die Tote beschwert war, Aussagen machen können.
- SF 2: Fahndung für die Schweiz nach Rolf R. (36). Er ist in der Schweiz aus einem Gefängnis ausgebrochen, wo er wegen Raubmordes inhaftiert war.
Geklärt: Rolf R. wurde noch am Abend der Sendung in Frankfurt aufgespürt, konnte aber nochmal fliehen. Einige Tage später wurde er dann in einem Hallenbad verhaftet. Auflösung in der Folgesendung.
- SF 3: Polizeipräsidium Düsseldorf - Fahndung nach Günther F. (22), gesucht wegen Raubmordes. Er soll am 30. Juni 1971 in Düsseldorf einen Gastwirt, bei dem er arbeitete, erstochen haben.
Geklärt: Günther F. wurde einen Tag nach der Sendung bei Münster verhaftet. Er wollte als Anhalter reisen und wurde von der Polizei kontrolliert. Auflösung in der Folgesendung.
- SF 4: Kripo Köln - Fahndung nach Ahmed Ö. (35), gesucht wegen Mordes. Er ist Türke und soll einen Landsmann auf offener Straße hinterrücks erschossen haben.
- SF 5: SOKO des Polizeipräsidium Stuttgart - Im Zusammenhang mit dem FF 3 der Sendung vom 22.01.1971 (Mord an Bernd W. und Gabriele St.) und dem FF 3 der Sendung vom 30.04.1971 (Überfall auf Geldboten mit Bäckerbus) wird nach Personen gefragt, die Angaben über den Aufenthaltsort, die Lebensgewohnheiten und den Bekanntenkreis der beiden Verdächtigen Friedrich K. und Hans-Peter T. machen können.
Geklärt: Die Täter legten ein Geständnis ab, so dass keine weiteren Ermittlungen notwendig waren. Auflösung in der Folgesendung.
- SF 6: Kripo Limburg: Fahndung in der Spätsendung nach Udo S. und Dietrich P.; gesucht wegen Mordes an einem Apotheker;
Geklärt: Udo S. wurde in Augsburg verhaftet. Auflösung in der Folgesendung.
XY gelöst – der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- FF 2 der vorherigen Sendung teilweise gelöst. Im Fall des Juweliereinbruchs in Bad Kissingen konnten unabhängig von der Sendung zwei Tatverdächtige festgenommen werden, aber die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
- SF 1 der vorherigen Sendung teilweise gelöst. Zuschauerhinweise zu dem bereits festgenommenen Einbrecher Georg V. erhärten die Vermutung der Polizei, dass der seit zwei Monaten inhaftierte in St. Moritz oder Umgebung noch über eine Wohnung verfügt. Dort könnte er auch Diebesgut versteckt halten. Da die Wohnung bislang aber nicht gefunden wurde fragt die Polizei, wo er mit wem Kontakt und Geschäftsbeziehungen hatte. Sein Fahndungsfoto wird erneut gezeigt.
- SF 2 der vorherigen Sendung teilweise gelöst. Die Tote wurde als die französiche Sprachstudentin Emilie Antoinette P. identifiziert. Sie wollte per Anhalter nach Österreich fahren. Weitergehende Fragen der Kripo Mosbach siehe Studiofall 1 dieser Sendung.
- SF 3 der vorherigen Sendung teilweise gelöst. Von den drei Ausbrechen aus einem Gefängnis in Mannheim sind zwei inzwischen wieder in Haft. Günter F. und Karlheinz W. wurden in Bruchsal festgenommen. Josef S. ist noch flüchtig und hält sich vermutlich in Süddeutschland oder Österreich auf. Auch sein Fahndungsfoto wird erneut gezeigt.
XY gelöst
- FF 3 der Sendung vom 22.01.1971 und FF 3 der Sendung vom 30.04.1971: Der Mord an Bernd W. und Gabriele St. am Bärensee und der Überfall auf einen Geldboten mit Bäckerbus in Reutlingen hängen zusammen und wurden von den gleichen Tätern verübt. Ein Täter wurde verhaftet, ein zweiter war bereits in Haft. Die beiden Tatverdächtigen schweigen; daher auch nach den Festnahmen weitere Ermittlungen und Fragen der Kripo im SF 5 in dieser Sendung. - Endgültige Auflösung schließlich in der Folgesendung mit dem Geständnis der Täter.
Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätsendung)
Filmfälle:
- FF 1: Bankeinbruch und Mordversuch in St. Pölten (Aufzug zum Täter); die Polizei verfolgt eventuell eine heiße Spur; weitere Hinweise müssen hierfür aber zuerst noch überprüft werden.
- FF 2: Stuttgarter Fensterbohrer; 30 Hinweise; alle Bilder der Frauen werden gezeigt; Hinweise auch auf das Radio.
- FF 3: Unbekannter Toter; insgesamt 120 Hinweise bei der Kripo Kiel und im Aufnahmestudio; mögliche Ähnlichkeiten zwischen bestimmten Personen und den gezeigten Kopf, die noch überprüft werden müssen;
Studiofälle:
- SF 2: Fahndung für die Schweiz nach Rolf R.; mehrere Überprüfungen laufen; er könnte sich zur Zeit in Berlin aufhalten und ist in der Schweiz aus einem Gefängnis ausgebrochen, wo er wegen Raubmordes inhaftiert war.
- SF 3: Fahndung nach Günther F., gesucht wegen Raubmordes; Er hatte angekündigt, sich nach Hamburg absetzen zu wollen, und es sieht nach den Hinweisen so aus, als habe er dieses auch in die Tat umgesetzt.
- SF 4: Fahndung nach Ahmed Ö., der in Köln einen türkischen Landsmann auf offener Straße hinterrücks erschossen haben soll; eine Reihe von Hinweisen, davon einen sehr interessanten; Er soll angeblich in Wien und Umgebung gesehen worden sein; mann muss abwarten.
Bemerkungen
- Edes dramatische Begrüßung am Anfang der Sendung zur "Anhalterei": „Guten Abend, meine Damen und Herren. In den vergangenen vier Wochen seit unserer letzten Sendung hab' ich ein paar mal ein recht ungutes Gefühl gehabt. Und zwar immer dann, wenn ich mit dem Auto unterwegs war und an den Autobahnauffahrten die jungen Leute stehen sah, die jetzt per Anhalter in die Ferien reisen. ... “
- YouTube-Nutzer Bastian2410: "der Fall der unbekannten Toten, die identifiziert werden konnte, wurde im April 76 als FF im Zusammenhang mit weiteren Anhaltermorde vorgestellt. Als Hauptverdächtiger galt Walter Ludwig Gr., dem insgesamt 6 Morde vorgeworfen wurden. Keiner der Morde konnte ihm nachgewiesen werden, er wurde nur wegen Vergewaltigung verurteilt. Der Fall ist also ungeklärt."
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