Sendung vom 09.04.1976
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Filmfälle
Überfall auf einen Supermarkt in Bielefeld ("Raub mit Taxifahrer")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Bielefeld
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Busch
- Tattag: 28. Juli 1975
- Details: Überfall auf einen Supermarkt an einem Montag Vormittag; Hausdetektiv benachrichtigt die Polizei; Taxifahrer wird unfreiwillig als Komplize eingespannt; 2 Kassen in Benutzung, werden nacheinander überfallen; Räuber war zuvor zahlungsunfähiger Fahrgast; Überfall spontan geplant; Taxifahrer und Täter gemeinsam auf der Flucht, wechseln zwischendurch den Wagen; Taxifahrer wird nach 1,5 Stunden der Flucht aus dem Wagen geworfen;
- Zitate: „Kaum einem der Kunden fallen die beiden Männer an der Kasse auf.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum / „Ist hier Telefon?“ - „Nein, wir haben keins.“
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Darsteller: Jeanette Becker, Manfred Böhm (auch Manfred Boehm), Reto Feurer, Herbert Schäfer (1), Joachim Schweighöfer, Ulf-Jürgen Wagner
- Belohnung: wird nicht genannt
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Mordserie an Anhalterinnen und Prostituierten ("Mordserie Anhalterschreck")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Frankfurt/M.
- Beamtin im Studio: Oberstaatsanwältin Adelheid Werner
- Tattage: 1. Fall: 19. Mai 1971 und 5. Juni 1971, 2. Fall: 20. November 1971, 3. Fall: 15. Dezember 1973, 4. Fall: März 1974, 5. Fall: 26. September 1975
- Tatverdächtig: Walter Ludwig G.
- Details:
- 1. Fall: Emilie P. und Martha L. (21): Fernfahrer schauen 1971 in einer Raststätte die XY-Sendung vom 04.06.1971 und erinnern sich, Emilie P. auf dem Rasthof Weißkirchen gesehen zu haben, zweifeln jedoch an ihrer Beobachtungsgabe; während der Ausstrahlung ruft XY-Zuschauerin in der Sendung an und berichtet davon, zusammen mit der Toten einen Sprachkurs in Köln besucht zu haben; exklusiver Behind-the-Scenes-Blick bei XY mit Ede, der sich mit Aufnahmeteam abspricht, während bei Telefondame der Anruf der Zuschauerin eingeht; Emilie P. wurde demnach von ihr einen Tag vor Himmelfahrt zur Autobahnauffahrt Köln-Süd gebracht; sie wollte nach Salzburg und dann nach Wien trampen. 7. Juni 1971: Martha L. wird tot im Wald aufgefunden; war ebenfalls als Anhalterin unterwegs von Köln über das Frankfurter Kreuz in Richtung Nürnberg; wurde ebenfalls erdrosselt; auch sie wurde zuletzt im Raum Frankfurt lebend gesehen; auch hier fehlt das Gepäck und fast die gesamte Kleidung des Opfers; Parallelen zwischen beiden Fällen erkennbar; nun geben die beiden Fernfahrer ihre Beobachtungen bei der Polizei an.
- 2. Fall: zwei amerikanische Krankenschwestern steigen in einen fremden Wagen mit Hanauer Kennzeichen ein; der Fahrer würde sie bis Würzburg mitnehmen, sagt er; fährt stattdessen "kreuz und quer" durch die Gegend; nach einem Gaststättenbesuch erweist sich der ursprünglich harmlose Fahrer als brutaler Sexualverbrecher; Walter Ludwig G. lässt die Frauen nach deren Flehen wieder frei und wird später von den Krankenschwestern angezeigt; der mutmaßliche Täter wird nach wenigen Monaten freigelassen;
- 3. Fall: Renate W.: Autostrich; nach dem Gespräch mit einer Kollegin am 15. Dezember spurlos verschwunden; Hund "Pascha" allein in der Wohnung, lautes Bellen weckt die Nachbarschaft; Opfer spurlos verschwunden. (wird einige Jahre später tot aufgefunden)
- 4. Fall: Ilona M.: ebenfalls Prostituierte; wird von G. am Straßenstrich angesprochen; seine gelähmte Frau will angeblich "zugucken"; fährt mit dem Opfer in einen Wald; fesselt es unter einem Vorwand; Ilona M. behauptet, ihr Freund wäre hinter den beiden hergefahren, G. lässt sie daraufhin frei; fährt sie zurück nach Frankfurt;
- 5. Fall: Sieglinde H.: spricht die 25-Jährige an der Theodor-Heuss-Straße in Frankfurt an; fährt auf einen nahegelegen und vielbesuchten Parkplatz; G. wünscht den Wechsel des Parkplatzes zu einem einsam gelegenen LKW-Parkplatz; bedroht sein Opfer und hält es im Würgegriff; Sieglinde H. kann mit letzter Kraft entkommen. G. benutzte in der Zeit 11 verschiedene Wagen z.T. waren es Firmenwagen.
- 6. Fall: Mord an Jennifer C.; 18-jährige amerikanische Krankenschwester; sie wurde zuletzt bei Wertheim gesehen, als sie per Anhalter weiterreisen wollte; über diesen Fall berichtet Ede erst in der Nachbesprechung
- Zitate: „Ich hab' nämlich zuerst gedacht, das wär'n Junge. Weil sie ganz kurze Haare hatte. Und hinten nix und vorne nix, wissen Sie.“ (Fernfahrer bei Polizei über Emilie P.) / „Ein Fall, der das Zeug hat, in die Kriminalgeschichte einzugehen.“ (Ede) / „Und auf einem Waldweg im Taunus kommt er zu seinem eigentlichen Anliegen.“ (Wolfgang)
- Besonderheit: Arbeitstitel: "Frankfurter Strich". Ungewöhnlich, dass die Aufnahmesituation während der XY-Sendung selbst Bestandteil des Filmfalls ist. An Edes Krawatte ist zu erkennen, dass der gezeigte Ausschnitt tatsächlich von der bereits erwähnten Sendung vom 04.06.1971 zu sein scheint. Das Muster auf seiner Krawatte ist jedenfalls identisch mit dem der Junisendung von 1971, damals noch in Schwarzweiß. Außerdem sieht man hier, wie die Telefonprotokolle für die Damen im Aufnahmestudio gestaltet sind: Auf dem Kopf des Bogens sind die Fälle der Sendung verzeichnet. Damen kringeln dann ein, zu welchem Fall ein Hinweis eingeht.
- Sprecher: Wolfgang Grönebaum
- Musik: "Sacramento" (Middle Of The Road)
- Darsteller: Michael Gahr, Kurt Grimm, Hermann Günther, Peter Hamm, Karin Heske, Peter Hohl, Klaus Hagen Latwesen (auch Klaus-Hagen Latwesen), Anita Mally, Marion Messner, Klaus Münster, Leon Rainer, Thérèse-Marie Schrafl (auch Theresia-M. Hofmann), Maximilian Wolters, Eduard Zimmermann
- Belohnung: wird nicht genannt
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
In der Folgesendung wird dieser Fall aufgegriffen. Die Anklage gegen den Verdächtigen wurde erweitert.
Siehe auch:
- Aktenzeichen XY Retro 86: Der Autobahn-Täter – Beitrag aus der ZDF-Sendung "hallo deutschland" vom 18.07.2023
- Tatort XY 41: Mordserie Frankfurt – Artikel aus der Hörzu von Friedhelm Werremeier (später "Eduard Zimmermann: Meine aufregendsten Fälle")
Die Studiofälle der Sendung
- SF 1: Kripo Oldenburg: Mord an einer 40-jährigen Frau, Pistole „Beretta“ ist 60 Jahre alt, Selbstmord vorgetäuscht, Kripo hofft über die Waffe Täter zu finden, Gravur "PS".
- SF 2: Kapo Graubünden: Fahndung nach Kunstdieb Robert T., Deutscher Staatsbürger, hält sich oft in der Schweiz auf, Kirchen-, Antiquariats- und Kunstdiebstahl, linkes Handgelenk steif, Edelweiß-Tätowierung am linken Unterarm, gestohlener Opel Rekord C, Frage nach Verbleib von 3 Kirchenfiguren.
- SF 3: Sicherheitsbüro Wien: Fahndung nach Räuber Leopold K.; Gendarmerieschüler, mit Dienstwaffe Postamt überfallen, danach Cadillac mit Chauffeur angemietet um nach München zu fahren
Geklärt: Der Gesuchte hatte sich zunächst über München ins Rheinland und dann nach Berlin abgesetzt. Dort wurde er von XY-Zuschauern bei einem Saunabesuch erkannt und er konnte verhaftet werden. Klärung in der Folgesendung.
- SF 4: LKA Wiesbaden: Raubmord an deutschem Thomas S., bei Malaga, Kettenarmband und Kalenderanhänger aus Weißgold des Opfers in Deutschland aufgetaucht.
- SF 5: Kripo Nürnberg: Fragen zu Horst Jürgen S., seit 1975 in Haft, mit gefälschter Zahlungsanweisung 850.000 DM Beute, Mittäter gesucht
- SF 6: Kripo Nürnberg: Fahndung nach Andreas W. dringender Mordverdacht, Leiche von 73-jähriger Rentnerin in seiner Wohnung, verkaufte Möbel des Opfers und könnte erneut Unterschlupf bei älteren Damen gefunden haben, auffällige Narbe im Gesicht.
XY gelöst – der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen
- SF 5 der vorherigen Sendung: Zu einem Fall aus Deutschland kam ein wichtiger Hinweis aus der Schweiz. Über die Fahndung nach Betrüger Gerard M v B. kann Konrad Toenz in einem Zwischenergebnis berichten, dass der vom LKA Wiesbaden wegen Betrugsgeschäften in Millionenhöhe gesuchte Amerikaner sich bis zum Tage der letzten Sendung unter falschem Namen in einem Hotel in St. Gallen aufhielt. Dann ist er angeblich nach Österreich weitergereist und seitdem wieder untergetaucht. Erneute Fahndung nach ihm, er war in Begleitung einer älteren Dame mit einem Pudel und fuhr einen Ami-Schlitten mit deutschen Zollkennzeichen.
- FF 2 der Sendung vom 05.12.1975: Ede mit einer kleinen Korrektur: Die zwei wertvollsten bei einem Einbruch in ein Teppichhaus in Haiger gestohlenen Teppiche konnten nicht, wie berichtetet, bei einem Antiquitätenhändler, sondern "nur" bei einem Antiquitätensammler in Ahlen (Westfalen) sichergestellt werden.
XY gelöst
- FF 2 der vorherigen Sendung: Der Verdacht eines bereits in in U-Haft befindlichen Mannes hat sich erhärtet. Er ist höchstwahrscheinlich der Täter und Ede äußert die Hoffnung, das auch dieser Fall unmittelbar vor der Aufklärung stehen dürfte.
- SF 3 der vorherigen Sendung: Die Beweiskette zu einer Brandstiftung in einem Nachtclub in Straubing konnte mit Hilfe eines Feuerzeuges, das bei einem Tatverdächtigen gefunden war, über den Umweg nach Österreich geschlossen werden. Wie bereits in der Spätausgabe der letzten Sendung berichtet, wurde ein österreichischer Kellner des Nachtclubs als der vorübergehende Besitzer dieses Feuerzeuges ermittelt. Ein XY-Zuschauer aus Österreich lieferte dann die entscheidenden Informationen zur Klärung. Er kannte diesen Kellner, der inzwischen in Rosenheim arbeitete, rief ihn an und der Kellner wiederum meldete sich bei der Polizei. Dort berichtete er, dass er das Feuerzeug von einem Nachtclub-Gast aus Frankfurt hatte, der zur zum fraglichen Zeitpunkt in der Brandnacht in Straubing war.
Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)
Filmfälle:
- FF 1: Überfall auf einen Supermarkt in Bielefeld; viele Hinweise, darunter ein ganz konkreter auf eine bestimmte Person in Ostwestfalen, dem zur Zeit nachgegangen wird; Auf Wunsch mehrerer Zuschauer wird die Skizze des unbekannten Täters noch einmal gezeigt; weiterer Hinweis auf mögliche Verbindung zu einer anderen Straftat im Ruhrgebiet; auch dieser Hinweis muss noch überprüft werden; Ein anonymer Hinweis aus Wien wurde an die deutschen Behörden weitergeleitet.
- FF 2: Mordserie an Anhalterinnen; 45 Hinweise; keine Hinweise auf Renate W.; Frauen die belästigt wurden, haben sich gemeldet; Bild des Paares wird nochmal gezeigt.
Studiofälle:
- SF 1: Mord an einer 40-jährigen Frau in Oldenburg; Hinweise zur Gravur "PS". Peter Hohl erwähnt, es könnte sich um die Abkürzung für "Pubblica Sicurezza" handeln, eine der italienischen Polizeieinheiten; Ob auf ihren Dienstpistolen das Zeichen eingestanzt ist, muss überprüft werden; dann hat er noch eine „ ... etwas abenteuerlich anmutende ...“ Geschichte zu der Waffe, die ebenfalls überprüft werden muss: Ein Zuschauer berichtete, im Jahr 1945 seien in seiner Heimatstadt in einem Gewässer zahlreiche solche, stark verrostete Waffen gefunden worden; er selbst will auch so eine in Besitz gehabt haben; mögliche spätere Besitzer werden gebeten, sich zu melden.
- SF 2: Fahndung nach Kunstdieb Robert T.; er scheint sich nach wie vor mit einem älteren weißen Opel Rekord, der noch einmal gezeigt wird, in der Schweiz aufzuhalten;
- SF 3: Fahndung nach Räuber Leopold K.; Übereinstimmende Hinweise in Wien und München auf einschlägige Lokale im Homosexuellen-Milieu, in denen er gesehen worden sein soll.
- SF 4: Raubmord an deutschem Thomas S. in Spanien; Mitteilung, dass sein gesuchtes, auffälliges Amulett in Form eines Kalenders in einer deutschen Stadt gesehen worden sein soll.
- SF 5: Fahndung nach Andreas W.; Es gibt einen konkreten Hinweis auf seinen Aufenthalt.
- SF 5 der vorherigen Sendung: Die polizeilichen Überprüfungen in der Fahndung nach dem mutmaßlichen Betrüger Gerard M v B. laufen noch immer.
Bemerkungen
- Diese Sendung hat nur zwei Filmfälle. Grund: Überlänge von Filmfall 2, der an den SF 2 der Sendung vom 04.06.1971 anknüpft. Vorgestellt wird er von der Oberstaatsanwältin Adelheid Werner, Leiterin der Abteilung für Schwerpunktkriminalität der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main.
- Unglaublich: Noch einmal dieselbe Titelmusik wie in 1-6 von 1975! Ansonsten wurde der neue Abspann verwendet.
- Gute Panne bei Kriminalhauptkommissar Busch aus Bielefeld nach Filmfall 1, als plötzlich das (stark verkleinerte) XY-Logo hinter ihm versteckt auftaucht. Dann ist auf einmal, während Ede die Kleidung des Täters beschreibt, kurz der Kommissar verschwunden und nur das (wieder normalgroße) XY-Logo zu sehen. Erst später ist dann das XY-Logo wieder, wie sonst auch, rechts neben Kriminalhauptkommissar Busch zu sehen.
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